Kommentar
14:34 Uhr, 14.02.2025

Der X-Faktor bei Goldesel

Während heute am Valentinstag viele Blumensträuße und Pralinen verschenkt werden, dürften sich Tesla-Aktionäre und aufmerksame Beobachter der US-Politk in den letzten Tagen eher nach Trost und einer starken Schulter zum Anlehnen gesehnt haben. Sehen wir uns die aktuellen Themen und Meinungen dazu auf X an: der jüngste Kursverlust bei Tesla, US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium, eine Anlagestrategie, die sich auf gründergeführte Unternehmen fokussiert und ein Dividenden-Depot, von dem es sich leben lässt. Viel Spaß beim Lesen!

Tesla-Aktie unter Druck

Elon Musks Vermögen hängt maßgeblich am Aktienkurs von Tesla – und der hat in den letzten vier Wochen rund 14 Prozent an Wert verloren. Damit schrumpfte sein Vermögen von einst 600 Milliarden Dollar auf „nur“ noch 400 Milliarden. Trotz dieses Rückgangs bleibt Musk der reichste Mann der Welt. Doch was steckt hinter dem Kursverfall?

Ein wesentlicher Faktor ist die wachsende Konkurrenz durch den chinesischen Elektroautobauer BYD. Das Unternehmen überholte Tesla zuletzt beim Absatz von E-Autos und setzt Musk damit unter Druck. Doch das ist nicht der einzige Grund für die jüngste Schwäche der Tesla-Aktie.

Die Konkurrenz für Tesla wächst: https://x.com/BYDCompany/status/1886856693101007046

BYD hat vor kurzem ein fortschrittliches Fahrerassistenzsystem namens “God’s Eye” eingeführt, das ohne Aufpreis in die meisten seiner Modelle, einschließlich der günstigeren, integriert wird. Das System bietet Funktionen wie automatisiertes Fahren und ferngesteuertes Parken über eine Smartphone-App, die bisher vor allem in Premiumfahrzeugen zu finden waren. Diese Strategie könnte BYD einen erheblichen Wettbewerbsvorteil gegenüber Tesla verschaffen, insbesondere auf dem chinesischen Markt, wo BYD bereits führend ist. Das “God’s Eye”-System wird in drei Varianten angeboten:

  • God’s Eye A: Für Luxusmodelle vorgesehen, ausgestattet mit drei LiDAR-Sensoren.
  • God’s Eye B: Für Premium-Marken wie Denza, Dynasty und Ocean, ausgestattet mit einem LiDAR-Sensor.
  • God’s Eye C: Für erschwinglichere Modelle, nutzt eine Dreifach-Kamera-Lösung.

Alle drei Varianten sind mit der künstlichen Intelligenz von DeepSeek integriert, um die Fähigkeiten des Systems zu verbessern.

Gleichzeitig verunsichern die vielfältigen Engagements von Tesla-CEO Elon Musk die Aktionäre. Nicht nur im Oval Office ist er für DOGE (“Department of Government Efficiency”) unterwegs:

Im “Kampf” gegen Bürokratie: https://x.com/teslaownersSV/status/1889431502481653827

…sondern unterbreitete kürzlich ein Angebot in Höhe von fast 100 Milliarden US-Dollar für die Übernahme der gemeinnützigen Organisation OpenAI, die er mitbegründet hatte, aber 2018 verließ. Dieses Angebot wurde von Sam Altman, dem CEO von OpenAI, abgelehnt. Zudem ist eine erfolgreiche Übernahme nicht zuletzt auch deswegen unwahrscheinlich, weil Microsoft 49% von OpenAI gehören und man ungern Einfluss verlieren würde. Microsoft hat wenig bis keinen Anreiz, OpenAI an Musk zu verkaufen – weder strategisch noch finanziell. Selbst ein Angebot von 100 Milliarden US-Dollar könnte daran nichts ändern, da der langfristige Wert von OpenAI für Microsoft weit über eine einmalige Zahlung hinausgeht.

…übrigens schreibe ich Teile dieses Blogs bei Microsoft Word vor – und auch hier ist inzwischen rechts oben Copilot integriert. Microsoft Copilot nutzt OpenAI-Technologie, insbesondere GPT-Modelle wie GPT-4 und hat diese bereits fest in seine Produkte integriert.

