Kommentar
15:29 Uhr, 21.07.2017

Diesel im Verruf: Jetzt antizyklisch kaufen?

Wer die antizyklische Vorgehensweise auch im Alltag immer wieder übt, der hat gute Aussichten, mit der Strategie auch an der Börse erfolgreich zu sein...

Die Kunst antizyklischen Vorgehens an der Börse besteht darin, künftige Entwicklungen möglichst zeitig zu erkennen und vorwegzunehmen. Grundvoraussetzung ist außerdem, sich von Massenhysterien nicht anstecken zu lassen und eigene Ideen zu entwickeln. Wem beides gelingt, der hat gute Voraussetzungen, an der Böse abseits ausgetretener Pfade erfolgreich zu sein.

Leider ist es alles andere als einfach, sich vom Herdentreib abzukoppeln. Gute Chance hat, wer die Vorgehensweise auch im Alltag praktiziert, und antizyklisches Vorgehen im „täglichen Leben“ immer wieder übt. Wer die antizyklische Vorgehensweise derart verinnerlicht, der hat gute Aussichten, die Strategie irgendwann auch an der Börse erfolgreich umzusetzen.

Zu Übungszwecken für angehende Kontra-Strategen bietet sich die aktuelle Diskussion um Diesel-Fahrzeuge an.

Was kann man da nicht alles hören. Fast hat man den Eindruck, Dieselmotoren seien die modernen Unholde, denen fast alle wichtigen Probleme dieser Welt anzulasten seien.

In Wahrheit ist die Diskussion darüber genauso unsinnig, wie das derzeit unters Volk gestreute Gerücht, Elektrofahrzeuge seien in der Lage, die Mobilität der Zukunft sicherzustellen. Beides ist Unfug, denn nach aktuellem Stand der Technik ist kein aktueller Verbrennungsmotor sparsamer und sauberer als ein moderner Diesel. Wieviel Potential darüber hinaus in der verteufelten Technik steckt, das zeigt beispielhaft der folgende Beitrag.

Im folgenden Artikel wird dazu BMW-Vorstand Harald Krüger mit folgenden Worten zitiert: "Nichts deutet auf einen Tod des Diesel hin. Der saubere Diesel hat noch eine lange Zukunft vor sich."

Und wer glaubt, Elektrofahrzeuge seien der Stein der Weisen, der möge damit in dieser aktuellen Urlaubssaison die Fahrt in die Ferien antreten. Wir wünschen viel Spaß dabei…

Ministerium von NRW: Diesel schont Geldbeutel und Umwelt…

Bemerkenswert ist an dieser Stelle auch, dass Untersuchungen wie jene des Verkehrsministeriums von Nordrhein-Westfalen derzeit „ganz zufällig“ unter den Tisch fallen. Dem Papier zufolge bieten Dieselfahrzeuge energetisch, klimapolitisch und wirtschaftlich „erhebliche Vorteile“. Der höhere Wirkungsgrad im Vergleich zum Benziner senke den Verbrauch und damit auch den CO2-Ausstoß, das schone den Geldbeutel ebenso wie die Umwelt.

Kritisch sehen die Ministeriums-Experten, wer hätte das gedacht, ausgerechnet die vielgepriesenen Elektroautos. Betrachte man die Gesamtbilanz, verursachten sogenannte „Stromer“ einen höheren CO2-Ausstoß als moderne Verbrennungsmotoren. Elektroautos seien nur dann wirklich sauber, wenn der Strom komplett aus nachhaltiger Erzeugung komme – was natürlich, wie längst jeder weiß, auch auf längere Sicht vollkommen utopisch ist. Zudem seien Elektroautos weder beim Preis, noch bei der Reichweite oder der Ladeinfrastruktur konkurrenzfähig.

Muss an da noch mehr wissen? Ja, zum Beispiel die Tatsache, dass Dieselautos derzeit deutlich billiger sind als die so genannten Alternativfahrzeuge mit Hybrid- oder Elektroantrieb.

