Kommentar
08:31 Uhr, 21.03.2014

Der Nebel um die Yuan-Abwertung lichtet sich

Der bisherige Wochenverlust der chinesischen Währung ist der größte seit 1992. Solche Bewegungen fallen auf und befeuern die Fantasie.

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  • USD/CNY
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  • USD/CNY - WKN: A0AENR - ISIN: XC000A0AENR9 - Kurs: 6,2221 € (FOREX)

Die offizielle Erklärung dafür waren "Marktkräfte." Diese Erklärung hielt ich für umplausibel. Einem Reuters Bericht zufolge ist es das auch. Einige Ökonomen und Regierungsvertreter sollen die Abwertung nun ganz anders erklärt haben: die Abwertung und Ausweitung der Handelsspanne würde als "Hedge" gegen eine wirtschaftliche Abkühlung verwendet.

Die chinesische Wirtschaft durch Reformen wieder in Fahrt zu bringen, wird langfristig funktionieren. Kurzfristig haben sie kaum einen Effekt. Die Initiative der Regierung, alles effizienter zu machen, wird kaum gewürdigt. Was von den Bemühungen bleibt, sind Nachrichten über Firmenpleiten. Vor zwei Wochen hat ein chinesisches Unternehmen zum ersten Mal eine Anleihe nicht bedienen können. Das ging international durch die Medien - als Skandal, als Beweis für den Niedergang der Wirtschaft. Dabei ist es eigentlich alles andere als ein Beweis für den Niedergang. Es ist ein Beweis, dass die Regierung ernst macht und auf Marktkräfte setzt. Früher hätte man Banken gezwungen weitere Kredite zu geben. Jetzt gestattet man Unternehmen, die nicht wettbewerbsfähig sind, in die Insolvenz zu gehen.

Soweit so gut. China versucht also den Schmerz der Reformen zu lindern und in der Übergangsphase die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft durch eine Abwertung der Währung zu stärken. Gegenüber dem USD machte sich das bisher mit einer gut 3%-igen Abwertung bemerkbar. Das ist verkraftbar. Aber: gegenüber den Währungen anderer Schwellenländer hat der Yuan bereits zwischen 5 und 10% abgewertet. Das setzt Schwellenländer enorm unter Druck. Die Probleme der meisten Schwellenländer sind sehr viel größer als die Chinas. Und jetzt kommt noch ein Gigant, der seine Währung abwertet. Das könnte in einen Währungskrieg unter Schwellenländern ausarten, denn durch die Abwertung des Yuan gewinnt China gerade gegenüber den direkten Wettbewerbern massiv an Konkurrenzfähigkeit.
Was auch immer daraus wird, den chinesischen Aktienmarkt freut es erst einmal. Der Leitindex gewann im asiatischen Handel über 3%.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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