Kommentar
11:35 Uhr, 15.04.2015

Digitale Wirtschaft: Deutschland auf Rang 13

Singapur ist weltweiter Spitzenreiter beim Einsatz von IT-Technologie für soziale und wirtschaftliche Belange. Deutschland landet auf Rang 13. Entwicklungs- und Schwellenländer schöpfen nicht das volle Potential der neuen Technologien aus und fallen weiter zurück.

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Welche Länder haben bei der Nutzung des Internets für wirtschaftliche und soziale Belange die Nase vorn? Diese Frage versucht der Networked Readiness Index (NRI) des Weltwirtschaftsforums (WEF) zu beantworten. Der Index bewertet die Netzwerkfähigkeit von 143 Volkswirtschaften weltweit und umfasst insgesamt 53 verschiedene Indikatoren, mit denen der Einsatz von IT-Technologie für soziale und wirtschaftliche Belange bewertet wird.

Für das Jahr 2015 liegt Singapur weltweit auf Platz 1 des NRI. Der Stadtstaat verdrängt damit Finnland von der Spitzenposition, die das Land seit 2013 innehatte. Finnland landet in diesem Jahr auf Rang 2, vor Schweden. Mit der Ausnahme von Singapur (1), den USA (Rang 7) und Japan (Rang 10) sind in den Top Ten nur europäische Länder vertreten.

Deutschland landet auf Rang 13, nachdem im Vorjahr noch Rang 12 erreicht werden konnte. Deutschland punktet vor allem mit einer gut ausgebauten Infrastruktur und eine gut ausgebildeten Bevölkerung sowie mit dem weitverbreiteten Einsatz des Internets in Unternehmen. Nachholbedarf besteht aber zum Beispiel bei der Innovationsfreudigkeit und beim Einsatz von IT-Technologie in Behörden und für soziale Belange, wo jeweils nur Platzierungen im oberen Mittelfeld erreicht werden.

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Laut WEF schöpfen vor allem Entwicklungs- und Schwellenländer derzeit nicht das volle Potential der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für ihre wirtschaftliche und soziale Entwicklung aus. "Das liegt zum Teil an der fortbestehenden Spaltung zwischen ländlichen und städtischen Gebieten und verschiedenen Einkommensgruppen innerhalb eines Landes, sodass ein Großteil der Bevölkerung von der digitalen Wirtschaft ausgegrenzt wird“, meint Bruno Lanvin, verantwortlicher Direktor der Europäischen Initiative für Wettbewerbsfähigkeit (IECI) und der Global Indices-Projekte der Business School INSEAD, die an der Erstellung der Studie mitgewirkt hat.

„Der Bericht zeigt, dass die digitale Spaltung zwischen den Ländern zunimmt, und das gibt Anlass zur Sorge, wenn man die rasante Weiterentwicklung der Technik betrachtet. Weniger entwickelte Länder laufen Gefahr, immer stärker zurückzufallen und es bedarf konkreter Maßnahmen, um dieses Problem anzugehen“, warnt Soumitra Dutta, Anne und Elmer Lindseth Dekan an der Samuel Curtis Johnson Graduate School of Management der Cornell University und Mit-Herausgeber des Berichtes.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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