Die Emerging Markets nach dem jüngsten Einbruch
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Düsseldorf (GodmodeTrader.de) – Das globale makroökonomische Bild hat in den vergangenen Wochen und Monaten an Komplexität gewonnen. Insbesondere die Emerging Markets (EM), als eine Art Spiegelbild dieser Herausforderungen, haben erheblich unter den Entwicklungen gelitten. Während der MSCI EM in den letzten zwölf Monaten in Lokalwährung um 15 Prozent gefallen ist, befindet er sich in US-Dollar im Bereich einer Baisse, wie Wolfgang Fickus, Sprecher des Comgest-Investment-Komitees, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Der Wachstumsvorsprung der Schwellenländer stehe unter Druck. Der private Konsum werde durch die steigende Arbeitslosigkeit in der EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika) und Lateinamerika zunehmend belastet. Derweil werde auf den jahrzehntelangen Anstieg der Verschuldung voraussichtlich eine Zeit des Schuldenabbaus folgen. Die öffentlichen Ausgaben seien gedämpft, da sich viele Regierungen, insbesondere in der EMEA-Region und in Lateinamerika, nahe an ihrem Ausgabenlimit befänden. Auf der anderen Seite entschieden sich Länder wie China gegen unterstützende Maßnahmen durch öffentliche Gelder und konzentrierten sich auf die Reform ihrer Volkswirtschaften. Der Rohstoffzyklus tendiere weiterhin zur Baisse, was die privaten Investitionen tendenziell dämpfe, während die Unternehmen verstärkt auf Produktivität und Rentabilität setzten. Indien sei hierbei die Ausnahme, da die marode Infrastruktur des Landes Investitionen benötige und die Regierung angebotsseitige Reformen vorantreibe, heißt es.
„Die gute Neuigkeit ist, dass sich der ausgeprägte Pessimismus der Anleger gegenüber den Schwellenländern weiter intensiviert hat und bereits zu erheblichen Mittelabflüssen führte. Das wiederum bedingt zwar einerseits die im Vergleich zu den Industrieländern schwache Börsenentwicklung der globalen Schwellenländer, führt auf der anderen Seite aber zu einer extrem niedrigen Erwartungshaltung. Gemessen an der relativen Bewertung befinden sich EM-Aktien gegenüber den Industrieländern auf einem Zehnjahrestief, was sich positiv auf die Anlageklasse auswirken könnte. Paradoxerweise könnten sich die Schwellenländer daher als eher defensive Anlage erweisen, vorausgesetzt ein letzter finaler Einbruch bzw. eine Kapitulation bleibt aus“, so Fickus.
Beim Blick nach China erkenne man, dass die massiven Marktbewegungen auf die Finanzmarktreform zurückzuführen seien. Diese sei zwar insgesamt positiv zu bewerten, habe jedoch eine erhebliche Volatilität ausgelöst. Während der überwiegend von Privatinvestoren dominierte A-Aktienmarkt zum Teil überbewertete Bereiche aufweise, könne man von einer Überbewertung des Shanghai Composite bei einem Zwölf-Monats-KGV von 14 und einem Forward-KGV von elf nur schwer sprechen, heißt es weiter.
„Als Stock-Picker profitieren wir von der heterogenen Entwicklung der chinesischen Wirtschaft. Wir verfügen über keinerlei Anlagen im ‚Alten China‘, das durch kapitalintensive, von Überkapazitäten geplagte Branchen geprägt ist. Stattdessen richtet sich der Schwerpunkt unseres Stock-Picking auf das ‚Neue China‘, in dem steigende verfügbare Einkommen eine solide Grundlage für wachstumsstarke Konsumgüterunternehmen bilden. Unternehmen wie Netease im Online-Spiele- sowie Werbemarkt oder Kweichow Moutai im chinesischen Spirituosenmarkt sind nur zwei Beispiele hierfür“, so der Comgest-Experte.
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