Der X-Faktor bei Goldesel
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Amerikanische Zölle, deutsche Steuerpläne und ein sicherheitspolitischer Eklat mit dem “Signal-Gate” – fast alles, was diese Woche auf X diskutiert wurde!
Autozölle in Höhe von 25 Prozent?
US-Präsident Donald Trump erschreckt einmal mehr die Weltwirtschaft mit der Ankündigung von Autozöllen in Höhe von 25 Prozent ab dem 2. April – und setzt erneut ein deutliches Zeichen für seine, nennen wir sie, protektionistische Wirtschaftspolitik. Während wichtige Handelspartner wie Kanada, Japan und Südkorea bereits Gegenmaßnahmen prüfen, setzt die EU auf Verhandlungen. Trumps Entscheidung trifft die deutsche Automobilindustrie besonders hart.
Mit einem Exportanteil von über 13 Prozent sind die USA der wichtigste Auslandsmarkt für deutsche Autobauer. Eines von acht in Deutschland gebauten Autos geht in die USA – was aber auch bedeutet, dass sieben Autos nicht in die USA exportiert werden.
Neue Zölle gefährden nicht nur Absatzchancen, sondern auch eng verzahnte transatlantische Lieferketten. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen spricht von einer deutlichen Belastung für Unternehmen und Verbraucher – auf beiden Seiten.
Trump greift damit gezielt die globalen Wirtschaftsbeziehungen an, um innenpolitisch Stärke zu demonstrieren – mit weitreichenden Folgen für Handel, Preise und Arbeitsplätze weltweit. Aber auch für amerikanische Bürger könnte es bald teurer werden: bei einem Unfall werden für die Reperaturen meist Autoteile gebraucht, die von außerhalb der USA importiert werden müssen – diese werden nun teurer und damit auch die Versicherungen, um nur ein Beispiel der Kostendimensionen zu nennen.
Im vorbörslichen Handel litten nach der Ankündigung vor allem Unternehmen aus dem Automobilsektor, wobei insbesondere General Motors und Ford nachgaben.
„Die Steuer wird die Inflation in den USA erhöhen und das Wachstum verlangsamen. US-Verbraucher werden ihre Autos wahrscheinlich länger behalten und möglicherweise auf Gebrauchtwagen umsteigen, was die Gebrauchtwagenpreise in die Höhe treiben wird. Höhere Preise für Neu- und Gebrauchtwagen werden letztlich auch die Preise für Kfz-Versicherungen in die Höhe treiben – die Steuer trifft also auch Menschen, die gar kein Auto kaufen”, sagt Paul Donovan von der UBS.
Auch in Elon Musks und Teslas Sinn dürften die Zölle nicht sein. Er äußerte sich auf X:
Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Zölle wirklich in Kraft treten werden – das weiß man heutzutage schließlich nie!
Das Signal-Gate
Wenn Politiker Kriegspläne wie Gruppenchats fürs Football-Wochenende behandeln, nur dass dann Bomben statt Bierdosen fliegen – was ist dann los?
Im Zentrum des Skandals um den leichtfertigen Umgang mit militärischen Geheimnissen stehen hochrangige US-Regierungsvertreter wie „Sicherheitsexperte“ Mike Waltz, Vizepräsident JD Vance, Verteidigungsminister Pete Hegseth und weitere Beamte. Sie tauschten über einen ungesicherten Signal-Gruppenchat brisante Details einer geplanten Luftoperation gegen die Huthi-Miliz aus – darunter Uhrzeiten, Waffentypen und konkrete Angriffspunkte.
Ausgerechnet der Chefredakteur des Magazins “The Atlantic” war versehentlich Teil dieser Runde – und erhielt die Informationen zwei Stunden vor Beginn der Operation. Wer weiß, vielleicht hätten Michael oder ich auch plötzlich in dieser Gruppe sein können? Während Pete Hegseth und andere Beteiligte den Vorfall zunächst abstritten, veröffentlichte “The Atlantic” inzwischen den vollständigen Chatverlauf – im Namen des öffentlichen Interesses. Präsident Trump sprach von einem „Ausrutscher“ – und griff stattdessen den Journalisten persönlich an und verunglimpfte ihn.
