Kommentar
15:54 Uhr, 22.06.2016

Diese Regel verlangt einen höheren Leitzins!

Yellen muss sich vor dem Senat die Frage gefallen lassen warum sie die Zinsen weiterhin niedrig hält, obwohl die Taylor Rule signifikante Anhebungen fordert.

Yellen verteidigt sich, indem sie Taylor quasi vorwirft, den „falschen“ natürlichen Zins in die Gleichung einfließen zu lassen, woraufhin dieser wiederum per Twitter kontert und auf sein im April veröffentlichtes Papier (siehe Link) verweist, in welchem er darlegt, warum der natürliche Zins über die Jahre höchstwahrscheinlich eben nicht abgesunken ist wie von Yellen unterstellt.

Lesen Sie dazu auch: Wer behält recht - der Markt oder die Fed?

Seine Argumentation in Kurzform: Das von den Ökonomen verwendete Modell zur Bestimmung des natürlichen Zins simplifiziert fahrlässig das reale Umfeld: Weder Steuerpolitik, noch Regulierungen werden in den Gleichungen berücksichtigt.

Recht hat er! Anstatt die Welt in einem Ozean von Geld und Regulierungen zu fluten, muss der Wahnsinn endlich umgekehrt werden: Weniger lockeres Geld und viel weniger Regulierungen benötigt die Wirtschaft um wieder flott zu kommen.

Besteht Hoffnung? Leider wohl eher nicht, denn wer macht sich denn selbst schon gerne überflüssig wenn er sich stattdessen so ungemein wichtig vorkommen kann.

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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