Man denke etwa an die satten Rabatte für Diesel-Neuwagen, die im Zuge der aktuellen Diskussion um diese angeblichen „Dreckschleudern“ möglich sind. Vereinzelt ist von Abschlägen auf den Listenpreis von bis zu 40 (!) Prozent die Rede. Versuchen Sie das doch mal bei der Elektrohype-Schmiede Tesla…

Insgesamt drängt sich der Verdacht auf, dass die Politik mit der aktuellen Diesel-Diskussion ganz gezielt ein Fass aufgemacht hat, um von ihren zahlreichen Katastrophenentscheidungen in der Energie- und Verkehrspolitik abzulenken.

Man könnte ja beispielsweise einmal fragen, warum die einzige wirkliche Alternative zu den aktuellen Verbrennungsmotoren in den Medien so gut wie nicht vorkommt:

Bei einem Wasserstoff-Motor etwa kommt aus dem Auspuff reinstes Wasser. Und die technischen Probleme mit dieser wahrhaft wegweisenden Technik sind längst gelöst, wie der folgende Beitrag zeigt: Ein Mercedes-Benz der B-Klasse mit Wasserstoffantrieb fährt durch das „Death Valley“ in der kalifornischen Wüste - und die Insassen trinken das saubere (!) Wasser, das hinten aus dem Auspuff kommt. Unglaublich? Sehen Sie selbst.

Ein Teilnehmer des Experiments berichtet: „In drei Minuten volltanken, rund 400 Kilometer weit fahren und dabei null Emissionen ausstoßen – das ist einfach perfekt“.

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Bei diesem Mercedes-Benz der B-Klasse mit Wasserstoff-Antrieb wird das Wasser aus dem Auspuff in einem Behälter aufgefangen. Man kann es sogar trinken…

Der Beitrag stammt übrigens aus dem Jahr 2014 und hält fest: „In den USA hat die etwa 70 Fahrzeuge starke Brennstoffzellen-Flotte von Mercedes inzwischen mehr als 1,6 Millionen Kilometer zurückgelegt und dabei etwa 113.500 Liter Kraftstoff sowie nahezu 270 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Eines der insgesamt knapp 200 Fahrzeuge, die seit 2010 in Europa und den USA in Kundenhand sind, hat bereits 315.000 Kilometer auf dem Tachometer“.

Aus nicht nachvollziehbaren Gründen hält die Politik derlei Erkenntnisse von der Öffentlichkeit fern. Dabei schlummert hier die einzige wirkliche Alternative zu den aktuellen Verbrennungsmotoren.

Einstweilen tut es allerdings auch ein sparsamer Diesel mit der neuesten Technik:

Autofahrer mit Weitblick sollten daher die aktuellen Schnäppchenpreise bei Diesel-Neufahrzeugen nicht ungenutzt verstreichen lassen. Viel spricht dafür, dass moderne Dieselfahrzeuge mit der Euro-6-Norm in einigen Jahren wieder gefragt sein werden. Spätestens dann, wenn sich der aktuelle Elektroboom wegen fehlender Praxistauglichkeit der Stromfahrzeuge wieder abgekühlt hat.

Bahnfahrer und Stausteher…

Wer allerdings wirklich eigene Wege gehen und dabei noch etwas für die Umwelt tun möchte, der könnte sogar darüber nachdenken, auf ein Auto gänzlich zu verzichten - jedenfalls solange tatsächliche Alternativen wie der Brennstoffzellen-Antrieb im Dornröschenschlaf dahindämmern.

Gerade in diesen Tagen hat das Vorgehen gewisse Reize: Wer kurze Strecken mit dem Fahrrad fährt und sich für lange Wege in den ICE setzt, der macht den genervten Staustehern insbesondere während der Sommerferien ganz entspannt eine lange Nase…

In diesem Sinne wünschen wir allen Lesern eine erholsame und erkenntnisreiche Sommerpause….

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Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de

40 Kommentare

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  • Newton1642
    Newton1642

    Selbsterkenntnis = dumm ist erste Weg zur Besserung.

