Die USA könnten die Ölpreise in den Keller schicken
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- WTI ÖlKursstand: 54,135 $/bbl. (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
New York (Godmode-Trader.de) - Mit dem Start der "Plains All American Pipeline's Cactus II" (mit einem Volumen 670.000 Barrel pro Tag) ist vergangenen Monat in den USA ein Meilenstein erreicht worden. Die neue Pipeline verbindet das ölrreiche Perm-Becken mit der texanischen Stadt Corpus Christi. Von dort wird das US-Öl in alle Welt verschickt.
Geplant sind in den USA zudem weitere Öltransport-Systeme. Werden sie dazu beitragen, dass der schon jetzt gut versorgte Weltmarkt mit US-Rohöl förmlich geflutet wird, mit der Folge, dass die Preise weiter gedrückt werden, insbesondere dann, wenn die Nachfrage in Folge des Handelskriegs dahinschwindet?
Laut den Analysten der Citigroup könnten die neuen Pipelines in der Tat dazu beitragen, dass die US-Ölexporte von derzeit 3 Mio. Barrel pro Tag (bpd) bis Jahresende um 1 Mio. Barrel und im nächsten Jahr um eine weitere Mio. Barrel gesteigert werden. Laut Citigroup sind die US-Exporte in diesem Jahr bereits um durchschnittlich 970.00 Barrel pro Tag gegenüber dem Vorjahr gestiegen. „Es werden in sechs oder acht Monaten bis zu 4 Mio. Barrel am Tag sein - deutlich mehr Volumen, als derzeit aus der Nordsee kommt“, sagte Edward Morse, Leiter des globalen Rohstoff-Research der Citigroup, dem US-Sender CNBC. „Wenn die USA in drei Jahren 6 Millionen Barrel pro Tag erreichen, werden sie zum weltweiten Maßstab."
Der Anstieg der Pipelinekapazität wird dazu führen, den bestehenden Engpass im Perm-Becken zu beseitigen. Laut der Citigroup soll in der Senke aus bis zu 250 Mio. Jahre altem Sedimentgestein die Produktion von Schiefer-Öl bis 2023 auf etwa 8 Mio. Barrel pro Tag verdoppelt werden. Zugleich werden an der Golfküste, in Texas und in Louisiana die Exportkapazitäten ausgebaut. Die USA werden schon über eine Ausfuhrkapazität von für 6 Mio. Barrel pro Tag verfügen, und noch mehr ist geplant, prognostiziert die Citi.
Die neue Ölschwemme verschärft das Dilemma für die OPEC. Das größte Mitglied Saudi-Arabien und der Partner Russland haben die Ölförderung gedrosselt, um eine Preisstabilisierung zu erreichen. Selbst mit dem Verlust eines Großteils des Öls aus der Produktion in Venezuela und 2 Mio. Barrel pro Tag aus dem Iran gibt es auf dem Weltmarkt derzeit zu viel des Schwarzen Goldes. „Die OPEC hat in den letzten sieben Jahren jedes Jahr rund ein Prozent Marktanteile verloren", sagt Francisco Blanch von der Bank of America.
Citigroup-Stratege Morse erwartet, dass die Allianz zwischen Russland und der OPEC bestehen bleibt. Eine wirtschaftliche Abschwächung würde die Förderländer zusätzlich ermutigen, ihre Partnerschaft fortzusetzen. „Wir sind uns einig, dass es in den nächsten zwei bis drei Jahren einen Überfluss an Öl geben wird. Wir sehen, dass die Preise in diesem Zeitraum weiter in Frage gestellt werden". Brent sollte im Bereich 50+-Dollar verharren, WTI unter 50 Dollar, erwartet der Experte.
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