Kommentar
20:19 Uhr, 18.06.2010

Deutliche Warnung vom Immobilienmarkt...

Montag:
Der neuseeländische Einzelhandelsumsatz ist im April zum Vormonat saisonbereinigt um -0,3 % gefallen. Die Kernrate ohne Fahrzeugumsätze ist binnen gleicher Frist um -0,2 % zurückgegangen.

Die japanische Industrieproduktion ist im April zum Vormonat in der revidierten Fassung um 1,3 % gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte die Produktion in der Industrie um 29,5 %.

Die Gewerbeanmeldungen sind in Deutschland im ersten Quartal 2010 gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um 4,1 % auf 233.000 gestiegen. Die Zahl der Abmeldungen ist binnen gleicher Frist um -4,6 % auf 195.600 gesunken.

Die schweizerischen Erzeuger- und Importpreise sind zum Vormonat um 0,3 % auf 107,8 Punkte gestiegen. Auf Jahressicht liegt der Anstieg bei 1,4 % nach zuletzt 0,8 %.

Die Industrieproduktion in der Euro-Zone ist im saisonbereinigten Monatsvergleich im April um 0,8 % geklettert. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,5 %. Im Vormonat war die Produktion der Eurozonen-Industrie um 1,5 % (revidiert von +1,3 %) gestiegen. Im Jahresvergleich hat die Produktion in der Industrie um 9,5 % abgenommen.

Dienstag:

Die Japanische Notenbank belässt ihren Zinssatz unverändert bei 0,10 %.

Die Kfz Neuzulassungen sind im Bereich der EU und der EFTA im Mai verglichen mit dem Vorjahr um -9,3 % gefallen nach -7,4 % im Vormonat und +10,8 % im Monat davor.

Im Vergleich Januar bis Mai mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum sind die Neuzulassungen bei den Pkws um 1,9 % gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bereich des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland insgesamt im April um -3,7 % auf 4,9 Mio. gefallen. Gleichzeitig wurden 4,0 % mehr, nämlich insgesamt 635 Mio., Arbeitsstunden registriert. Die Entgelte stiegen im selben Zeitraum um 10 % auf 17,2 Mrd. Euro.

Die italienische Handelsbilanz fällt auf -829 Mio. im Vergleich zu -76 Mio. im Jahr zuvor.

Der britische Verbraucherpreisindex (CPI) ist im Mai-Jahresvergleich um 3,4 % gestiegen. Im Vormonat hatte er noch bei 3,7 % gelegen. Erwartet worden war aktuell ein Anstieg um 3,5 %.

Der Einzelhandelspreisindex (RPI) ist gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,4 % gestiegen, verglichen mit 1,0 % im Monat zuvor.

Der ZEW Konjunkturindex für Deutschland notiert im Juni bei 28,7. Erwartet wurde der Index mit 42. Im Monat zuvor hatte er noch bei 45,8 gelegen. Den historische Mittelwert des Konjunkturindikators gibt das ZEW mit 27,4 Punkten an. Die aktuelle konjunkturelle Lage Deutschlands hat sich nach Angaben des ZEW auf -7,9 Zähler erhöht von noch 21,6 im Monat zuvor.

Die Konjunkturerwartung für die Eurozone verschlechterte sich zum Vormonat um 18,8 Punkte und notiert im Berichtsmonat bei nun 18,8 Zählern. Die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum gewinnt 7,7 Zähler auf nunmehr -40,8 Punkte.

Die Handelsbilanz der Euro-Zone weist in der ersten Schätzung für April einen Überschuss von 1,8 Mrd. Euro aus verglichen mit einem Überschuss in Höhe von 2,6 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Das Plus des Vormonats lag bei 4,5 Mrd. Euro. Die Ausfuhren sind im Berichtsmonat zum Vormonat saisonbereinigt um 2,4 % gestiegen , die Einfuhren um -3,5 % gesunken.

Die Zahl der Erwerbstätigen ist in der Eurozone im ersten Quartal zum Vorquartal um stabil geblieben nach zuvor -0,2 %. Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Beschäftigtenzahl um -1,2 %, verglichen mit -2,0 % im vorangegangenen Quartal.