    Wie bereits geschrieben:

    Sie sind ein Schaumschläger und verstecken sich hinter Ihrer Tastatur.

    Dass Sie die Wirtschaft bisher nicht geschont haben, auf Kosten der jungen Generation leben, merkt man an allen Ecken und Enden.

    18:11 Uhr, 24.07.2017
    1 Antwort anzeigen
  • Newton1642
    Newton1642

    Der Dieselmotor bzw. Verbrennungsmotor ist eine Technologie des 19./20. Jahrhunderts. Ich bin ziemlich sicher, dass das 21. Jahrhundert noch eine vollkommen neue Technologie sehen wird, ähnlich wie die Dieseltechnologie. Wahrscheinlich wird die Technologie aus dem Bioengineering kommen. Vielleicht wird es auch endlich gelingen, Fusionsreaktoren mit einer "positiven Energiebilanz" zu konstruieren.

    15:12 Uhr, 24.07.2017
  • 0815
    0815

    Der Diesel lohnt sich ja nur dank milliardenschwerer Subventionen (zZ. 8 Mrd€).Wenn er fair besteuert würde, wäre er locker 30ct pro Liter teurer und würde sich nur noch im Schwerlastverkehr oder für Außendienstler rentieren.

    Warum nicht einfach mal diese Subvention streichen und die NOX Werte wären im Nu im Zaum gehalten. Bei Autogas hat man das ja auch problemlos beschließen können.

    Weg mit Subventionen für egal welche Energieform! Das Geld lieber in Infrastruktur und Forschung investieren.

    P.S. Nicht zu vergessen dass Diesel aus amerikanischen Raffinerien nach Europa und Benzin retour geschafft werden muss, da Öl nicht beliebig teilbar ist. Das sind ebenfalls völlig unnötige Kosten.

    14:46 Uhr, 24.07.2017
  • Newton1642
    Newton1642

    Ich gratuliere Ihnen zu diesen beiden, sich jeder sachlichen Diskussion verschließenden Sätzen. Sie disqualifizieren sich mit jedem Beitrag mehr. Nur wer wirklich gar keine Ahnung von etwas hat, geht nicht auf Aussagen des Gegenübers ein und nennt keine sachlichen Argumente.

    Sie sind tatsächlich der geborene Politiker!

    Aber auch das ist typisch. Wenn Sie nichts zu einem Thema inhaltlich beitragen können und nur andere Kommentare angreifen wollen, was Ihnen nicht gelingt, dann dürfen Sie sich über eine entsprechende Teaktion nicht wundern.

    Beantworten Sie doch einfach meine Fragen..

    14:40 Uhr, 24.07.2017
    1 Antwort anzeigen
  • RoadyO
    RoadyO

    *Senf*

    E-Autos machen nur in Großstädten "Sinn" also auch eher weniger da es dort meist eine funktionierende Nahverkehr Infrastruktur gibt.

    Mal abgesehen, dass man ein E-Auto ohne Akkuwechsel 20 Jahre? fahren müsste damit es nach der Gesamtbilanz besser für die Umwelt ist als en Verbrenner.

    In ländlichen Strukturen, für Vielfahrer oder im Dienstleistungssektor sind E-Autos einfach nicht praxistauglich und das preisunabhängig.

    So lange es keine Strafsteuern auf Diesel gibt werden Diesel auf Grund der Effizienz auch immer günstiger sein als Benziner und bis auf ein paar überzeugte Hippies werden die Leute immer das Produkt wählen bei dem sie selbst ein paar Euros sparen. "die Umwelt retten ist doch was für die Besserverdiener..."

    PS: E-Cars in China... China hat aktuell 20? Atomkraftwerke in Bau und 41 in Planung. Damit auch den Umweltrettern klar wird wohler China den Strom (auch für Autos) nehmen wird.

    10:37 Uhr, 24.07.2017
  • Chamäleon
    Chamäleon

    schlimm, schlimm wenn Ökonomen sich über Technik unterhalten.

