Der X-Faktor bei Goldesel

In dieser Woche auf X: Das Stargate-Projekt setzt neue Maßstäbe in der KI-Infrastruktur mit Investitionen in Milliardenhöhe. Außerdem im Fokus: Ein kontroverser Schlagabtausch zwischen zwei Tech-CEOs, der (geheime?) Erfolg von US-Kongress-Abgeordneten im Aktienhandel und spannende Entwicklungen beim Schokoladen-Preis. Ein Überblick über die wichtigsten Themen und interessante Posts gibt es wie immer jetzt beim X-Faktor – viel Spaß beim Lesen!

Stargate – wie groß wird es wirklich?

In einem geheimen US-Militärkomplex wird ein antikes Tor einer jahrtausendealten Zivilisation aufbewahrt. Mithilfe dieses “Stargates” reist eine Eliteeinheit zu fernen Planeten, um diese zu erforschen und Kontakt zu anderen Welten aufzunehmen… Nein, Moment, es geht hier nicht um die Serie Stargate, die in den 90er Jahren erfolgreich war.

Sondern es handelt sich um ein neues Vorhaben der US-Regierung. Das Stargate-Projekt ist eine groß angelegte Initiative von Open AI, SoftBank, Oracle und MGX (aus den Vereinigten Arabischen Emiraten) mit dem Ziel, in den nächsten vier Jahren 500 Milliarden US-Dollar in den Aufbau einer neuen KI-Infrastruktur in den USA zu investieren. Die Initiative startet mit einer Sofortinvestition von 100 Milliarden US-Dollar. Ziel der Initiative ist es, die Führungsposition der USA im Bereich der künstlichen Intelligenz zu sichern, Hunderttausende von Arbeitsplätzen zu schaffen und weltweit wirtschaftliche Vorteile zu generieren.

Präsident Donald Trump kündigte das Projekt an und betonte seine Bedeutung für die nationale Sicherheit und die Reindustrialisierung des Landes. Er erklärte, er werde Notstandserklärungen nutzen, um die Entwicklung des Projekts zu beschleunigen, insbesondere im Hinblick auf die Energieinfrastruktur.

SoftBank übernimmt die finanzielle Verantwortung, während Open AI für den operativen Betrieb zuständig ist. Masayoshi Son, CEO von SoftBank, wird den Vorsitz des Projekts übernehmen. Zu den ersten Technologiepartnern gehören Arm, Microsoft, NVIDIA, Oracle und Open AI, deren Aktienkurse auch sehr positiv auf die Meldung reagierten. Mit dem Bau des ersten Rechenzentrums in Texas wurde bereits begonnen, weitere Standorte im ganzen Land sollen folgen.

Trotz der positiven Aussichten gibt es auch kritische Stimmen. Elon Musk äußerte Zweifel an der Finanzierung des Projekts und stellte die Verfügbarkeit der versprochenen Mittel in Frage.

Diese Bedenken wurden jedoch von Sam Altman, CEO von Open AI, zurückgewiesen. Und gerade als man dachte, die beiden CEOs würden sich annähern…

…gab es plötzlich Beef zwischen Elon Musk und Sam Altman. Musk wirft Altman vor, dass Open AI eigentlich eine Non-Profit-Organisation sein und bleiben sollte:

Mit Altman liegt Musk allerdings schon länger im Clinch. Musk war an der Gründung von OpenAI beteiligt, verließ das Unternehmen aber 2018. Inzwischen geht er auch juristisch gegen Altman vor. In einer Klageschrift wirft er OpenAI vor, sich von den ursprünglichen gemeinnützigen Zielen entfernt und de facto zu einem profitorientierten Unternehmen entwickelt zu haben.

Mit seiner Software ChatGPT hat Open AI in den vergangenen Jahren eine weltweit führende Rolle im Bereich KI eingenommen. Inzwischen hat Musk 2023 sein eigenes KI-Unternehmen xAI gegründet.

Wie Präsident Trump die Kritik von Musk am Stargate-Projekt findet, ist bislang nicht bekannt. Insgesamt stellt das Stargate-Projekt einen bedeutenden Schritt in der globalen KI-Landschaft dar und könnte die technologische und wirtschaftliche Position der USA nachhaltig stärken – der Techsektor bescherte dem S&P 500 neue Allzeithochs.

Nancy Pelosi – eine bessere Traderin als wir alle?

Wusstet ihr, dass Nancy Pelosis Aktienkäufe einen eigenen Kanal auf X namens „Nancy Pelosi Stock Tracker“ haben? Und dass ihre Performance sogar den Inverse Cramer schlägt?

Aber der Reihe nach: Abgeordnete im US-Kongress dürfen Aktien handeln, müssen diese Transaktionen aber transparent machen. Laut den Regeln des STOCK Act (Stop Trading on Congressional Knowledge Act) sind sie verpflichtet, Käufe und Verkäufe innerhalb von 45 Tagen in einem sogenannten Periodic Transaction Report (PTR) zu melden. Diese Berichte sind öffentlich zugänglich und bieten Einblick in die finanziellen Aktivitäten von Politikern.

