Kommentar
10:30 Uhr, 22.03.2017

Die Rekordserie ist vorbei!

Es ist vollbracht: Eine Rekordserie im S&P 500 ist zu Ende gegangen. Doch was heißt das jetzt genau?

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Eigentlich ist es nichts, worüber man sich freuen muss. Es handelte sich immerhin um etwas Positives. Der S&P 500 hielt ganze 109 Tage ohne einen Tagesverlust von mehr als 1 % durch. Gestern war es aber vorbei mit dieser Serie. Der Index verbuchte ein Minus von mehr als 1 % zu Börsenschluss. Ein Intraday-Rückgang, gemessen vom Hoch zum Tief, von mehr als einem Prozent kam zuletzt vor 64 Handelstagen zustande.

Wie Grafik 1 zeigt, können solche Serien auch noch länger dauern. Der bisherige Rekord liegt bei knapp 200 Tagen. Das ist schon fast ein ganzes Handelsjahr. Solche Serien von zumindest 100 Tagen am Stück kommen rein statistisch alle 6 Jahre vor. Das ist in der schnelllebigen Börsenwelt viel. Hinzu kommt, dass der Durchschnitt wenig darüber aussagt, wann solche Serien vorkommen.

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Grafik 2 zeigt den S&P 500 jeweils mit dem Datum, an dem die vergangenen Serien endeten. Man sieht recht schön, dass es zwischen 1945 und 1967 eine Häufung gab. Dann blieb es bis 1993 unruhig. Nach 1995 mussten Anleger 11 Jahre auf eine ähnlich ruhige Zeit warten bis es 2006 zu einer neuerlichen Serie kam. Seitdem sind wieder 11 Jahre vergangen.

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Die lange Zeit ohne einen nennenswerten Rückgang an einem Handelstag ist bemerkenswert, doch sagt uns das überhaupt etwas? Hat es für Anleger eine Relevanz, wenn eine solche Serie zu Ende geht?

Kurz gesagt: Nein, es hat keine Bedeutung. Die letzte Serie 2006 ging zwar "kurz" vor Beginn des Bärenmarktes zu Ende, doch das ist kein böses Omen. Häufiger als seltener passierte nach einer so ruhigen Phase nichts. Es ist schon so, dass Phasen besonders niedriger Volatilität von einem heftigen Anstieg der Schwankungsbreite beendet werden. Dies bedeutet jedoch nicht automatisch, dass der Markt komplett dreht. Vielmehr kommt es zu einem kurzfristigen Spike der Volatilität, bevor der Trend wie gehabt weitergeht.

Nach einer langen und ruhigen Phase wirkt eine Tagesbewegung von 1 % oder sogar 2 % nach unten wie ein großes Ereignis, doch tatsächlich ist es das nicht. Das Ende der Serie für sich allein genommen ist kein Grund einen baldigen Trendbruch zu vermuten.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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