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20:28 Uhr, 27.07.2015

Deutliche Unterschiede in globalen Kreditzyklen - Wachstum nicht vorzeitig abwürgen

Was sagen die Trends in der Kreditversorgung über den Zustand der Weltwirtschaft aus – dieser Frage gehen die Volkswirte von Standard Life Investments in ihrem aktuellen „Weekly Economic Briefing“ nach.

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London (Godmode-Trader.de) - Global verstärkt sich das Kreditwachstum weiter. Nach den Zahlen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) um 6 Prozent in 2014 nachdem es unmittelbar nach der Krise einen Tiefpunkt von 4,6 Prozent zum Vorjahr erreicht hatte. „Bei einer Differenzierung nach Regionen zeigt sich jedoch, dass es Unterschiede im Kreditwachstum gibt, die darauf hinweisen, dass die Weltwirtschaft nicht synchron läuft“, schreibt Jeremy Lawson, Chefvolkswirt bei Standard Life Investments in seinem aktuellen Weekly Economic Briefing. So betrage in den USA das inländische Kreditwachstum über alle Segmente derzeit 8,8 Prozent (auf Jahresbasis), während in der Eurozone zum Beispiel die Kredite an die Unternehmen (non financials) im Mai im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,1 Prozent ausgeweitet wurden.

Kann die Expansion in den USA noch weiter gehen? Die Dauer eines Konjunkturzyklus alleine sei kein Indiz, so Lawson. Zwar sei der aktuelle Zyklus mit 72 Monaten einer der längeren seit 1948, aber immer noch um 48 Monate kürzer als der Wachstumszyklus von 1991 bis 2001. Für aussagekräftiger hält Lawson den Kreditzyklus. Nach dem Senior Loans Officer Survey (SLOS) – einer Datensammlung seit 1980 – hätten sich die Standards für Geschäfts-, Industrie- und Verbraucherkredite immer zwischen 6 und 18 Monate vor dem Ende eines Wirtschaftszyklus verschärft. Aktuell würden sich die Vergabebe­dingungen immer noch für die meisten Kreditarten lockern. Aber das Ausmaß der Lockerung gehe zurück, ebenso in einigen Bereichen die Nachfrage. „Das zeigt, wie vorsichtig die Fed ihre Zinserhöhungsrunde angehen muss, damit das Wachstum nicht gestört wird“, so Lawson.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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