Die US-amerikanischen Exportpreise sind im Mai insgesamt um 0,7 % gestiegen nach zuvor +1,2 %.

Ohne landwirtschaftliche Erzeugnisse sind die Ausfuhrpreise um 0,6% geklettert nach zuletzt +1,3. Damit wurde der Vormonatswert von zunächst veröffentlichten +1,4 % nach unten revidiert.

Die US-amerikanischen Importpreise sind im Mai 0,6 % gefallen nach zuletzt +1,1 % (revidiert von 0,9 %). Ohne Öl sind die Einfuhrpreise in den Vereinigten Staaten um 0,5 % geklettert nach zuvor +0,6 %.

Der New York Empire State Index der New York Fed notiert im Juni bei 19,57. Im Vormonat hatte er noch bei 19,11 gestanden. Erwartet wurde er im Bereich 20.

Der US-amerikanische Housing Market Index notiert im Juni bei 17. Im Vormonat hatte er noch bei 22 gestanden. Erwartet wurde der Index im Bereich von 22.

Unser Kommentar:

Zahlreiche Wirtschaftsdaten waren zuletzt schlechter ausgefallen als erwartet. So auch der ZEW Index oder der überraschend schwache Housing Markt Index.

Dieser reiht sich nahtlos ein in das katastrophale Bild, das der US-Immobilienmarkt weiterhin abgibt: Von einer Erholung kann überhaupt keine Rede sein.

Da auch der US-Arbeitsmarkt weiterhin schwach bleibt, ist die angebliche konjunkturelle Erholung in den USA wohl eher eine Luftnummer.

Mittwoch:

Die Zahl der Beschäftigten im zulassungspflichtigem Handwerk insgesamt ist im ersten Quartal dieses Jahres in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um -1,5 % zurückgegangen. Gleichzeitig ist der Umsatz um -6,7 % gesunken.

Die Zahl der Geburten ist im ersten Quartal 2010 in Deutschland gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres gemäß der vorläufigen Zahlen um 7.000 bzw. 4,5 % auf 162.100 gestiegen. Bei den Sterbefällen wurde im gleichen Zeitraum ein Rückgang um 10.000 bzw. -4,2 % auf 226.000 verzeichnet.

In den ersten drei Monaten 2010 heirateten 38 600 Paare, im ersten Quartal 2009 waren es 37 500 gewesen. Damit hat die Zahl der Eheschließungen um 1 100 Paare oder 2,9% zugenommen.

Die italienischen Verbraucherpreise sind im Mai um 0,1 % gestiegen nach zuvor 0,4 %. Die Jahresteuerung liegt in Italien damit bei 1,4 % nach zuvor 1,5 %. Beide Kennzahlen liegen im Rahmen der Erwartungen.

Die britische Arbeitslosenrate der letzten drei Monate bis Mai liegt bei 7,9 % und damit 0,1 % niedriger als der vorangegangene Monat.

Der Arbeitskostenindex der Eurozone ist im ersten Quartal zum Vorjahr um 2,1 % gestiegen. Im Quartal zuvor war der Arbeitskostenindex um 1,7 % (revidiert von +2,2 %) geklettert.

Die Jahresteuerung in der Eurozone liegt im Mai bei 1,6 %. Die offizielle Vorabschätzung war von 1,6 % ausgegangen. Im Vormonat lag die jährliche Inflationsrate bei 1,5 %. Ein Jahr zuvor hatte die Rate bei 0,8 % gelegen. Der Monatsvergleich wird mit 0,1 % angegeben.

Die Zahl der Wohnbaubeginne liegt in den USA im Mai bei 593.000 und ist damit um 10,0 % zurückgegangen . Erwartet wurden 655.000 bis 680.000 nach noch 659.000 im Vormonat. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 672.000 leicht nach unten revidiert.