Doch was hier passiert ist, geht weit über Nachlässigkeit hinaus und ist eigentlich nicht zum Lachen: Sensible militärische Informationen über einen Messenger zu teilen – und das in Gegenwart eines nicht eingeweihten Journalisten – ist sicherheitspolitisch ein Offenbarungseid. Fachleute sprechen von einem beispiellosen Versagen. Auch strafrechtliche Konsequenzen stehen im Raum. Konsequenzen gab es bislang keine. Der Gründer von Signal nutzt derweil die Aufmerksamkeit:
(Noch) mehr Steuern in Deutschland geplant
Dass die deutsche Politik plant auch mit Steuererhöhungen das neue Schuldenpaket zu finanzieren, dürfte niemanden wirklich überraschen. Die Pläne der SPD dürften aber wohl gerade den (leider viel zu) wenigen Aktionären in Deutschland nicht gefallen, die versuchen, privat für die Rente vorzusorgen:
Wer privat über den Kapitalmarkt für das Alter vorsorgt, tut im Grunde genau das, was von den Bürgerinnen und Bürgern in einem überlasteten umlagefinanzierten Rentensystem erwartet wird und was auch in jedem Rentenbescheid steht: Eigenverantwortung und Weitsicht. Dass diese Form der Vorsorge nun durch höhere Steuern erschwert werden soll, ist sowohl ökonomisch als auch sozial kritisch zu hinterfragen. Viele Privatanleger setzen zur Altersvorsorge auf Aktien und diese Investitionen erfolgen häufig aus bereits versteuertem Einkommen – eine Erhöhung der Abgeltungsteuer ist daher eine zusätzliche Belastung und würde die Rendite erheblich schmälern!
Private Aktionäre sind keine Spekulanten – sie sind Sparer. Und wer Kapitalanlagen für die Altersvorsorge nutzt, sollte gefördert und nicht bestraft werden. Die geplanten Maßnahmen laufen genau dem zuwider.
Gibt es bereits Chancen am Markt?
Bleiben wir zunächst trotzdem weiter optimistisch am Aktienmarkt investiert, besonders mit einem langen Anlagehorizont – dann könnte man sich aktuell anschauen, ob es nach den jüngsten Kursverlusten eventuell schon Einstiegschancen am Markt gibt. User @DividendDude_X hat seine Follower schon gefragt:
Über 200 Antworten gab es auf seine Frage. Zu den mehrfach genannten Aktien zählen beispielsweise Alphabet, Amazon oder Novo Nordisk. Letztere ist auch bereits Thema in der Goldesel-Community gewesen, hier ein Ausschnitt:
Bei Aktien von Tesla scheiden sich wie immer die Geister:
Welche Aktien gerade interessant für einen Kauf sein könnten, muss natürlich jeder Investor selbst nach eigener Recherche für sich entscheiden. Auf X findet man in jedem Fall viele Meinungen und Gesprächspartner dazu.
Follow-Empfehlung
Geht diese Woche an den heute bereits zitierten Journalisten Michael Barck, dem ich schon sehr lange und gerne folge auf Twitter und nun X. Seine unaufgeregte Art über Aktiennews zu berichten ist stets lesenswert und interessant.
Darüber hinaus stellt er auf seinem Finanzportal https://www.4investors.de/ zusammen mit seinem Kollegen Johannes Stoffels und vielen Gastautoren kostenlos Berichterstattungen und Analysen über Aktien, Anleihen und das Kapitalmarktgeschehen zur Verfügung.
Besonders hervorzuheben ist der redaktionelle Schwerpunkt auf Unternehmen aus dem Mid- und Small-Cap-Bereich, also Titel, die im medialen Mainstream oft unter dem Radar fliegen. Ganz aktuell findet ihr heute einen Kommentar zu LPKF Laser. Dabei bietet das Portal nicht nur klassische Unternehmensnachrichten, sondern auch Interviews mit Vorständen und technische Einschätzungen zur Kursentwicklung einzelner Werte und last but not least: eine umfangreiche Liste aktueller Börsenstammtische in ganz Deutschland sowie in Österreich, Italien und der Schweiz! Bei allen Stammtischen steht die Kontaktperson, bei der ihr euch bei Interesse melden könnt.
Vielen Dank für’s Lesen! Wir sehen uns entweder nächste Woche hier oder auf X – eure Lara / eure @peppershares