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10:01 Uhr, 15.09.2009

Nun auch von Scope geratet –ETFs kommen unter die Sternenfänger

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Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Welt der ETF-Ratings ist nun um einen Mitstreiter reicher. Neben Feri und Fundexplorer bewertet nun auch Scope ETFs. Scope war die erste Zertifikate-Ratingagentur in Deutschland. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin hat bisher 200 ETFs auf dem Radar, wie die Agentur heute bei der Präsentation ihrer ersten ETF-Studie mitteilte. Das entspreche 40 Prozent des deutschen ETF-Marktes. Bis Ende des Jahres will die Rating-Agentur drei Viertel des Marktes abdecken. In der Scope-Studie „Exchange Traded Funds – Investmentprodukte ohne Achillesferse?“ hat Scope sich einen Überblick geschafft und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass zwölf Prozent der untersuchten ETFs eine überdurchschnittliche Produktqualität haben. 67 Prozent aller ETFs haben eine gute Produktqualität und bei 21 Prozent ist sie befriedigend. Schlechtere Noten gab es nicht.

Generell werden die ETFs bei Scope anhand von quantitativen und qualitativen Kriterien bewertet. Die Gesamtnote setzt sich aus drei Unternoten, die unterschiedlich stark gewichtet werden, zusammen. Dabei macht die Produktqualität 40 Prozent aus. Unter diesem Punkt wird geprüft, wie gut der ETF seinen zu Grunde liegenden Index abbildet. Auch Kosten und Handelsqualität werden bei der Produktqualität geprüft. Der zweite Punkt ist die Indexqualität, die 35 Prozent an der Gesamtnote ausmacht. Die mit 25 Prozent am niedrigsten gewichtete Teilnote gibt es für „Informationsqualität und Transparenz“. Die Gesamtnote wird, wie beim Zertifikate-Rating auch, in Sternchen ausgedrückt. Das beste Ergebnis, das ein ETF erzielen kann, sind fünf Sterne. In der Kategorie „Aktien Deutschland“ erhielten der iShares DAX (ISIN: DE0005933931), der ComStage DAX TR (ISIN: LU0378438732) un der db x-trackerse DAX (ISIN LU0274211480) die volle Sternzahl. Bei der Kategorie „Aktien Europa“ erhielt der ComStage ETF Dow Jones Euro STOXX 600 TRI (ISIN: LU0378434582) die beste Bewertung. In der Sparte „Aktien USA“ war der Comstage ETF MSCI USA Large Cap TRN (ISIN: LU0392495882) der Klassenprimus. In der Mischsparte, die alle Zielmärkte vereint, wurden gleich fünf ETFs Spitzenergebnisse bescheinigt – dem ComStage ETF Dow Jones STOXX 600 TRI (ISIN: LU0378434582), dem ComStage ETF Commerzbank EONIA Index TR (ISIN: LU0378437684), dem Lyxor ETF EuroMTS1-3Y (ISIN: FR0010222224), dem db x-trackers II EONIA TR (ISIN: LU0290358497) und dem iShares DAX.

Auch wenn die Indexqualität nur der zweitwichtigste Punkt bei der Bewertung ist, widmet Scope ihr ein besonderes Augenmerk: Die Ratingagentur prüft, ob der Index tatsächlich repräsentativ für den von ihm abgebildeten Sektor oder Markt ist. Es wird auch analysiert, ob der Index in seiner Zusammensetzung diversifiziert ist oder ob Klumpenrisiken bestehen. Weiter benotet werden die Flexibilität der Indexanpassung und die Risikokontrolle. Bei der Indexberechnung fällt die Dividendenpartizipation, Handelsqualität und die Kursstellung eine Rolle. „Da ein ETF nur so gut sein kann wie sein Produktekern, hat Scope Analysis sich nicht mit dem Rating der bloßen ETF-,Verpackung‘ begnügt, sondern einen aufwändige Analyse von mehreren hundert der wichtigsten Indizes in das ETF-Rating integriert“, heißt es in der ersten ETF-Studie der Berliner Rating-Agentur. Deswegen werden unter anderem ETFs, bei denen die Zusammensetzung, die Gewichtung der Einzelwerte sowie das Regelwerk des zu Grunde liegenden Indexes nicht bekannt sind, von Scope nicht geratet. ETFs bei denen die Kursentwicklung eines bekannten Basiswertes nur lückenhaft oder gar nicht zur Verfügung steht werden zwar analysiert, erreichen aber „nur niedrige Scores“.

Scope hat in seiner Studie auch die Indizes benannt, die nach dem Ergebnis die jeweiligen Märkte am besten abbilden. „Lediglich ein Drittel der ETFs nutzen Nischen-, Branchen- oder andere Spezialindizes als Underlying. Im Index-Rating schnitten solche Barometer in puncto Marktabdeckung im Durchschnitt schlechter ab“, heißt es in der Studie. Das liege unter anderem daran, dass kleine, wenig diversifizierte Indizes in einem großen Markt kaum einen hohen Repräsentationsgrad erreichen könnten. Die Indizes, die als Benchmark am besten einen Markt reflektieren sind laut der Studie der DJ STOXX 600 Return, der DJ STOXX 600 Financial Services Return, der SDAX Return, der DJ STOXX 600 Food and Beverage Return sowie der S&P Global Water Return.

Die Ratings sind unter www.scope-indexfonds.de abrufbar.

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