Die Zahl der US-amerikanischen Wohnbaugenehmigungen liegt im Mai bei 574.000, ein Minus von 5,9 % zum Vormonat. Erwartet wurden 631.000 bis 650.000. Im Monat davor waren es 610.000 gewesen. Damit wurde der Vormonatswert von ehemals veröffentlichten 606.000 nach oben revidiert.

Unser Kommentar:

Das hat gesessen: Wer nach dem monatelangen Trauerspiel auf dem US-Immobilienmarkt endlich mit einer Entspannung gerechnet hatte, der wurde erneut bitter enttäuscht.

Die aktuellen Zahlen zu den Wohnbaubeginnen sind eine Katastrophe, anders kann man das nicht bezeichnen. Die Schlussfolgerung lautet: Eine Erholung auf dem US-amerikanischen Immobilienmarkt ist weiterhin nicht in Sicht.

Für Anleger hat das mehrere Konsequenzen: Zum Einen wird die US-Notenbank vor diesem Hintergrund die Zinsen noch für längere Zeit niedrig halten. Zum Anderen muss man sehen, dass die scheinbare Erholung der Konjunktur in den USA nach wie vor auf sehr wackeligen Beinen steht.

Wenn dort im kommenden Jahr die Stützungspakete auslaufen und zusätzlich wegen der ausufernden Staatsschulden massiv gespart wird, ganz ähnlich wie in Europa, dann könnte es an den Börsen wieder sehr ungemütlich werden.

Die US-amerikanischen Erzeugerpreise sind im Mai um 0,3 % gefallen. Erwartet wurde ein Rückgang um -0,2 bis 0,5 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Erzeuger um -0,1 % gefallen.

Die US-amerikanische Kapazitätsauslastung liegt im Mai bei 74,7 %. Im Monat zuvor hatte sie noch bei 73,7 % gelegen.

Die US-amerikanische Industrieproduktion ist im Mai um 1,2 % gestiegen . Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 0,8 bis 0,9 %. Im Vormonat war die Industrieproduktion in den Vereinigten Staaten um 0,7 % geklettert. Damit wurde der im letzten Monat veröffentlichte Wert von 0,8 % nach unten revidiert.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 1,7 Mio. Barrel gestiegen, nach zuvor -1,8 Mio. Barrel.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 0,6 Mio. Barrel verringert, nach zuletzt einem Plus in Höhe von 1,2 Mio. Barrel.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 1,8 Mio. Barrel geklettert, nach zuvor +1,8 Mio. Barrel.

Donnerstag:

Der japanische Frühindikator notiert in der revidierten Fassung für April bei 101,7. Im Vormonat hatte der Frühindikator Japans noch bei 101,9 notiert.

Die Preise für von deutschen Flughäfen abgehende Luftfrachttransporte sind gegenüber dem vierten Quartal 2009 um 4,9 % gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal kletterten die Preise um 10,0 %.

Die derzeitigen Zinssätze sind nach wie vor angemessen, heißt es im Monatsbericht der Europäischen Zentralbank (EZB). Unter Berücksichtigung aller Informationen und Analysen, dürfte die Preisentwicklung über die geldpolitisch relevante Frist moderat bleiben.

Die jüngsten Daten hätten außerdem bestätigt, dass die wirtschaftliche Erholung im Euro-Währungsgebiet voranschreite, wenngleich sie weiterhin uneinheitlich verlaufen dürfte. Insgesamt rechne der EZB-Rat mit einem moderaten Wachstum der Wirtschaft des Eurogebiets im Jahr 2010 in einem Umfeld, das von anhaltenden Spannungen in einigen Finanzmarktsegmenten und ungewöhnlich großer Unsicherheit geprägt sei. Die Ergebnisse der monetären Analyse bestätigten die Einschätzung eines mittelfristig begrenzten Inflationsdrucks.

Alles in allem gehe der EZB-Rat davon aus, dass die Preisstabilität auf mittlere Frist gewährleistet bleibe, wodurch die Kaufkraft der privaten Haushalte im Euroraum gestützt wird. Die Inflationserwartungen seien weiterhin fest auf einem Niveau verankert, das mit dem Ziel im Einklang stehe, die Preissteigerung mittelfristig unter, aber nahe 2 % zu halten.

