Kommentar
23:30 Uhr, 27.08.2010

Der Aufschwung der Notenbanken...

Montag:
Der französische Dienstleistungsindex notiert in der ersten Veröffentlichung im August bei 59,9. Im Vormonat hatte der Index noch bei 61,1 gestanden. Erwartet wurde der Serviceindex bei 60,2.

Der französische Einkaufsmanagerindex für August notiert in der ersten Veröffentlichung bei 54,7. Im Monat zuvor war er mit einem Stand von 53,9 veröffentlicht worden. Erwartet wurde der Index hingegen mit einem Stand von 53,3.

Der deutsche Einkaufsmanagerindex notiert in der ersten Veröffentlichung für August im verarbeitenden Gewerbe bei 58,2. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 60,8 gerechnet worden. Das Vormonatsniveau hatte bei 61,2 gelegen.

Der deutsche Dienstleistungsindex für August notiert in der ersten Veröffentlichung bei 58,5. Erwartet wurde der Index bei 56,6 nach 56,5 im Vormonat.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für August im verarbeitenden Gewerbe bei 56,1. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 56,2 gerechnet worden.

Der Einkaufsmanagerindex im Bereich der Dienstleistungen für die Eurozone liegt nach der ersten offiziellen Schätzung bei 55,6, nach zuletzt noch 55,8.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für August insgesamt bei 56,1. Im Vormonat hatte er bei 56,7 gelegen. Gerechnet wurde mit einem Stand von 56,3.

Der US-amerikanische Chicago Fed National Activity Index notiert für Juli bei -0,70. Im Monat zuvor hatte er noch bei -0,12 gestanden.

Dienstag:

Die deutsche Maastricht-Quote für das erste Halbjahr 2010 liegt bei -3,5 %. Das Finanzierungssaldo der Bundesrepublik lag im ersten Halbjahr nach vorläufigen Schätzungen bei -42,8 Mrd. Euro. Dem steht ein Defizit in Höhe von 18,7 Mrd. Euro aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gegenüber.

Das deutsche saison- und kalenderbereinigte Quartalswachstum liegt bei 2,2 % nach +0,5 % im Vorquartal und +0,3 % im Quartal davor. Im entsprechenden Quartal des Vorjahres hatte das Wachstum in Deutschland 0,5 % betragen.

Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das Bruttoinlandsprodukt um 4,1 % gestiegen. Im vorangegangenen Quartal hatte die deutsche Jahresleistung mit 2,1 % im Plus gelegen, im zweiten Quartal des letzten Jahres bei -6,8 %.

Der österreichische Produktionsindex fällt im Vergleich zum Vormonat um 0,6 %. Verglichen mit dem Vorjahresmonat nimmt der Index um 5,7 % zu.

Im Monatsvergleich sind die Auftragseingänge in der Euro-Zone im Juni um 2,5 % gestiegen nach zuvor +3,8 %. Im Jahresvergleich sind die Auftragseingänge um 22,6 % geklettert nach +22,7 %.

Der belgische Geschäftsklimaindex ist im August auf -5,1 gestiegen von -6,5 im Monat zuvor. Erwartet worden war der Index bei -6,3. Dem Index wird eine große Indikatorwirkung in Bezug auf den EU Wert zugesprochen.

Die Zahl der US-amerikanischen Hausverkäufe insgesamt ist im Juli auf 3,83 Mio. gefallen. Im Vorfeld war mit einem Bereich von 4,6 bis 4,75 Mio. gerechnet worden. Im Monat zuvor waren 5,26 Mio. Häuser verkauft worden. Damit wurde der Vormonatswert von 5,37 Mio. nach unten revidiert.

Mittwoch:

Die japanische Handelsbilanz weist mit 804,2 Mrd. Yen einen gegenüber dem Vorjahr um 119,9 % höheren Überschuss aus. Im Durchschnitt war jedoch von 458,8 Mrd. Yen ausgegangen worden.

Der japanische Großhandelspreisindex für Dienstleistungen ist in der vorläufigen Fassung zum Vorjahr um 1,2 % gesunken, verglichen mit -1,0 % zuvor.

Im Monats-Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe in Deutschland im Juni zum Vorjahr um 1,6 % auf 703.000 gesunken, die Summe der geleisteten Arbeitsstunden ist gleichzeitig um 2,8 % auf 80,3 Mio. Stunden zurückgegangen. Der Gesamtumsatz ist in gleicher Zeit um 6,8 % gesunken und betrug im Berichtsmonat 7,822 Mrd. Euro, während der Index des Auftragseingangs um 0,3 % auf 115,7 nach oben gegangen ist (2005 = 100).

Im Jahr 2010 insgesamt ist die Beschäftigtenzahl um 1,0 % auf durchschnittlich 686.000 gesunken, während die geleisteten Arbeitsstunden um 3,4 % auf 358,6 Mio. gefallen waren. Der Gesamtumsatz ging bis dahin um 6,8 % auf 32,24 Mrd. Euro zurück, der Index des Auftragseingangs stieg um 4,4 % auf im Durchschnitt 96,5.

