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Im Vorfeld des US-Zinsentscheids am Donnerstag um 20.00 Uhr MESZ ziehen DAX-Anleger es heute vor in Deckung zu bleiben. Die Nachwirkungen der jüngst gemeldeten sehr schwachen Daten zur chinesischen Industrieproduktion, die auf den Stand des Jahres 2009 gefallen ist, können von den positiven Daten zur europäischen Konjunktur nicht überlagert werden: Nach zwei Monaten mit Rückgängen ist die Industrieproduktion in der Eurozone um 0,6 Prozent gestiegen – doppelt so hoch wie erwartet.
Keinerlei Konjunkturdaten beeinflussen heute die US-Börsen. Allerdings verunsichern die erneuten Kursverluste an den Börsen in Schanghai und Tokio die Anleger; die Indizes legen den Rückwärtsgang ein: In der ersten Stunde nach Handelsbeginn gibt der Dow Jones Index um 0,41 Prozent auf 16.360 Punkte nach. Der S&P 500 steckt um 0,4 Prozent auf 1.953 Punkte zurück. Der Nasdaq 100 verliert 0,23 Prozent auf 4.310 Punkte.
Gespannt warten die Finanzmarktteilnehmer auf den Leitzinsbeschluss am Donnerstag. An diesem Tag wird sich der weitere Trend an den Finanzmärkten entscheiden. Steigende Leitzinsen gelten als Belastung für die Aktienmärkte, weil dadurch vermeintlich sichere Anlagen wie etwa Anleihen attraktiver werden und Geld aus den Aktienmärkten abfließt. Doch kann die Fed die Zinsen anheben, wenn zwar der Arbeitsmarkt boomt, die Inflation aber noch weit von ihrer Zielmarke von rund 2 Prozent entfernt bleibt?
Die Fed kann, meinen die Experten von Exane BNP Paribas. Sie gehen davon aus, dass die Fed den Leitzins um 0,25 Basispunkte erhöhen wird. Damit wäre dann die Unsicherheit um den Zeitpunkt der Anhebung endlich vom Tisch, blicken die Analysten voraus. Auch wenn die Märkte wohl kurzfristig negativ darauf reagieren dürften, würde ein solcher Schritt doch das Vertrauen der Fed in die Wirtschaft des Landes unterstreichen, schätzen die Analysten von Exane BNP Paribas ein. Die britische Investmentbank Barclays erwartet hingegen, dass die Fed die Zinsen erst im März 2016 anheben werde. Die Analysten begründen diese Einschätzung mit der Ungewissheit hinsichtlich der Weltwirtschaft. Auch Goldman Sachs sieht die Fed auf der Bremse: Die US-Investmentbank rechnet erst im Dezember mit einer Erhöhung des Leitzinses.
Die Ölpreise notieren heute deutlich schwächer: WTI verliert um 1,8 Prozent auf 44,54 US-Dollar. Brent gibt sogar um 2 Prozent auf 48,06 US-Dollar nach. Die OPEC hat heute die Prognose für die weltweite Rohöl-Nachfrage 2015 um 80.000 Barrel pro Tag erhöht und zugleich die Erwartungen für 2016 um 50.000 auf 1,29 Mio Barrel pro Tag gesenkt.
Auch Gold findet weniger Käufer. Der Preis sinkt um 0,2 Prozent auf 1.105 US-Dollar. Schwächer zeigt sich auch der Euro: Die Gemeinschaftswährung verliert gegenüber dem US-Dollar um 0,3 Prozent auf 1,1305.
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