Deutsche Privatanleger halten GOLD die Treue
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Der Goldpreis schwächelt: Am Freitag notierte der Preis für das Edelmetall rund 1,8 Prozent im Minus bei 1.640 Dollar pro Feinunze. Damit fiel der Preis auf den tiefsten Stand seit April 2020. Am Montag kann sich die Notiz auf diesem Niveau zunächst fangen. Seit Jahresbeginn ist der Goldpreis gleichwohl bereits um achteinhalb Prozent gefallen.
Deutsche Privatanleger stört das nicht: Sie decken sich angesichts der geopolitischen Krisen, vor allem des Krieges in der Ukraine und massiv gestiegenen Energiepreisen mit dem Edelmetall ein. Händler beobachten eine stark gestiegene Nachfrage nach physischem Gold. Önder Çiftçi, Gründer und Geschäftsführer von Ophirum, zufolge sind besonders kleine Einheiten gesucht: „Alle Barren von einem bis zu einer Feinunze erfahren derzeit eine höhere Nachfrage, sowohl in unseren Filialen vor Ort als auch im Onlineverkauf.“
Lauft Christian Brenner, Präsident und Geschäftsführer des Edelmetallhändlers Philoro Schweiz, hat sich der Fokus der Goldanleger „von Vermögensaufbau hin zu Stabilität und Sicherheit verschoben". Brenner sagte laut finanzen.net im Interview mit finews.ch, inzwischen seien insbesondere die hohe Inflation, die Unsicherheit oder Sorge vor einer Rezession sowie in Österreich und Deutschland zusätzlich die Abwertung des Euro wichtige Kaufmotive für die Anleger.
Ein Hemmschuh für Gold bleibt die Zinsstraffung der US-Notenbank Fed. Wie Brenner betont, sind für Gold die Realzinssätze wichtiger als die Nominalzinssätze, weil sie inflationsbereinigt sind. Und weil selbst bei Zinssteigerungen das Realzinsniveau negativ bleibe (im Euroraum), sieht der Philoro-Chef für Gold ein weiterhin gutes Marktumfeld. „Wenn die Zinsen nicht mehr stark steigen, respektive die Inflation auf hohem Niveau verharrt, dann schlägt wohl die Stunde des Goldes“.