Deutsche Bank-Co-Chef bedauert Bouffier-Anruf
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
Frankfurt/ Essen (BoerseGo.de) - Der Co-Vorstands-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, steht weiter in der Kritik. Zuletzt hatte sein Anruf beim hessischen Regierungschef Volker Bouffier (CDU) für breite Empörung gesorgt, in dem der Manager Kritik an den Durchsuchungs-Aktionen übte. „Niemand steht in Deutschland über dem Rechtsstaat. Herr Fitschen macht den Eindruck, dass er das nicht verstanden hat", sagte Unions-Fraktionsvize Michael Meister dem „Handelsblatt“ (Montag). Der hessische Justizminister Jörg-Uwe Hahn nannte es in der „Bild“-Zeitung unglaublich, dass ein gestandener Banker auf die Idee komme, sich bei der Politik über das Vorgehen von Ermittlungsbehörden zu beschweren. Der Landesvorsitzende der SPD in Hessen, Thorsten Schäfer-Gümbel, bezeichnete es als Kernproblem, dass die Deutsche Bank die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nicht unterstützt habe. Sollten tatsächlich Unterlagen vernichtet worden sein, sei das eine schwere Straftat, sagte Schäfer-Gümbel am Dienstag im Gespräch mit dem Deutschlandfunk.
Der Co-Vorstands-Chef der Deutschen Bank hatte sich nach der Durchsuchung der Bank am Mittwoch bei dem hessischen Ministerpräsidenten darüber beklagt, dass der massive Polizeieinsatz vernichtend für das öffentliche Bild des Geldhauses sei. Fitschen äußerte auf einer Veranstaltung in Essen am Montagabend sein Bedauern über das Telefonat. Er halte den Anruf inzwischen für einen Fehler, sagte der Manager. Auf die Vorwürfe im Zusammenhang mit der Steuerrazzia ging der Manager in seiner Rede in Essen nicht ein. Er betonte lediglich, die Deutsche Bank stehe zu Recht in der Kritik. Kein Bankgeschäft sei gut, wenn es das Vertrauen in das Institut erschüttere. Letztlich entschieden die Kunden, welche Banken überleben würden. Nun wolle er den angekündigten Kulturwandel in seinem Haus zügig verwirklichen, betonte Fitschen.
Der Bundesverband Deutscher Banken (BdB) hält ungeachtet der jüngsten Querelen daran fest, Fitschen im nächsten Jahr zum Verbandspräsidenten zu machen. BdB-Präsident Andreas Schmitz sagte der „Süddeutschen Zeitung“ von Dienstag, Fitschen werde wie vorgesehen sein Nachfolger. Die Frage nach einem Abrücken von diesem Plan stelle sich nicht. „Fitschen ist der Richtige an der Spitze des Verbandes.“
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.