Die Produktion im Baugewerbe ist im Bereich der Eurozone im April um -0,3 % gefallen. Die Produktion des Vormonats wurde von 7,6 % auf nun 6,5 % nach unten revidiert. Im Jahresvergleich ist die Bauproduktion um -6,1 % gesunken nach zuletzt -5,2 %.

Die US-amerikanischen Verbraucherpreise sind im Mai um 0,2 % gesunken. Erwartet wurde ein Rückgang um 0,1 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Konsumenten um 0,1 % gefallen. Auf das Jahr gesehen kletterten die US Verbraucherpreise um 2,0 %.

Die Kernrate ist in den USA um 0,1 % gestiegen. Damit war im Vorfeld bereits gerechnet worden. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Kernrate unverändert geblieben.

Die US-amerikanische Handelsbilanz weist im ersten Quartal ein Defizit in Höhe von 109 Mrd. US-Dollar aus. Erwartet wurde ein Minus von 125 Mrd. US-Dollar. Im vorangegangenem Quartal hatte das Defizit noch bei 100,9 Mrd. US-Dollar betragen. Damit wurde der zuletzt veröffentlichte Wert von 115,6 Mrd. US-Dollar nach unten revidiert.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 472.000 gestiegen. Erwartet wurden 450.000 neue Anträge nach zuvor 460.000 (revidiert von 452.000).

Die US-amerikanischen Frühindikatoren sind im Mai um 0,4 % gestiegen. Erwartet wurde ein Bereich von 0,4 bis 0,5 %. Im Vormonat war keine Veränderung (0,0 %) verzeichnet worden. Damit wurde der Vormonatswert von -0,1 % nach oben revidiert.

Der Philly Fed Index notiert im Juni bei 8,0. Erwartet wurde er im Bereich 20. Im Vormonat hatte er bei 21,4 gestanden.

Unser Kommentar:

Wenn der Philly Fed Index, der die wirtschaftliche Aktivität im Großraum Philadelphia misst, überraschend derart stark einbricht, dann ist das für die konjunkturelle Lage in den USA ein weiteres Warnsignal, das man sehr ernst nehmen muss. Es könnte bedeuten, dass die Erholung in den USA erst einmal vorbei ist.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 87 Bcf auf 2.453 Bcf gestiegen. Im Vorjahr hatten sie bei 2.541 Bcf gelegen.

Freitag:

Großer Verfallstag oder auch "Dreifacher Hexensabbat": Verfall zahlreicher Index-Futures und -Optionen sowie Aktienoptionen und Singel-Stock-Futures an den internationalen Terminbörsen

Die deutschen Erzeugerpreise sind im Mai zum Vormonat um 0,3 % gestiegen. Einen Monat zuvor waren sie um 0,8 % geklettert.

Im Jahresvergleich verteuerten sich die Preise der Erzeuger in Deutschland um 0,9 % nach +0,6 % im Monat zuvor.

Im April ist die Zahl der im deutschen Straßenverkehr Getöteten zum Vorjahr um 5 % auf 360 gefallen. Gleichzeitig ist die Zahl der Verletzten um -9,8 % auf 31.700 zurückgegangen. Die Polizei nahm rund 184.900 Straßenverkehrsunfälle auf, das sind 1,1 % weniger als noch ein Jahr zuvor.

Im Jahr 2010 insgesamt ist bis Dato die Zahl der Verkehrstoten gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum mit 1.005 um 187 bzw. -16 % gesunken. Die Zahl der Verletzten fiel um 11 % auf rund 98.500. Die Polizei registrierte im gleichen Zeitraum etwa 756.200 Verkehrsunfälle, 4,3 % mehr als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Die britische Geldmenge M4 ist im Mai gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um -0,6 % gefallen . Die Jahreswachstumsrate hingegen liegt nur noch bei 1,2 % nach 2,7 % im Vormonat.

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in Kürze erscheint.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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