Fundamentale Nachricht
08:27 Uhr, 03.07.2017

Die Volatilität bleibt weiter niedrig

Das gegenwärtige Umfeld mit seiner niedrigen Volatilität und steigenden Aktienmärkten erinnert Fabrizio Quirighetti, Chief Investment Officer (CIO) und Co-Head Multi-Asset bei SYZ Asset Management, an den Zeitraum 2005 bis 2006.

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  • EURO STOXX 50
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    Kursstand: 3.441,88 Pkt (STOXX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Luxemburg (GodmodeTrader.de) – Das aktuelle wirtschaftliche Umfeld mit einem passables Wachstum ohne jeglichen Inflationsdruck auf dem Weg zur allmählichen geldpolitischen Normalisierung, auch bekannt als „Goldlöckchen-Wirtschaft“ bereitet Fabrizio Quirighetti, Chief Investment Officer (CIO) und Co-Head Multi-Asset bei SYZ Asset Management, angesichts der hohen Bewertungen in vielen Anlageklassen zwar nach wie vor Sorge, doch das aktuelle Umfeld unterstütze die Risikobereitschaft, wie der SYZ-CIO im aktuellen „Asset Allocation Insights“ schreibt.

Der Wirtschaftsausblick und die entsprechende Asset-Allokation seien zwischen den meisten Regionen in der Tat zwiegespalten. „Europa hat die USA in puncto Bruttoinlandprodukt-Wachstum überholt. Inzwischen weist der Kontinent sogar eine stärkere Konjunkturdynamik auf als die meisten Schwellenländer. Welch eine Wende im Vergleich zu den vergangenen Jahren!“, bemerkt Adrien Pichoud, Chief Economist bei SYZ, in derselben Publikation.

Deswegen seien bei SYZ auf den Aktienmärkten des alten Kontinents sowohl Umsatz- als auch Gewinnprognosen nach oben korrigiert worden. Auch Japan verzeichne ein positives Wachstum, das über dem Potenzial liege, auch wenn die deflationären Kräfte noch nicht gänzlich ausgeräumt seien, so Pichoud weiter.

Die USA dagegen bereiten den Experten von SYZ aufgrund der herrschenden Unklarheit zur Wirtschaftslage Sorgen: „Ein politischer Unruheherd könnte jederzeit in den USA entstehen, wo der zunehmend unberechenbare Präsident Trump das Ruder führt“, so Quirighetti. Das habe Analysten nicht daran gehindert, die Umsätze bei US-Aktien nach oben zu revidieren und sich auf einen steigenden Trend einzustellen. „Unterdessen verhalten sie sich wahrscheinlich angesichts der mit den versprochenen Steuerreformen verbundenen Unsicherheiten hinsichtlich der Unternehmenserträge noch abwartend“, ergänzt Hartwig Kos, Vize-Chief Investment Officer und Co-Head Multi-Asset bei SYZ.

In den Schwellenländern ist laut den drei SYZ-Spezialisten die Lage auch nicht viel aussichtsreicher. „Die Schwellenländer expandieren ohne klare Wachstumsdynamik“, sagt Pichoud. Vor allem China habe Schwierigkeiten mit der Neuausrichtung seines Wirtschaftsmodells.

Vor diesem Hintergrund sind für SYZ Asset Management lateinamerikanische Aktien und Anleihen zurzeit interessanter: „Mexikanische Aktien wurden zweifellos durch die Wahl Donald Trumps erschüttert“, meint Kos. „Doch die Bewertungen sind attraktiv, die Konjunktur ist nach wie vor robust und die Befürchtungen, Donald Trump werde die Mauer bauen, sind abgeflaut.“ Auch Brasilien habe in diesem Jahr eine der stärksten Erholungen unter den Schwellenländern verzeichnet. Fabrizio Quirighetti: „Unsere Befürchtung, dass die von dem neuen politischen Skandal ausgelöste Korrektur andere Aktienmärkte ansteckt, war ungerechtfertigt.“

Anleger müssten sich daher vorsichtig verhalten und auf viele Parameter achten. Fabrizio Quirighetti gibt zu bedenken: „Das gegenwärtige Umfeld mit seiner niedrigen Volatilität und steigenden Aktienmärkten erinnert an den Zeitraum 2005 bis 2006. Auch damals waren Vermögenswerte hoch bewertet, die Eurozone erholte sich, der Euro wertete gegenüber dem US-Dollar auf und die Europäische Zentralbank stand kurz davor, die Geldpolitik zu normalisieren. Jedoch besteht dazu heute ein wichtiger Unterschied: Die Verschuldung im globalen System ist noch weiter gestiegen. Dadurch wird ein wesentlicher Anstieg im Gesamtniveau der Zinsen verhindert, ohne dass es zu einem Crash kommt.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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