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14:24 Uhr, 03.06.2021

Der Markt wird nicht mit iranischem Öl geflutet

Der Ausgang der Verhandlungen über das iranische Atomprogramm bleibt weiter offen, die Verhandlungen sind heikel. Der Iran selbst hat nun Hoffnungen auf einen zeitnahen Abschluss gedämpft. Nur im Fall einer Einigung kann das OPEC-Land auf weniger Sanktionen und höhere Ölausfuhren hoffen.

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise konnten am Donnerstag zunächst weiter ansteigen und den höchsten Stand seit mehreren Jahren erreichen. Brent-Öl kostete in der Spitze 72 Dollar/Barrel, WTI fast 69,50 Dollar. Teurer war diese Sorte zuletzt im Oktober 2018.

Grund der Preisrally: die weltweite Nachfrage zieht infolge der Wirtschaftserholung kräftig an. Zuletzt büßten die Notierungen wieder etwas ein. Fallende Lagerbestände in den Vereinigten Staaten stützten die Preise ebenfalls. Die Industrievereinigung API berichtete am Mittwochabend von einem deutlichen Rückgang.

Die Marktbefürchtungen, dass der Markt demnächst mit iranischem Öl geflutet wird, dürften sich in Luft auflösen. Der Ausgang der Verhandlungen über das iranische Atomprogramm bleibt weiter offen, die Verhandlungen sind heikel. Der Iran selbst hat nun Hoffnungen auf einen zeitnahen Abschluss gedämpft. „Wir sind uns zwar näher gekommen, aber von einer Einigung sind wir noch weit entfernt," sagte Vizeaußenminister Abbas Araghchi laut iranischen Medien am Donnerstag. Daher wolle er auch Spekulationen, dass die Atomverhandlungen in Wien nächste Woche in die finale Runde gingen, nicht bestätigen. Vorher müssten die USA und anderen Vertragspartner laut Araghchi "noch einige schwierige Entscheidungen“ treffen.

Schwierigste Fragen bei den Verhandlungen sind offenbar, welche der Iran-Sanktionen Washington bereit ist aufzuheben, und wie dauerhaft verhindert werden kann, dass iranische Atomanlagen für militärische Zwecke genutzt werden. Nur im Fall einer Einigung kann das OPEC-Land auf weniger Sanktionen und höhere Ölausfuhren hoffen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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