Der Ölpreis wird sich bald von seinen Tiefstständen erholen
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London (BoerseGo.de) - Der Ölpreis wird 2015 wieder steigen und die Erholung wird die Marktteilnehmer überraschen. Diese Erwartungt hegt das Investec AM-Fondsmanagement. „Der aktuelle Ausverkauf beim Öl ist nicht allein auf das Überangebot zurückzuführen, sondern vor allem auf die überraschende Entscheidung der OPEC vom November des vergangenen Jahres“. Auf Dauer werde der Ölpreis nicht unterhalb der Profitabilitätsschwelle der Produzenten verharren, erklärt Investec-Fondsmanager Tom Nelson. Die Entscheidung Saudi Arabiens, seinen Marktanteil erstmals seit den 1980er-Jahren auf Kosten des Preises zu verteidigen, sei von entscheidender Bedeutung gewesen. Damit habe das Land den Markt überrascht. „Der Wegfall Saudi Arabiens als Moderator hat die Trader zu einem beispiellosen Ausverkauf veranlasst, der noch immer anhält“, analysiert sein Charles Whall.
Die Fondsexperten von Investec erwarten allerdings, dass die neue Volatilität zu einem signifikanten Investitionsrückgang führen wird, durch den der Markt sein Gleichgewicht wiedererlangen kann. Saudi Arabien warteten derzeit auf ein Anzeichen für eine Verlangsamung der Schieferölproduktion in den USA, die nach Ansicht der Fondsmanager schon zum Ende des ersten Quartals einsetzen könnte. Der Ölpreis bewege sich mit unter 50 US-Dollar pro Barrel Brent weit unter der Profitabilitätsschwelle, die die Experten beim US-Schieferöl bei rund 75 US-Dollar ansetzen. Der genaue Zeitpunkt, zu dem die rückläufigen Investitionen auf das Angebot durchschlagen sei aber schwer zu modellieren“, so Tom Nelson. Allerdings rechnen die Experten damit, dass sich die Produktion von US-Schieferöl auf unter eine halbe Millionen Barrel pro Tag mehr als halbieren könnte.
Dabei dürfte auch die aktuelle Nachfrageschwäche sich als nur vorübergehend erweisen. „Es könnte gerade der niedrige Ölpreis sein, der die Nachfrage wieder belebt, wenn etwa China sich entscheidet, die Situation auszunutzen, um seine strategischen Vorräte aufzustocken“, so Charles Whall. In der Summe erwarten Whall und sein Kollege Nelson daher, dass der durchschnittliche Brent-Preis quartalsweise auf 60, 70, 80 und schließlich 85 US-Dollar pro Barrel ansteigt. Im Jahresmittel dürfte der Preis sich daher zwischen 70 bis 75 US-Dollar bewegen. „Dazu kommen mögliche geopolitische Risiken, etwa durch eine Schuldenkrise in Venezuela oder die Wahlen in Nigeria. Diese könnten das Angebot weiter verknappen, sind aber in unserer Projektion noch nicht modelliert“, betont Fondsmanager Nelson.
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