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12:54 Uhr, 10.04.2017

Diversifizierung mittels Schwellenländeranleihen?

Sollten Investoren ihre Portfolios mittels Schwellenländeranleihen in lokaler Währung diversifizieren? Dieser Frage geht Georges Farre, Head of Emerging Markets - Fixed Income bei La Française in einem Marktkommentar nach.

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    Kursstand: 5.135,28 Pkt (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (GodmodeTrader.de) - Wir sehen ein gestiegenes Interesse unter Investoren an Staatsanleihen aus Schwellenländern in lokaler Währung. Seitdem die USA im Jahr 2013 das Ende des Quantitative Easings angekündigt hatten, mussten wir fast vier Jahre lang erleben, dass Kapital aus den Anleihemärkten abgezogen wurde und lokale Währungen und Zinsen unter starken Druck geraten sind, wie Georges Farre, Head of Emerging Markets - Fixed Income bei La Française in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Innerhalb der letzten Jahre habe sich die wirtschaftliche Situation in den Schwellenländern jedoch erholt und gestärkt. Die Wachstumsprognosen für das Jahr 2017 betrügen mehr als vier Prozent. Die Schwachstellen und Anfälligkeiten von früheren Zeiten scheinen nun der Vergangenheit anzugehören. Die Reserven seien hoch und der Finanzierungsbedarf werde weitgehend durch lokale Währungsanleihen abgedeckt. Dazu gehörten nicht nur kurzlaufende Treasury-Bills, sondern auch langfristige Anleihen mit einer Laufzeit von bis zu 30 Jahren, heißt es weiter.

„Wir schätzen den Markt von Schwellenländer-Staatsanleihen (Lokalwährung) auf 8.000 Milliarden US-Dollar, zehnmal größer als die Auslandsverschuldung der Schwellenländer. Die Zentralbanken in den Schwellenländern agieren seit langem nach einer strengen geldpolitischen Orthodoxie und mit großer Unabhängigkeit. Ihre Kommunikation spiegelt die der Fed oder EZB wider, und ihre Glaubwürdigkeit im Umgang mit der Geldpolitik ist ein weiterer Vorteil für lokale Währungsanleihen in den Emerging Markets“, so Farre.

Der Markt sei sehr liquide. Die nominalen und realen Renditen seien beträchtlich: Zehn Prozent in Russland, zwölf Prozent in Brasilien, sieben Prozent in Indonesien und in Mexiko (im März 2017) in einem Umfeld von sinkenden Preisen nach der Inflationsspitze, die mit einer starken Abwertung dieser Währungen einhergegangen sei. Lokale Währungen selbst böten auch einen guten Wert. Die Anwendung der häufig verwendeten Analyse von tatsächlichen effektiven Wechselkursen (d.h. die preisbereinigte Differenz der Kaufkraft mit ihren wichtigsten Handelspartnern) lasse vermuten, dass lokale Währungen weiterhin ein beträchtliches Aufwärtspotenzial böten, heißt es weiter.

„Diese Strategien können in der Erwartung auf hohen Kapitalzuwachs und ein hohes ‚Carry‘ dank der Zinssätze implementiert werden. Ein ausreichender Puffer ist vorhanden, um jegliche Volatilitätsschocks abfangen zu können. Seit mindestens vier Jahren sind Rentenfonds in der Assetklasse Emerging Markets untergewichtet. Die Notwendigkeit, zumindest zu einer neutralen Gewichtung zurückzukehren, wird automatisch die Preise dieser Vermögenswerte steigen lassen. Wie wir schon betont haben, behalten die Vermögenswerte erhebliches Aufwärtspotential. Aus diesen Gründen sind wir der Meinung, dass Investoren von der Diversifizierung ihres Portfolios durch Staatsanleihen aus Schwellenländern in lokaler Währung profitieren können“, so Farre.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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