Deutsche Investoren schauen über den nationalen Tellerrand
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London (BoerseGo.de) - Eine aktuelle Studie des britischen Vermögensverwalters Schroders weist auf, dass deutsche Investoren die internationale Streuung ihrer Investments zwar derzeit weiterhin vernachlässigen, aber gleichzeitig Deutschland als alleiniger Anlagehafen nicht mehr das Maß der Dinge ist. Wie das gemeinsam mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) erstellte vierte Schroders Investmentbarometer ergab, steht Deutschland nach wie vor ganz oben auf der Liste der Anlageziele – allerdings mit stark abnehmender Tendenz: Nur noch knapp 71 Prozent der im August 2011 befragten 1.034 Haushalte in Deutschland investieren vor allem im eigenen Land. Dies entspricht einem Rückgang von rund acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser positive Trend Richtung Diversifikation wird sich laut der Erhebung auch in den nächsten zwei Jahren fortsetzen. Nur noch 58 Prozent der Studienteilnehmer sehen Deutschland in den kommenden 24 Monaten als ihr Anlageziel Nummer eins – das ist ein Rückgang von 14 Prozent.
Im vergangenen Jahr haben befragten Privatanleger trotz der Probleme der Eurozone ihre Investitionen in Europa erhöht. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) ist dort nun überwiegend investiert. Nur noch 28 Prozent planen hingegen, Investitionen im europäischen Ausland im Verlauf der kommenden zwei Jahre zu tätigen. Dieses Ergebnis liegt vor allem an der Euro-Krise, die den Anlegern Sorgen bereitet. 43,2 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen im Auseinanderbrechen der Eurozone das derzeit größte Risiko für Kapitalanlagen. Dieser Wert hat sich seit dem letzten Jahr mehr als verdoppelt.
China wird von mehr als der Hälfte der Befragten (54 Prozent) als ökonomische Supermacht von morgen genannt. Im Vergleich zur Umfrage in 2009 ist dies ein kontinuierlicher Anstieg um 12 Prozent. Nur jeder Fünfte plant jedoch in diesem Jahr in China anzulegen. Die Anzahl derjenigen, die es nicht als sinnvoll erachten dort Kapital zu investieren ist sogar gestiegen.
Dies zeigt, dass vielen Anlegern der Mut für Auslandsinvestitionen fehlt. Als Hauptgrund nennen 52,8 Prozent der internationale Kapitalanlagen meidenden Anleger ihren zu geringen Kenntnisstand, gut 45 Prozent scheuen das als zu hoch empfundene Risiko. Eine globale Rezession betrachten in der aktuellen Studie 41,1 Prozent der Befragten als größtes Kapitalanlagerisiko und 25,7 Prozent nennen Wertverluste aufgrund hoher Inflation als Hauptgefahr.
Die USA wird mittlerweile von 45 Prozent der Umfrageteilnehmer als höchstes Investitionsrisiko wahrgenommen – ein Anstieg von 25 Prozent im Vergleich zu vergangenem Jahr. Der Grund hierfür dürfte vor allem in der kürzlichen Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch Standard & Poor's liegen. Allerdings erklärten 13,3 Prozent der Befragten, Anlagen in den USA bereits seit Jahresbeginn reduziert zu haben.
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