Kommentar
15:21 Uhr, 21.02.2025

Der X-Faktor bei Goldesel

Von Elon Musks KI Grok 3 über Europas Rüstungsoffensive bis zu margenstarken Branchen und deren Aktien – das waren die Highlights der Woche auf X! Dazu eine Follow-Empfehlung, durch die ihr immer bestens informiert sein werdet – viel Spaß beim Lesen

Musk und seine neuen “Spielzeuge”

Während am Mittwochmorgen Teile einer SpaceX-Rakete am Himmel verglühten und in Deutschland für Staunen sorgten, zeigte sich Elon Musk wieder einmal äußerst aktiv auf X. Jüngst stellte er hier die dritte Version seiner hauseigenen KI Grok vor – eine „beängstigend schlaue“ und „maximal wahrheitssuchende KI“, die „manchmal im Widerspruch zur politischen Korrektheit“ stehe und überhaupt die intelligenteste ihrer Art sei:

https://x.com/elonmusk/status/1890958798841389499

Grok 3 verfügt über einen Selbstkorrektur-Mechanismus, der sogenannte „Halluzinationen“ minimieren soll. Zunächst ist die neue Version jedoch nur für X-Premium-Abonnenten zugänglich. Musks enge Verbindung zu Donald Trump könnte Grok zusätzlich Rückenwind verleihen – zugleich wächst die Sorge vor einem Interessenkonflikt. Kritiker befürchten, dass Musks beratende Rolle für Trump Einfluss auf zukünftige KI-Gesetze und Regulierungen haben könnte.

Ob KI oder Kettensäge – Musk liebt außergewöhnliche Spielzeuge. Während er mit Grok 3 weiter an der KI-Entwicklung arbeitet (obwohl er paradoxerweise oft vor deren Gefahren gewarnt hat), scheint er auch analoge Geschenke zu schätzen: gestern erhielt er vom argentinischen Präsidenten Javier Milei eine Kettensäge. Ein symbolträchtiges Geschenk, denn Musk ist aktuell damit beschäftigt, die öffentlichen Stellen in den USA zu „stutzen“:

Die Geschenkübergabe im Video: https://x.com/charliekirk11/status/1892704208119349255

Wie weit geht die Aufrüstung in Europa?

Eine europäische Aktie machte diese Woche besonders von sich reden. Sie hat nicht nur ein neues Allzeithoch erreicht, sondern wird auch von neuen politischen Realitäten gestützt: Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat vorgeschlagen, die Verteidigungsausgaben von den EU-Haushaltsregeln auszunehmen, um den Mitgliedsstaaten mehr finanziellen Spielraum für militärische Investitionen zu geben. Das bedeutet, dass neue Schulden möglich gemacht werden. Diese sind auch nötig, da die USA seit der Wahl Trumps keinen Hehl daraus gemacht haben, dass sie die Unterstützung Europas herunterfahren wollen. Man darf annehmen, dass diese politischen Entwicklungen zu einem deutlichen Anstieg der Verteidigungsausgaben in Europa führen werden. Wer hat bereits erraten, um welche Aktie es sich handelt? Ganz genau, Rheinmetall!

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Die Aktie zeigt eine beeindruckende Performance in den letzten Monaten, die einige User sogar an Palantir vor dem jüngsten Kurssturz denken lässt:

https://x.com/trader_53/status/1891752953838477560

Rheinmetall-Chef Armin Papperger betont die Notwendigkeit, die europäischen Verteidigungsfähigkeiten zu stärken, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Friedensgespräche zwischen den USA und Russland, bei denen die europäischen Staaten weitgehend ausgeschlossen sind. Papperger kritisiert die jahrzehntelange Unterfinanzierung der europäischen Verteidigung, die dazu geführt habe, dass Europa bei entscheidenden Sicherheitsverhandlungen nur eine untergeordnete Rolle spiele. Auf Hilfe aus den USA kann man sich in Zukunft nicht mehr in dem Maße verlassen wie früher:

https://x.com/elonmusk/status/1892075364383346825

Die Aktie wurde immer wieder thematisiert diese Woche:

Das Zentrum für strategische Kommunikation und Informationssicherheit, eine staatliche Organisation im Rahmen des Ministeriums für Kultur und Informationspolitik der Ukraine, zeigt diesen Vergleich https://x.com/StratcomCentre/status/1891584195157262808

Der starke Kursanstieg der Rheinmetall-Aktie um 34% und der gleichzeitige Kursrückgang von Lockheed Martin um 14% im letzten Monat spiegeln die unterschiedlichen geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für europäische und amerikanische Rüstungsunternehmen wider: der deutsche Konzern mit Sitz in Düsseldorf profitiert von steigenden Verteidigungsausgaben in Europa, der verstärkten Unterstützung für die Ukraine und, wie schon beschrieben, politischen Initiativen wie der geplanten Ausnahme von Verteidigungsausgaben von den EU-Schuldenregeln. Insbesondere Deutschland investiert massiv in seine Verteidigung, wovon das Unternehmen direkt profitiert.

Lockheed Martin hingegen könnte nach Jahren des Booms unter einer Abkühlung leiden. Die US-Verteidigungsausgaben wachsen nicht mehr so stark und die politische Diskussion um eine Neuausrichtung auf den pazifischen Raum statt auf Europa sorgt für Unsicherheit.

