Dividenden steigen auf Zwei-Jahressicht deutlich
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Frankfurt/Den Haag (BoerseGo.de) - Die in den nächsten Monaten anstehenden Dividendenankündigungen könnten Rekordausschüttungen für die kommenden zwei Jahre signalisieren. Diese Vermutung hat Nicolas Simar, Leiter Equity Value Investments bei ING Investment Management (ING IM). Dividenden dürften sich seiner Meinung nach deutlich von dem niedrigen Niveau während der Finanzkrise erholen und kumuliert um über 30 Prozent zulegen. "Während der Finanzkrise wurden Dividenden radikal gekürzt, als klamme Unternehmen Bares horteten, mittlerweile arbeiten die Unternehmen aber wieder profitabel“, erklärt Simar. Weltweit seien die Trailing Earnings seit der Talsohle um 50 Prozent gestiegen und in diesem Jahr könnten sie das Rekordjahr 2007 übertreffen. „Die Unternehmen halten jetzt reichlich Liquidität in ihren Bilanzen. Zumindest in den nächsten beiden Jahren sollten Dividenden daher in zweistelliger Höhe steigen und könnten sogar das Gewinnwachstum überflügeln."
Gerade Finanzunternehmen zahlten hohe Dividenden. Vor der Finanzkrise 2007 entfiel ein Drittel aller Dividenden auf diesen Sektor. Bei Ende des ersten Quartals 2011 war dieser Anteil im Hinblick auf die vergangenen zwölf Monate auf weniger als 25 Prozent gesunken.
Laut ING IM haben die Dividenden bislang keineswegs mit den Gewinnen Schritt gehalten. Simar erwartet daher, dass die Dividendenzahlungen ab jetzt aufholen werden, da die Ausschüttungsquote sich stärker ihrem Langzeitdurchschnitt annähert.
ING IM ist zudem der Überzeugung, dass der Fokus auf Dividenden als Einkommensquelle mit Alterung der Investorenbasis in den Industrieländern zunehmen wird. Dabei wird auch die Tatsache, dass Dividenden stabiler sind als Gewinne, eine Rolle spielen. Dies gelte umso mehr, wenn man die Dividendenzuwächse berücksichtigt. In Europa sind die Dividenden laut ING IM in den vergangenen 40 Jahren jährlich real um durchschnittlich 4,9 Prozent gestiegen. „In den USA lag das reale Dividendenwachstum zwar unter 1,7 Prozent, das war aber auch dadurch bedingt, dass zwei Phasen mit zweistelliger Inflation in diesen Zeitraum fielen und Aktienrückkäufe nicht berücksichtigt wurden“, meinen die Experten. ING IM erwartet daher, dass der Anteil von Dividenden an den Anlageerträgen insgesamt zunehmen wird.
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