    Es wäre auch gut wenn man sich zuerst informiert bevor man los trällert.

    Es gibt keinen deutschen Autohersteller welcher keine Hybrid oder/und

    Elektrovariante anbietet. Sollte die Nachfrage steigen werden sie

    auch in Massen produziert und die langen Lieferzeiten sind dann schnell

    abgebaut. (Man hatte schon für seinen Benz bis zu 4 Jahre warten müssen)

    -

    "Die einzige Möglichkeit wäre, dass man zusätzlich einen alternativen "Kraftstoff" entwickelt, der bei der Verbrennung unter extrem hohen Druck (Selbstzünder) ..."

    Der Diesel ist ein Selbstzünder und zudem auch der eigentliche

    Namensgeber schlechthin. https://de.wikipedia.org/wiki/Dieselmotor

    Püh, Schuster bleib bei deinen Leisten....

    19:14 Uhr, 23.07.2017
    2 Antworten anzeigen
  • slook
    slook

    das liest sich ein wenig wie fanboy hier :D

    die studie wie teuer zb wasserstoff ist gibt es nicht oder?

    ich denke, wenn sich was davon durchsetzt, dann elektroautos. sprichwort induktion.

    davon abgesehen denke ich sowieso, dass die zeit eines (privat)autos vorbei ist. vw und co gehen nicht daran zu grunde, dass sie keine e-autos bauen koennen, sondern dass sie nicht einsehen dass wirklich niemand einen grund hat, sich ein auto zu kaufen. (ja ihr autobesitzer wisst es auch nicht). das geht aber nur mit den nächsten generationen (war mit der kirche ja auch nötig)

    dass schlimmste aber ist immer dieses argument, ich kann mit meinem e-auto nicht in den urlaub fahren. es schmerzt mich, dieses argument auf godmode zu sehen :(

    17:45 Uhr, 23.07.2017
  • h31n4
    h31n4

    Naja, keine Alternative zum Diesel stimmt nicht ganz. Ich fahre jetzt neuerdings einen Mildhybriden von Toyota. Lässt sich extern nicht laden. Sondern lädt die Batterie mit überschüssiger Energie. So bin ich bei uns auf den bergigen Straßen mit 4,5l/ 100 km unterwegs. Und ganz ehrlich, was soll ich mit 40% Rabatt, wenn ein Mittelklassewagen eines deutschen Herstllers mittlerweile uvp wie eine Eigentumswohnung kostet???! Da weich ich doch lieber auf die bereits seit 20Jahren bewährte Japanische Hybridtechnik aus mit 10 Jahren Garantie aus, voll ausgestattet zum Preis eines dt. Kleinwagens.

    15:05 Uhr, 23.07.2017
    1 Antwort anzeigen
  • Newton1642
    Newton1642

    Noch eine Ergänzung zum Wasserstoffantrieb. Aufgrund des schlechten Wirkungsgrades im Teillastbetrieb (Beispiel Stadtverkehr) bei Verbrennungsmotoren ist es sinnvoll, Brennstoffzellen mit Wasserstoff zu verwenden, die elektrischen Strom für einen Elektromotor erzeugen. Dies setzt aber eine starke Gewichtsreduktion, eine längere Lebensdauer sowie einen deutlich geringeren Preis für die bisher entwickelten Brennstoffzellen voraus. Ich denke, dass in diesem Punkt in den nächsten 5 bis 10 Jahren deutliche Entwicklungssprünge zu erwarten sind, wenn genug Geld investiert wird.

    Deutlich möchte ich an dieser Stelle feststellen, dass sowohl der Elektroantrieb als auch der Wasserstoffantrieb bzw. die Kombination aus beiden, die Zukunft für die individuelle Mobilität darstellen. Der Diesel Antrieb, der seinerzeit eine Revolution war, die von allen belächelt wurde, wird aber definitiv nicht die Zukunft bei der individuellen Mobilität sein.

    10:55 Uhr, 22.07.2017
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