"Die EZB wird sich möglichst viele Optionen offen halten"
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Die Europäische Zentralbank (EZB) veranstaltet am 10. März ihre vierteljährliche Pressekonferenz. Der EZB-Rat wird seine makroökonomischen Prognosen mit mehr Inflationsdruck, aber Abwärtsrisiken für das Wachstum anpassen. Die EZB könnte die schrittweise Normalisierung ihrer Geldpolitik trotz der Unsicherheiten aufgrund des Einmarsches Russlands in der Ukraine fortsetzen.
Unsere Erwartungen:
- Die EZB wird sich möglichst viele Optionen offen halten. (Philip Lane: „Die EZB wird diese Woche keine endgültige Aussage über die Auswirkungen des Krieges machen“).
- Die EZB wird den Zeitpunkt hinauszögern, um dem Markt konkretere Anhaltspunkte für die Zukunft des Ankaufprogramms (APP) zu geben. Wir gehen jedoch davon aus, dass die Zentralbank weiterhin über ihre Absicht spricht, die akkommodierenden Maßnahmen schrittweise zurückzufahren.
- Die EZB wird betonen, dass die Käufe bei Bedarf (d. h. im Falle einer erneuten Marktfragmentierung) wieder ausgeweitet oder wieder aufgenommen werden könnten.
- Auf der wirtschaftlichen Seite werden die Inflationsprognosen der EZB 2022 deutlich nach oben korrigiert (von 3,2 % auf 5,7 %), wobei die Inflation im Jahr 2023 über 2 % (von 1,8 % auf 2,1 %) und am Ende des Prognosezeitraums bei 2 % liegen dürfte. Auf der Wachstumsseite werden die Projektionen ein geringeres Wachstum im Jahr 2022 (von 4,2 % auf 3,8 %) und im Jahr 2023 (von 2,9 % auf 2,5 %) und ein unverändertes Wachstum im Jahr 2024 (1,6 %) zeigen.
- Wir erwarten keine Ankündigung zu einer neuen Reihe gezielter längerfristigen Refinanzierungsgeschäften (TLTRO) oder zu Tiering-Erhöhungen.
Alles in allem erwarten wir diese Woche sehr wenig von der EZB. Die Lage ist zu unsicher, und die negativen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum lassen sich derzeit nicht abschätzen. Das Gleiche gilt für die mittelfristigen Inflationserwartungen. Allerdings bedeutet dies keineswegs eine dovishe Sitzung, da wir davon ausgehen, dass Präsidentin Lagarde die Absicht der EZB bekräftigen wird, ihren akkommodierenden Kurs im Jahresverlauf 2022 zu reduzieren.
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