Die EZB bleibt ihrer lockeren Geldpolitik treu
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EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte hohe Erwartungen an das heutige geldpolitische Treffen geschürt, und sie hat wieder einmal geliefert. Auf Basis der neuen geldpolitischen Strategie, die am 8. Juli 2021 veröffentlicht wurde, dürften die Geldschleusen der EZB noch für lange Zeit sehr offen bleiben. Die wesentliche Änderung ist dabei der Ausblick auf die Leitzinsen.
Die Hürde für Zinserhöhungen wurde nochmals angehoben. Im Rahmen des dreijährigen Projektionszeitraums will sie nun für eine längere Phase Inflationsraten von zwei Prozent sehen, bevor sie über eine Leitzinsänderung nachdenkt. Angesichts einer Inflationsprojektion von 1,4 Prozent für 2023 bleibt es damit wohl eher beim „low for longer“.
Auch ansonsten war es ein eher dovisches Statement: Zwar werden die Risiken für die Konjunktur als weitgehend ausgeglichen angesehen, doch gleichzeitig hat Präsidentin Lagarde vor allem auf die große Produktionslücke im Vergleich zum Vorkrisenniveau hingewiesen. Auch die Unsicherheiten durch die Ausbreitung der Delta-Variante können ein Risiko darstellen.
Änderungen in der Zusammensetzung des Pandemic Emergency Purchase Programmes (PEPP) oder der anderen Anleiheprogrammen wurden nicht diskutiert, dazu sei es nach Meinung von Lagarde noch zu früh. Diesbezüglich fährt die EZB eine Politik der ruhigen Hand. Diskussionen darüber dürften aber im September aufkommen. Alles in allem verfestigt sich aber der Eindruck: Auch ein Ausstieg aus dem PEPP wird eher langsamer und mit großer Vorsicht verlaufen. Die EZB ist nicht in Eile.
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