Kommentar
07:25 Uhr, 20.03.2020

Der Rebound läuft

Es fühlt sich zwar nicht so an, aber der Rebound läuft auf Hochtouren. Manche Indizes haben bereits wieder 10% gewonnen.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 8.610,43 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.409,39 Pkt (CME) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 8.610,43 Pkt (XETRA)
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.409,39 Pkt (CME)

Die zurückliegende Handelswoche fühlte sich nicht nach Stabilisierung an. Wirklich nicht. Das täuscht darüber hinweg, dass sich einige Indizes bereits deutlich von ihren Tiefs gelöst haben. Die Grafik zeigt die bisherigen Kursverluste weltweiter Indizes von ihren Hochs in diesem Jahr bis zum Tief. Daneben wird auch gezeigt wie stark die Indizes inzwischen wieder gestiegen sind (per Schlusskurs Donnerstag).

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Der Schweizer Aktienmarkt rennt dabei allen anderen Indizes davon und hat inzwischen wieder fast 15 % gewonnen. In anderen Märkten ist der Rebound bisher bescheidener. Gefragt sind aktuell noch Indizes, die als konservativ gelten. Dazu zählt der Dow Jones Utility Index. Versorger werden als mehr oder minder sicher eingestuft. Der Index verlor lediglich 25 % und konnte inzwischen wieder 11 % zulegen.

Deutsche Indizes hinken noch hinterher. Dafür glänzen die Transportwerte. Der Dow Jones Transportation Index gewann fast 10 % hinzu. Das kann sich durchaus sehen lassen. Vermutlich haben die meisten Anleger aber gar nicht mitbekommen, dass ein Rebound läuft.

Das ist für einen Bärenmarkt durchaus typisch. Auch während der Finanzkrise konnten sich Indizes immer wieder erholen. Es gab zwei Rallys mit mehr als 20 %. Erinnern kann sich daran niemand. Das hat mehrere Gründe. Ein Grund ist die Volatilität. Die enormen Schwankungen von einem Tag auf den nächsten und auch während des Tages überdecken, dass viele Indizes seit Tagen gar nicht mehr gefallen sind, sondern volatil seitwärts laufen bzw. wieder steigen.

Volatilität lenkt von dem ab, was wirklich geschieht. Die Fakten sprechen hier eine eindeutige Sprache. Der Rebound läuft. Nun stehen Anleger jedoch vor einem großen Problem. Soll man diesen Rebound kaufen oder ihn zum Verkauf nutzen?

2008 gab es eine stattliche Bärenmarktrally von fast 30 % im Dax. Wer würde bei so etwas nicht gern dabei sein? Niemand. Die Rally dauerte jedoch nur 7 Handelstage. Bärenmarktrallys können sehr schnell kommen – und wieder gehen. Der Schweizer Leitindex hat inzwischen sogar wieder so viel zugelegt, dass der Rebound bereits wieder vorbei sein könnte.

Timing ist selbst in normalen Zeiten schwierig. Eine Bärenmarktrally gut zu timen ist extrem schwierig. Anleger können trotzdem etwas tun. Bärenmarktrallys sind trickreich und führen Anleger gern in die Irre. Die Kurse steigen plötzlich. Man bekommt Panik, dass man beim Rebound nicht dabei ist. Bevor man allerdings wirklich merkt, dass der Rebound überhaupt läuft, ist er schon wieder fast vorbei.

Danach erfolgt eine neue Verkaufswelle. Das ist auch dieses Mal zu erwarten. Es ist relativ unwahrscheinlich, dass der Markt ab jetzt nur noch steigt. Der laufende Rebound ist auch noch sehr fragil. Einen neuen Bullenmarkt kann man noch nicht ausrufen. Daher können sich Anleger in Geduld üben. Sie sollten nicht in die Falle tappen, die eine Bärenmarktrally aufstellt und den Kursen hinterherrennen, um dann bei der zweiten Verkaufswelle erneut mit Verlusten zu verkaufen.

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3 Kommentare

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  • baumgartner
    baumgartner

    Hab meine Shorts geschlossen weil ich mir unsicher bin was sich heute noch am Markt tut, aber der Ausblick ist tiefrot!

    09:37 Uhr, 20.03. 2020
  • baumgartner
    baumgartner

    Das Heck der Titanic hat sich auch nochmal gehoben bevor sie unterging.

    09:36 Uhr, 20.03. 2020
  • Edka
    Edka

    Toller Chart! Die einzelnen Rückgänge in den Indizes sind schon sehenswert.

    07:30 Uhr, 20.03. 2020

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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