Deutsche Post: "Jeden Stein umdrehen, um Kosten weiter zu senken"
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Bonn/ Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Deutsche Post prüft eine vollständige Ausgliederung ihrer Paketzustellung an günstigere Partnerunternehmen. Dies schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am Mittwoch unter Berufung eines Vorstandspapier für ein Führungskräftetreffen, das der Zeitung vorliegt. Danach soll sich der Konzern von der Auslagerung ein hohes Kosteneinsparpotenzial von bis zu 140 Millionen Euro im Jahr erhoffen. Die Sparpläne beträfen die Postkunden in größeren Städten, in denen Briefe und Pakete getrennt zugestellt werden.
In den meisten ihrer 6.800 Zustellbezirke setzt die Post dafür noch bislang eigene Mitarbeiter ein. Allerdings hat sie bereits in der vergangenen Tarifrunde gegen erbitterten Widerstand der Gewerkschaften eine Ausweitung der Fremdvergabe durchgeboxt. Bis Ende 2011 kann sie in knapp tausend Bezirken "Servicepartner" mit der Paketzustellung beauftragen. Bereits im Jahr darauf soll sich diese Zahl etwa verdoppeln, zitiert die Zeitung aus den Unterlagen. Wie es dann anschließend weitergehe, lasse das Papier allerdings offen.
Angesichts zurückgehender Gewinne in der Brief- und Paketsparte hat laut der FAZ Briefvorstand Jürgen Gerdes das Management angewiesen, " jeden Stein umzudrehen", um die Kosten weiter zu senken. Auf diese Weise will er verhindern, dass der Betriebsgewinn dauerhaft auf weniger als eine Milliarde Euro im Jahr zurückgeht. Der große Lohnkostenabstand zu den Konkurrenten sei der wichtigste Wettbewerbsnachteil, wird Gerdes zitiert.
Die Kommunikationsgewerkschaft DPV reagierte empört auf den Inhalt des Papiers. "Die Ausweitung der Fremdvergabe gefährdet 7.000 bis 8.000 Arbeitsplätze bei der Post", sagte ihr Vorsitzender Volker Geyer. Die Gewerkschaft warf dem Post-Management vor, „eigenes Personal durch unterbezahlte Mitarbeiter von Servicepartnern“ zu ersetzen und so dem „Lohndumping in der Postbranche“ Vorschub zu leisten.
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