Fundamentale Nachricht
08:55 Uhr, 09.10.2014

Die Serie enttäuschender Konjunkturdaten aus Deutschland setzt sich fort

Aus Deutschland trudeln erneut schwache Konjunkturdaten ein. Dieses Mal enttäuschten die Export-Zahlen im August. Wie der Markt die abermalige Schlappe aufnehmen wird, bleibt abzuwarten. Vorbörslich jedenfalls präsentiert sich der Leitindex Dax stark.

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DAX - Aufwärtsdrang

Das gestern veröffentliche Sitzungsprotokoll der US-Notenbank hat die Aktienmärkte stützen können. Die Aussicht auf eine anhaltend lockere Geldpolitik bescherte dem Dow Jones Industrial den größten Punktegewinn in diesem Jahr. Am Handelsende legte der US-Leitindex 1,64 % zu. Die Fed versprach, dass der Leitzins auch nach dem für Ende Oktober avisierten Ende der Anleihekäufe einen „beträchtlichen Zeitraum“ niedrig bleibt.

Allerdings lieferte das Protokoll auch überraschende Einblicke. Demnach bereiten die zuletzt deutliche Aufwertung des US-Dollars und dessen Einfluss auf das Wachstum und die Inflation den Währungshütern Sorge. Die Mitglieder passten die mittelfristige BIP-Prognose bereits aufgrund des weiterhin fest erwarteten Greenbacks nach unten an. Gleichzeitig betonten die Fed-Mitglieder, dass die schwache globale Nachfrage ein Risiko darstellt, vor allem wenn die anhaltende Schwäche bei Wachstum und Inflation in der Eurozone zu einer weiteren Aufwertung des US-Dollars führt.Dies könne sich dann negativ auf die US-Exportwirtschaft auswirken, befürchtet die Fed.

Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex momentan bei 9.086 Punkten und damit 1,01 Prozent im Plus.

Auch die deutsche Exportwirtschaft schwächelt

Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts lagen die deutschen Exporte im August 5,8 % tiefer als einen Monat zuvor. Das ist der stärkste Rückgang seit Anfang 2009. Bankvolkswirte hatten zwar mit einem Minus von 6,0 % gerechnet. Die Importe nach Deutschland gingen um 1,3 % zurück. Verglichen mit einem Jahr zuvor gaben die Ausfuhren um 1,0 % nach, die Einfuhren fielen um 2,4 %.

Weidmann wettert weiter gegen EZB

Bundesbank-Chef Jens Weidmann hat die Europäische Zentralbank (EZB) davor gewarnt, dass sie beim umstrittenen Kauf von Kreditverbriefungen überhöhte Preise an die Banken zahle, so Weidmann gegenüber der FAZ.

Bayerns Finanzminister Markus Söder hat die Bundesregierung aufgefordert den Kauf von Schrottpapieren durch die EZB zu stoppen. „Es kann aber nicht sein, dass ausgerechnet die EZB die Bad Bank eines ganzen Kontinents wird", sagte er der „Süddeutschen Zeitung“.

Italien: Ministerpräsident Renzi übersteht Vertrauensfrage

Italiens Ministerpräsident Renzi hat die Vertrauensfrage zur umstrittenen Arbeitsmarktreform im römischen Senat überstanden. Bei der Abstimmung unterstützte ihn eine deutliche Mehrheit der Abgeordneten. Die Reform verfolgt unter anderem das Ziel, die Schutzklauseln für Beschäftigte mit Festanstellung zu lockern.

Südzucker - Neue Hiobsbotschaften

Das operative Ergebnis des unter einem sinkenden Zuckerpreises leidenden Südzucker-Konzern für die Monate Juni bis August brach gegenüber dem Vorjahrszeitraum um 73 % auf 51 Mio. Euro ein. Der Umsatz ging in diesem 2. Quartal um 13 % auf 1,7 Mrd. Euro zurück. Analysten hatten mit einem noch schlechteren Ergebnis gerechnet.

Alcoa überrascht mit guten Zahlen

Alcoa ist traditionell das erste amerikanische Großunternehmen, das seine Ergebnisse vorlegt. Der Aluminiumkonzern überrascht mit guten Zahlen. Der Aluminiumkonzern hat im 3. Quartal dank steigender Alu-Preise seinen Umsatz ium 7 % auf 6,2 Mrd. Dollar gesteigert. Unter dem Strich verdiente Alcoa 149 Mio. Dollar, nach 24 Mio. Dollar vor einem Jahr.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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