Deutsche Bank übertrifft die Erwartungen
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Deutsche Bank hat im dritten Quartal 2011 trotz Schuldenkrise deutlich mehr verdient als erwartet. Das Nettoergebnis belief sich auf 777 Millionen Euro, wie das größte deutsche Kreditinstitut am Dienstag mitteilte. Vor einem Jahr war ein Verlust von 1,218 Milliarden Euro verbucht worden, verursacht durch eine Sonderbelastung von 2,3 Milliarden Euro im Zusammenhang mit der Konsolidierung der Postbank. Die Analysten hatten im Schnitt für das dritte Quartal 2011 nur einen Nachsteuergewinn von 360 Millionen Euro erwartet.
Im operativen Geschäft machten sich zunehmend die von der Schuldenkrise verursachten Turbulenzen an den Kapitalmärkten bemerkbar. Um Sondereffekte bereinigt ging das Vorsteuerergebnis um rund 28 Prozent auf 942 Millionen Euro zurück. Bereits Anfang Oktober hatte Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann seine ehrgeizigen Ziele angesichts eines enttäuschenden Investmentbankings kassiert und das Ziel eines Vorsteuerergebnisses von 10 Milliarden Euro gestrichen.
Die Erträge wuchsen gegenüber dem Vorjahresquartal um 47 Prozent von 5,0 Milliarden Euro auf 7,3 Milliarden Euro. Ohne Berücksichtigung der genannten Belastung im Zusammenhang mit der Postbank waren die Erträge gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres im Wesentlichen stabil. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich von minus 1,0 Milliarden Euro auf plus 942 Millionen Euro. Davon entfielen 329 Millionen Euro auf das Investmentbanking und 495 Millionen Euro auf den Bereich Private Clients and Asset Management (PCAM). Die Analysten hatten nur mit 290 Millionen Euro im Investmentbanking und 492 Millionen Euro im Bereich Private Clients and Asset Management (PCAM) gerechnet.
Der Zinsüberschuss wurde von 3,42 Milliarden Euro auf 4,25 Milliarden Euro gesteigert, während der Provisionsüberschuss von 2,57 Milliarden Euro auf 2,806 Milliarden Euro zulegte. Die Analysten hatten einen Zinsüberschuss von 4,06 Milliarden Euro und einen Provisionsüberschuss von 2,70 Milliarden Euro ewartet. Das Handelsergebnis lag mit minus 422 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von plus 833 Millionen Euro und den Erwartungen von plus 200 Millionen Euro.
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft stieg von 362 Millionen Euro auf 463 Millionen Euro. Zu dem Anstieg trug im Wesentlichen die Postbank mit 195 Millionen Euro bei. Die Zinsunabhängigen Aufwendungen erhöhten sich um 4 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro.
"Im dritten Quartal war das operative Umfeld so schwierig wie seit dem Jahresende 2008 nicht mehr", sagte Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann. "Gründe waren der sich verschlechternde makroökonomische Ausblick sowie die erheblichen Turbulenzen am Finanzmarkt. Zwangsläufig war auch unser Geschäft von diesem Umfeld betroffen. Zugleich haben wir aber von unseren strategischen Entscheidungen zur Rekalibrierung und zum Risikoabbau bei unserer Investment-Bank, zur Steigerung der Ergebnisbeiträge aus dem ‚klassischen‘ Bankgeschäft und zur Stärkung der Kapital-, Liquiditäts- und Refinanzierungs-Position profitiert". Im klassischen Bankgeschäft verdiente die Deutsche Bank nach eigenen Angaben so viel wie nie zuvor.
Die Tier-1-Kapitalquote lag zum Ende des dritten Quartals mit 13,8 Prozent unter dem Wert des zweiten von 14,0 Prozent. Die Tier-1-Kapitalquote ohne Berücksichtigung hybrider Kapitalbestandteile ging gegenüber dem Vorquartal von 10,2 Prozent auf 10,2 Prozent zurück.
Nach Angaben der Bank wurde die Refinanzierung für 2011 bereits vollständig abgeschlossen und die Finanzierung für 2012 bereits gestartet. Die Liquiditätsreserven liegen derzeit bei über 180 Milliarden Euro.
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