Deutsche iShares-ETFs nach Mexiko exportiert – Mehr Liquidität für europäische Anleger

München (BoerseGo.de) – iShares baut sein Angebot in Mexiko weiter aus und will damit die Liquidität seiner Produkte steigern. Ende des zweiten Quartals verwaltete dieser Anbieter 84,5 Prozent des Vermögens aller in Lateinamerika notierten ETFs. Wie iShares mitteilte, wurden fünf in Deutschland aufgelegte Produkte an der Bolsa Mexicana de Valores, der mexikanischen Börse gelistet.
Die fünf ETFs seien die ersten deutschen ETFs, die an der mexikanischen Börse groß gelistet worden seien. „Wir wollen möglichst vielen unserer weltweiten Kunden die besten Produkte über ihre jeweilige Heimatbörse zugänglich machen“, erläutert Dirk Klee, Vorstandsvorsitzender von Barclays Global Investors. Die Begründung: „Denn je mehr Investoren unsere ETFs einfach handeln können, umso schneller wird das verwaltete Vermögen steigen und sich die Liquidität der Produkte weiter verbessern, wovon auch unsere europäischen Anleger profitieren.“ Das Volumen spielt bei ETFs nämlich eine größere Rolle als bei Zertifikaten. Erst vor rund einem Monat hatte der ETF-Anbieter Lyxor vier seiner ETFs vom Markt genommen, weil dieses zu klein war. Ein ETF muss sich für den Emittenten rentieren. Da ein ETF rein rechtlich gesehen ein Sondervermögen ist, fallen zum Beispiel laufende Kosten für den Wirtschaftsprüfer an, der den Jahresbericht erstellen muss.

Ab sofort können mexikanische Anleger von ihrer Heimatbörse aus per ETF in den europäischen und deutschen Aktienmarkt sowie in den deutschen Rentenmarkt investieren. Das geht nun zum einen mit dem iShares DJ STOXX 600 (DE) (WKN: 263530) mit einer Managementgebühr von 0,19 Prozent per anno. Er bildet den Dow Jones STOXXSM 600 ab, der nach der die nach Marktkapitalisierung größten Unternehmen aus den EU-Staaten, Norwegen und der Schweiz enthält. Ebenfalls neu in Mexiko ist der iShares DAX (DE) (WKN: 593393) mit einer jährlichen Managementgebühr von 0,15 Prozent, mit dem der Anleger die Wertentwicklung des deutschen Leitindexes nachvollziehen kann. Die drei Renten-ETFs, die neu in Mexiko gelistet sind, beziehen sich auf den eb.rexx® Government Germany, der das Segment der größten und liquidesten Staatsanleihen wiedergibt. In dem Index sind nur Staatsanleihen enthalten, die ein ausstehendes Volumen in Höhe von mindestens vier Milliarden Euro haben. Beim iShares eb.rexx® Government Germany (DE) (WKN: 628946) liegt die Restlaufzeit zwischen 1,5 und 10,5 Jahren. Beim iShares eb.rexx® Government Germany 2.5-5.5 (DE) (WKN: 628948) haben die Staatsanleihen eine Restlaufzeit von 2,5 bis 5,5 Jahre. Beim iShares eb.rexx Government Germany 1,5-2,5 (DE) (WKN: 628947) laufen Staatsanleihen in 1,5 bis 2,5 Jahren aus. Bei jedem der drei Renten-ETFs liegt die pro Jahr anfallende Managementgebühr bei 0,15 Prozent. Alle fünf ETFs werden in Euro gehandelt.

In Mexiko sind den Angaben zufolge bereits 160 ETFs an der Börse notiert. Insgesamt seien in dem mittelamerikanischen Land damit 6,1 Milliarden US-Dollar in diesen passiv gemanagten Index-Fonds angelegt, heißt es weiter. Ende des ersten Halbjahres waren es noch 5,89 Milliarden Dollar, wie aus dem ETF Landscape Global Handbook hervorgeht. Auf den beiden amerikanischen Kontinenten sind ETFs in den USA, Kanada, Mexiko und Brasilien gelistet. An der Anzahl gemessen folgte Mexiko Ende Juni mit 157 ETFs direkt auf die USA, wo 697 ETFs gehandelt werden. Mit Blick auf das verwaltete Vermögen lag Mexiko an dritter Stelle hinter den USA (537,87 Milliarden Dollar) und Kanada (20,31 Milliarden Dollar bei 94 ETFs) und vor Brasilien (1,25 Milliarden Dollar bei vier ETFs). Laut iShares werden die ETFs in Mexiko pro Tag im Schnitt für 161 Millionen US-Dollar gehandelt. Insgesamt umfassten die weltweit 1.707 ETFs ein Gesamtvermögen von 789,04 Milliarden Dollar, wie aus dem Handbook hervorgeht.