Dieser Sektor geht durch die Decke!
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Seit dem Wahlsieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl gehen die Aktien von Rüstungsunternehmen sowohl in den USA als auch in Europa geradezu durch die Decke. Kein Wunder: Obwohl der neue US-Präsident die hohen Kosten einzelner Militärprojekte kritisiert hat, will er die Militärausgaben insgesamt doch deutlich in die Höhe schrauben. Davon profitiert natürlich in erster Linie der US-Rüstungssektor. Der Dow Jones US Aerospace & Defense Index, der die Aktien von Rüstungsunternehmen und Flugzeugbauern enthält, konnte seit dem Wahlsieg von Donald Trump deutlich stärker zulegen als der Gesamtmarkt. Das zeigt der folgende Vergleichschart mit dem S&P 500.
Doch die Outperformance besteht keineswegs erst seit dem Wahlsieg von Donald Trump. Tatsächlich schneiden die Aktien von Rüstungsunternehmen bereits seit dem Jahr 2013 deutlich besser ab als der S&P 500. Auch das lässt sich einfach erklären: Neben dem islamistischen Terror haben die Konflikte in Syrien und der Ukraine und die Angst vor einem militärischen Konflikt des Westens mit Russland bereits in den vergangenen Jahren zur Erwartung steigender Rüstungsausgaben geführt.
Steigende Militärausgaben sind auch in Europa ein großes Thema. Denn zum einen fühlen sich etliche europäische Länder etwa im Baltikum durch ein militärisches Erstarken Russlands direkt bedroht. Zum anderen hat Trump die NATO-Partner aufgefordert, ihre Rüstungsausgaben deutlich zu erhöhen. Der deutsche Verteidigungshaushalt steigt 2017 um acht Prozent auf 37 Milliarden Euro - das wurde bereits vor dem Wahlsieg von Donald Trump beschlossen. Trotz des zuletzt starken Anstiegs sind die deutschen Verteidigungsausgaben noch sehr weit vom eigentlich mit der NATO vereinbarten Ziel von zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) entfernt. Auf Basis des BIPs von 2016 müssten sich die deutschen Verteidigungsausgaben eigentlich auf knapp 63 Mrd. Euro belaufen. Es bleiben also rund 26 Mrd. Euro an Zusatzausgaben im Verteidigungssektor, sollte die Bundesregierung das Ziel von zwei Prozent tatsächlich in den kommenden Jahren anstreben. In vielen anderen europäischen Ländern sieht es ähnlich aus. Damit bleiben die Aussichten für den Rüstungssektor wohl auch in den kommenden Jahren positiv.
Auch europäische Rüstungsunternehmen profitieren natürlich von den steigenden Verteidigungsausgaben in Europa und den USA. Der folgende Chart vergleicht die Entwicklung einiger europäischer Rüstungsunternehmen mit dem Gesamtmarkt, gemessen am Euro Stoxx 50 bzw. dem HDAX.
Die guten Aussichten für den Rüstungssektor bedeuten natürlich nicht, dass man in diesen Sektor investieren sollte. Ganz im Gegenteil: Aus ethischen Gründen lehnen es viele Menschen ab, in Wertpapiere von Rüstungsunternehmen zu investieren. Auch ich persönlich und viele meiner Kollegen halten es so.
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Mal abgesehen von den auch so von den Gutmenschen vorgeschobenen ethischen Gründen, gibt es in Deutschland nicht viele Möglichkeiten in den Index zu investieren. Bleiben dann wohl nur Einzelaktien. Man investiert auch in Nahrungsmittelkonzerne und Menschen verhungern. Ist das ethischer?
Man kann mich sicherlich dafür zerreissen, ich wage aber mal -ketzerisch- folgende Behauptung: Rüstung ist nicht per se schlecht ! Beispiel: Airbus ist sowohl militärisch als auch zivil tätig. Ohne Rüstung hätte es den technologischen Fortschritt nicht gegeben (beispielsweise nicht die Raumfahrt und auch nicht die Entwicklungen, die aus der Raumfahrt stammen). Und: ohne (Auf-) Rüstung und dem militärischen Gleichgewicht des Schreckens wäre der "kalte" Krieg wohl anders verlaufen ....