DIW-Experte hofft auf rasches Ende der Berlusconi-Regierung
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Berlin (BoerseGo.de) – Deutliche Worte hat der Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Ferdinand Fichtner, in Bezug auf die Schuldenkrise in Italien gefunden. Der Experte betonte in einem Gespräch mit Handelsblatt Online, dass er auf ein raches Ende der Regierung von Silvio Berlusconi hoffe. Denn das Hauptproblem Italiens sei nicht schwache Wirtschaft, sondern eine unfähige Regierung. „Bleibt es bei der derzeitigen politischen Konstellation ist eine Verschärfung der Schuldenkrise denkbar, mit möglicherweise erheblichen Auswirkungen auf die europäischen und internationalen Finanzmärkte“, sagte Fichtner. Ein baldiger politischer Führungswechsel in Italien „dürfte zwar kurzfristig die Verunsicherung verschärfen, könnte aber mittelfristig für eine Stabilisierung der Situation sorgen“.
„Die Kapitalmärkte werden so in erster Linie durch politische Entscheidungen verunsichert“, sagte der DIW-Ökonom weiter. „So dokumentiert das letzte Woche verabschiedete Sparpaket eindrücklich, dass es mit dem Konsolidierungswillen der italienischen Regierung nicht weit her ist.“ Die Spar-Ankündigungen der Regierung in Rom konnten denn auch die Anleger nur teilweise besänftigen: Panikverkäufe bei Europas Finanztiteln brachten am Dienstag vor allem die Aktien der italienischen Unicredit ins Wanken. So sackten Unicredit-Papiere in der Spitze um acht Prozent auf 1,06 Euro. Zwei Mal binnen zwei Stunden mussten die Titel an der Mailänder Börse wegen hoher Kursschwankungenvom Handel ausgesetzt werden.
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