Solche Ambitionen werfen Fragen über Musks Fokus und die potenzielle Ablenkung von seinen Aufgaben bei Tesla auf. Investoren befürchten, dass sein Engagement in verschiedenen Projekten, einschließlich seiner politischen Aktivitäten und seiner Rolle in anderen Unternehmen, seine Fähigkeit beeinträchtigen könnte, sich voll und ganz auf das Kerngeschäft von Tesla zu konzentrieren. Sam Altman hat Musks Angebot übrigens abgeleht:

…und bietet stattdessen für 10% des Angebots von Musk an, X zu kaufen: https://x.com/sama/status/1889059531625464090

Darüber hinaus trugen enttäuschende Finanzzahlen von Tesla zum Kursrückgang bei. Im vierten Quartal stieg der Umsatz nur um 2 Prozent, während die Fahrzeugverkäufe um 8 Prozent zurückgingen. Der Gewinn brach um 53 Prozent ein, was auf einen verschärften Wettbewerb und eine mögliche Marktsättigung im Premiumsegment hindeutet. Diese Entwicklungen haben den Druck auf die Tesla-Aktie erhöht.

Insgesamt ist der jüngste Kursrückgang der Tesla-Aktie auf eine Kombination aus zunehmender Konkurrenz durch BYD, Bedenken hinsichtlich Musks vielfältiger Engagements und enttäuschenden Finanzergebnissen zurückzuführen. Wer allerdings schon länger in Tesla in investiert ist und weiterhin zuversichtlich ist, dem dürfte es nicht schwerfallen, weiterhin zu halten oder sogar nachzukaufen.

Gibt es eine Strategie, um sich gegen Zölle aus den USA zu schützen?

Im Blog letzte Woche haben wir bereits die möglichen neuen Zölle der USA gegen Kanada und Mexico thematisiert. Und auch gegen die EU sind bald neue Import-Zölle vorgesehen: nämlich auf Stahl und Aluminium sollen ab März 25 Prozent Aufschlag fällig werden.

Bei Stahl ist vielen nicht bewusst: Deutschland ist Europas größter Stahlhersteller und weltweit die Nummer 10 der größten Stahlproduzenten und wird somit besonders getroffen von den Strafzöllen – bei einer ohnehin schon stark gebeutelten Branche.

https://x.com/SZ/status/1889187483948126580

Die Aktien des größten deutsche Stahlherstellers reagierten allerdings gelassen bei der Meldung. Warum? ThyssenKrupp macht zwar bis zu 17 Prozent seines Konzernumsatzes in den USA, hat aber die Produktion mit 7000 Angestellten teilweise in die USA selbst verlegt und ist somit nicht von US- Import-Zöllen betroffen.

Zuletzt gab es sogar eine Aufstufung der DZ-Bank für ThyssenKrupp – bei https://goldesel.de/ findet ihr die neuesten Analysten-Einschätzungen

Bei Aluminium-Zöllen würden die USA sich auch „ins eigene Fleisch schneiden“: die USA müssen bis zu 50 Prozent des Bedarfs durch Importe decken. Wenn die Erhöhung der Zölle auf Aluminium durchgesetzt werden sollte, steigt hier weiter das Inflationsrisiko in den USA selbst, denn die Verbraucher werden deutlich mehr zahlen müssen für Dosen oder E-Autos. Und gerade eine wieder steigende Inflation in den USA dürfte den Börsen nicht gefallen.

Firmen wie ThyssenKrupp, Salzgitter oder Norsk Hydro aus Norwegen hoffen dennoch, dass die Zollerhöhungen politisch noch verhindert werden können.

Anlagestrategie: Gründergeführte Unternehmen

Während politische Entscheidungen wie Strafzölle kurzfristige Auswirkungen auf Unternehmen haben können, zeigt sich langfristig oft ein anderes Bild: Unternehmen, die von ihren Gründern oder Gründerfamilien geführt werden, navigieren häufig erfolgreicher durch wirtschaftliche Unsicherheiten. Sie denken in Generationen statt in Quartalen und können ihre Strategien unabhängig von kurzfristigen politischen Entwicklungen anpassen. Genau deshalb sehen viele Investoren in solchen Firmen eine attraktive Anlagestrategie.

Familienunternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass Eigentum und Führung in den Händen einer Familie oder eines Gründers liegen. Namen wie Tesla, Berkshire Hathaway, Porsche, BMW, Sixt, Henkel, L’Oréal, Walmart, Nvidia, Alibaba oder Amazon kommen dabei schnell in den Sinn. An der Börse gelten Unternehmen als familiengeführt, wenn die Gründerfamilie mindestens 25 Prozent der Stimmrechte hält oder im Management vertreten ist. In Deutschland trifft das auf rund 40 Prozent der börsennotierten Konzerne zu. Ein ETF mit dieser Anlagestrategie wäre doch interessant! Leider gar nicht so einfach bei uns:

https://x.com/jannes_lo/status/1889439579234529776

User @dasacom hat noch eine andere Möglichkeit entdeckt:

https://x.com/dasacom/status/1889408988548091975

Besonders bemerkenswert ist, dass viele dieser Unternehmen hochprofitabel sind und eine zentrale Rolle in der Industrie spielen. Ihre Outperformance wird oft auf langfristiges Denken, konservative Finanzpolitik (okay, Elon ist vielleicht nicht sehr konservativ – oder besonders konservativ?!) und eine starke Identifikation des Managements mit dem Unternehmen zurückgeführt. Finanzexperten betonen zudem oft, dass Gründer-geführte Unternehmen häufig erfolgreicher sind, da die Gründer ein tiefes Verständnis für ihr Geschäft besitzen und strategisch vorausschauend agieren.

Ein Beispiel dafür ist Jeff Bezos, der Gründer von Amazon, der das Unternehmen von einem Online-Buchhändler zu einem der wertvollsten Konzerne der Welt aufgebaut hat. Aber es gibt noch andere spannende Unternehmen, die man vielleicht gar nicht so auf dem Schirm hat:

https://x.com/StockSavvyShay/status/1889276603966103825

Follow-Empfehlung:

Geht diese Woche an @42blue – der mit seinem Dividenden-Depot inzwischen komfortabel leben kann! Matthias teilt auf X jeden Monat seine erhaltenen Dividenden, die sich im Jahr 2024 netto über 29.000 Euro beliefen. Und er zeigt auch seinen Weg dorthin:

Vor 10 Jahren sahen seine Dividenden-Einnahmen so aus: https://x.com/42blue/status/1875115382945804570

Seine Geschichte motiviert! Er sagt selbst, das sein Dividenden-Depot das Ziel verfolgt, durch regelmäßige Ausschüttungen aus Aktien solider Unternehmen eine verlässliche Einkommensquelle zu schaffen. Im Gegensatz zu einer reinen Wachstumsstrategie steht hier nicht die Kurssteigerung im Mittelpunkt, sondern die nachhaltige Generierung von Dividenden. Der Schlüssel liegt in der Auswahl von Unternehmen mit einer stabilen Geschäftsentwicklung und einer verlässlichen Dividendenpolitik. Dabei spielen Faktoren wie die Dividendenrendite, das Dividendenwachstum und die finanzielle Stabilität eine zentrale Rolle. Um Risiken zu minimieren, wird das Portfolio über verschiedene Branchen und Sektoren hinweg breit diversifiziert. Die erhaltenen Dividenden werden konsequent reinvestiert, um den Zinseszinseffekt zu nutzen und das Kapital langfristig zu steigern. Während einige Unternehmen hohe Dividendenrenditen bieten, aber nur begrenztes Wachstumspotenzial haben, setzen andere auf niedrigere Ausschüttungen bei gleichzeitig besseren Wachstumsperspektiven – die richtige Balance zwischen Stabilität und Wachstum ist daher entscheidend. Da sich Märkte und Dividendenstrategien kontinuierlich verändern, erfordert das Depot eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung, um langfristig erfolgreich zu bleiben.

Wenn ihr euch sein Depot ansehen wollt, könnt ihr das hier tun: https://www.getmad.de/depot/

Vielen Dank für’s Lesen! Wir sehen uns entweder nächste Woche hier oder auf X – eure Lara / @peppershares

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