(dabei ist im VanEck Defense-ETF Rheinmetall gar nicht enthalten) – https://x.com/CWRoehl/status/1891756947491230124

Und wer schon vor einiger Zeit dachte, dass die Aktie nicht mehr weiter steigen würde, lag bis jetzt zumindest falsch:

https://x.com/Tiefseher/status/1891740664108376399

Die Lage wird bei vielen als ernst eingeschätzt, denn es ist kein gutes Zeichen für das politische Umfeld, wenn Rüstungsaktien steigen. Man kann es als einen Indikator für geopolitische Spannungen, verstärkte militärische Anspannung, eskalierende Konflikte oder neue Krisen deuten – dies mag für Anleger attraktiv sein, ist aber aus weltpolitischer Sicht bedenklich.

Starke Margen, starke Unternehmen: Warum Profitabilität zählt

Die Marge ist für börsennotierte Unternehmen essenziell, da sie die Profitabilität widerspiegelt und Investoren sowie Analysten einen klaren Einblick in die Effizienz eines Geschäftsmodells gibt. Eine hohe Marge zeigt, dass ein Unternehmen Kosten gut kontrolliert und wettbewerbsfähig ist. Zudem ermöglicht sie Investitionen in Wachstum, Forschung und Übernahmen, was langfristig die Marktstellung stärkt.

In Krisenzeiten sind margenstarke Unternehmen widerstandsfähiger, da sie Preisschwankungen oder Konjunkturrückgänge besser abfedern können – gerade im Hinblick auf eine möglicherweise wieder steigende Inflation interessant. Für Investoren ist eine stabile oder steigende Marge ein positives Signal, da sie nachhaltige Gewinne und attraktive Kapitalrenditen ermöglicht, zudem haben diese Unternehmen mehr Spielraum für Dividenden oder Aktienrückkäufe, was ihre Attraktivität weiter erhöht.

Kurz gesagt: Die Marge ist ein entscheidender Faktor für die Bewertung eines Unternehmens, da sie zeigt, wie effizient, profitabel und krisenfest es wirtschaftet.

spannende Grafik zum Thema Marge: https://x.com/VisualCap/status/1891850467660988578

Der Post von Visual Capitalist zeigt eine Rangliste der profitabelsten US-Branchen, gemessen an der durchschnittlichen Nettomarge, die den prozentualen Gewinn eines Unternehmens nach Abzug aller Kosten vom Umsatz angibt. Die Daten basieren auf den letzten 12 Monaten und wurden von der NYU Stern School of Business zusammengestellt.

Spitzenreiter ist die Tabakindustrie mit einer durchschnittlichen Nettomarge von 32,0%, was zeigt, dass Unternehmen wie Philip Morris, Imperial Brands, Altria oder BAT trotz hoher Regulierung und sinkender Raucherzahlen hochprofitabel bleiben. Die Verkaufszahlen von rauchfreien Alternativen wie Vapes, Pouches und Heat-to-burn-Produkten steigen stetig. Altria konnte im Total Return seit 1995 sogar den S&P schlagen:

https://x.com/dividendology/status/1878616814097437093

Oft locken Titel der Tabakindustrie mit hoher Dividendenrendite:

BAT aktuell mit einer Dividendenrendite von knapp 8%: https://x.com/MooreDividends/status/1892127209780830504

Auf Platz 2 findet sich die Unterhaltungssoftware (27,4%), vertreten durch Unternehmen wie Meta und Alphabet, die von digitalen Geschäftsmodellen profitiert und mit niedrigen Produktionskosten und hoher Skalierbarkeit punkten.

Retail REITs (25,5 %) (Immobilien-Investment-Fonds), wie die Simon Property Group, bieten hohe Margen durch Mieteinnahmen und Wertsteigerungen von Immobilien.

System & App Software (22,9 %) mit Unternehmen wie Microsoft und Oracle erzielt hohe Margen durch Subskriptionsmodelle und niedrige Grenzkosten.

Halbleiter (20,0 %) und Halbleiterausrüstung (20,1 %) mit Unternehmen wie Nvidia und Applied Materials profitieren von der steigenden Nachfrage nach Chips, insbesondere durch KI und Automatisierung.

Öl- und Gasförderung (19,5 %) sowie Öl- und Gasvertrieb (16,2 %) zeigen, dass Energieunternehmen trotz Preisschwankungen und regulatorischer Herausforderungen hohe Gewinne erwirtschaften. Unternehmen wie ConocoPhillips profitieren von hohen Rohstoffpreisen und stabiler Nachfrage.

Asset Management (11,6%) mit Akteuren wie BlackRock und Blackstone profitiert von hohen Managementgebühren und steigenden Kapitalmärkten mit immer mehr Teilnehmern.

Schließlich liegen Versorger mit Margen zwischen 15,5 % und 21,3 %. Obwohl die Margen hier vergleichsweise niedriger sind, bieten diese Unternehmen stabile Cashflows, unterstützt durch regulierte Märkte.

Welche dieser margenstarken Branchen man persönlich langfristig für besonders aussichtsreich hält, bleibt natürlich jedem Investor selbst überlassen.

Follow-Empfehlung

Geht diese Woche an @Boersenhaendler! Ein erfahrener Börsenenthusiast, der von Gründern geführte Unternehmen schätzt, Einblicke in Hauptversammlungen teilt, über aktuelle Börsenstammtische informiert und sich für das Engagement der Gemeinschaft in der Finanzwelt einsetzt – auch mit eigenem Wikifolio! Wenn ihr also mal Lust habt selbst einen Börsenstammtisch zu besuchen, fragt ihn gerne, ob bei euch in der Nähe demnächst einer stattfindet. Der persönliche Austausch mit anderen Aktionären macht definitiv großen Spaß!

https://x.com/Boersenhaendler/status/1892848118267334956

Die Finanz-Community wäre ohne nicht dasselbe – da sind sich seine über 12.000 Follower einig.

Vielen Dank für’s Lesen! Wir sehen uns entweder nächste Woche hier oder täglich auf X – eure Lara / eure @peppershares

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