Ein prominentes Beispiel ist die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi. Sie und ihr Ehemann Paul Pelosi haben durch geschickte Investitionen immer wieder Schlagzeilen gemacht. Besonders auffällig ist, dass einige ihrer Trades auffallend profitabel waren – oft in Bereichen, die mit Entscheidungen oder Themen des Kongresses zu tun hatten. Das hat zu Spekulationen geführt, ob Politiker möglicherweise von ihrem Insiderwissen profitieren könnten. Während Nancy Pelosi betont, dass sie keine Rolle bei den Investitionen ihres Mannes spielt, hat das Thema in den USA zu einer intensiven Debatte über mögliche Interessenkonflikte und strengere Regeln geführt.

Gekauft hat sie im Zeitraum von Dezember bis Januar unter anderem:

1. Alphabet
2. Amazon
3. Nvidia
4. Palo Alto Networks

Nancy Pelosi erzielte im Jahr 2024 bemerkenswerte finanzielle Erfolge mit ihrem Aktienportfolio. Berichten zufolge verzeichnete sie einen Gewinn von 54% und übertraf damit nahezu alle Hedgefonds, die durchschnittlich eine Rendite von 10,7% erzielten.

Besonders profitabel war ihre Investition in Nvidia. Im November 2023 erwarb sie 50 Call-Optionen mit einem Ausübungspreis von 120 US-Dollar und einem Verfallsdatum am 20. Dezember 2024. Dank des Kursanstiegs der Nvidia-Aktie konnte sie hieraus geschätzte Gewinne von rund 5 Millionen US-Dollar erzielen.

Zudem übertraf Pelosi den “Inverse Cramer Stock Tracker”, der darauf abzielt, das Gegenteil der Empfehlungen des bekannten Börsenkommentators Jim Cramer umzusetzen und im Jahr 2024 eine Rendite von 43% erzielte:

Diese beeindruckenden Ergebnisse haben erneut Diskussionen über mögliche Interessenkonflikte und die Notwendigkeit strengerer Vorschriften für den Aktienhandel von Kongressmitgliedern entfacht.

Ich finde es okay, solange die Trades offengelegt werden müssen, dass Politiker auch Aktien kaufen und handeln dürfen. Vielleicht wäre es auch sinnvoll, dass sie ihre Gedanken dazu kurz mitteilen müssten. Welche Aktien würden unsere Politiker in Deutschland wohl kaufen? Pistorius vielleicht Rheinmetall oder Habeck Nordex?

Schokolade teuer wie nie – Kaufgelegenheit?

Die Preise für Kakao und damit auch für Schokolade sind in letzter Zeit deutlich gestiegen. Der Hauptgrund liegt in den steigenden Rohstoffkosten, die durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Ernteausfälle und eine erhöhte Nachfrage haben die Preise für Kakao in die Höhe getrieben. Gleichzeitig wirkt sich der Klimawandel negativ auf die Kakaoernte aus, da ungünstige Wetterbedingungen in den Anbaugebieten zu einem geringeren Angebot führen. Zusätzlich haben sich die Produktionskosten erhöht, insbesondere durch gestiegene Energie- und Transportkosten. Diese Entwicklungen zwingen Hersteller wie Milka (Mondelez) dazu, die Preise für ihre Produkte anzuheben, was sich in vielen Supermärkten durch einen Aufschlag von bis zu 50 Cent pro Tafel bemerkbar macht.

Wenn die Preise an die Kunden weitergegeben werden können, könnten Aktien aus diesem Bereich spannend werden. Mondelez befindet sich beispielsweise gerade in einer Korrektur und war diese Woche bei Scalable die meistgekaufte Aktie:

Und auch einige Investoren haben schon zugegriffen bei der Aktie, die auch aufgrund ihrer Dividendenhistorie für viele interessant ist:

Was gegen ein Investment sprechen könnte, ist die Tatsache, dass Warren Buffett all seine Mondelez-Aktien im Q3 2023 verkauft hat. Aber er hielt sie immerhin für 15 Jahre:

Follow-Empfehlung

Diese Woche geht die Empfehlung an Emil Jusifov @jusifov – er ist nicht nur fleißiger Akteur auf Twitter, sondern auch Buchautor mit eigenem Blog! Auf seiner Webseite bietet er neben anderen Features auch verschiedene Tools an wie die Fair-Value-Rechner, Buffett-Rechner, CAGR-Rechner und Index-Sparrechner. Diese Werkzeuge unterstützen Anleger bei der Bewertung von Investments und der Planung ihrer Anlagestrategie.

Emils Mission ist es, Privatanlegern die richtigen Werkzeuge an die Hand zu geben, damit sie ihre finanziellen Ziele erreichen können. Er ist überzeugt, dass die Börse der beste Ort ist, um schrittweise ein Vermögen aufzubauen. Schaut euch gerne sein Profil an:

Vielen Dank für’s Lesen! Wir sehen uns entweder nächste Woche hier oder auf X – eure Lara / @peppershares