Die spanischen Erzeugerpreise sind im Berichtsmonat um 0,2 % zum Vormonat gefallen. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte der Index um 3,2 %.
Der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland notiert für August bei 106,7. Im Vormonat hatte er noch bei 106,2 gestanden. Erwartet wurde er hingegen im Bereich 106,0

Der Index für die Geschäftslage notiert bei 108,2 nach zuvor 106,8 und erwarteten107,9. Der Index zur Geschäftserwartung liegt nun bei 105,2 nach 105,6 im letzten Monat. Die Erwartung hatte hier im Bereich 104,9 gelegen.

Die US-amerikanischen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sind im Juli um 3,8 % gefallen. Erwartet wurde hingegen ein Plus im Bereich von 2,5 bis 3,1 %. Im Vormonat waren die Auftragseingänge bei den langlebigen Wirtschaftsgütern noch um 0,1 % zurückgegangen. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten -1,2 % nach oben revidiert.

Die Zahl der Neubauten ist in den USA im Juli um 12,4 % auf 276.000 zurückgegangen. Erwartet wurden 300.000 bis 330.000 Hausverkäufe. Im Monat zuvor waren 315.000 Hausverkäufe registriert worden. Damit wurde die zuvor veröffentlichte Zahl von 330.000 nach unten revidiert.

Unser Kommentar:

Die aktuellen Zahlen zeigen, wie verfahren die Lage auf dem US-amerikanischen Immobilienmarkt auch weiterhin ist. Von einer Wende zum Besseren kann überhaupt keine Rede sein. Die folgende Grafik zeigt die Verkäufe bei den neu gebauten Häusern.

Sie macht deutlich, dass sich der Abwärtstrend nach einer kurzen Erholungspause jetzt wieder beschleunigt. Die Rettungsmaßnahmen der Regierung hatten demnach nur einen sehr überschaubaren Effekt. Vor dem Hintergrund der rekordtiefen Zinsen ist das ein klares Warnsignal: Anleger sollten jetzt nicht unvorsichtig werden.

Allerdings muss man auch sehen, dass sich die Hypothekenanträge wieder etwas zu erholen scheinen. Aus antizyklischer Sicht ist das zu begrüßen. Grundsätzlich liegt das Überraschungspotential bei den Immobilien mittlerweile ganz eindeutig auf der positiven Seite – weitere Einbrüche werden derzeit nämlich überall prognostiziert. Doch ob dieses positive Überraschungspotential auch genutzt werden kann, das wird erst das kommende Jahr zeigen.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 4,11 Mio. Barrel gestiegen, nach zuvor -0,818 Mio. Barrel.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 1,1 Mio. Barrel ausgeweitet

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 1,8 Mio. Barrel geklettert.

Donnerstag:

Die Zahl der in Deutschland einsteigenden Flugpassagiere insgesamt ist im erstem Halbjahr gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 1,7 % auf 43,279 Mio. gestiegen.

Bei den Flügen mit Flugziel in Deutschland ist die Passagierzahl um 1,2 % auf 11,432 Mio. gefallen, bei den Auslandsflügen um 2,7 % auf rund 31,848 Mio. geklettert.

Der für September vorausberechnete GfK Konsumklimaindex notiert bei 4,1 Punkten nach revidierten 4,0 Punkten im Vormonat. Der Konjunkturerwartungsindex ist im August um 9,8 Punkte auf 46,6 angestiegen. Der Index für die Einkommenserwartung liegt aktuell bei 36,0 Punkten und damit 6,9 Zähler über dem letzten Stand. Die Anschaffungsneigung bleibt unverändert bei 27,9 nach zuvor noch Punkten.

Unser Kommentar:

Die Massenmedien, wie etwa der Spiegel sprechen wegen des aktuellen GfK-Index von „prächtiger Kauflaune“ bei den Konsumenten in Deutschland. Inwieweit das zutrifft, kann man beim Blick auf die Grafik oben leicht selbst beurteilen.

Angesichts des Kurvenverlaufs könnte man das natürlich auch ganz anders formulieren, etwa so: „Krisenstimmung unter den Verbrauchern hat sich etwas aufgehellt.“ Letzteres entspricht der Realität zweifellos eher. Das Beispiel zeigt, wie die Menschen von den Medien immer wieder an der Nase herumgeführt werden.

Was die harten Fakten angeht: Ähnlich wie die Börsen hat sich auch die Stimmung unter den Menschen aus einem tiefen Tal der Tränen nach oben gearbeitet. Dank weiterhin relativ hoher Beschäftigung in Deutschland ist die moderat positive Einschätzung der Verbraucher nachvollziehbar. Ob jedoch bereits eine Trendwende stattgefunden hat, das werden erst die kommenden Monate zeigen.

Nach Auslaufen der Konjunkturpakete im kommenden Jahr, besteht die Gefahr eines herben Rückschlags. Dann könnte es mit der „prächtigen Kauflaune“ sehr schnell wieder vorbei sein. Wir vermuten, dass Deutschland kein rasanter Aufschwung bevorsteht, sondern eine lange und zähe Wanderung durch ein tiefes Tal.
Das spanische Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal 2010 zum Vorquartal um 0,2 % gestiegen. Auf Jahressicht ist das Wachstum rückläufig mit -0,1 %.

Die Geldmenge M3 ist im Juli-Jahresvergleich um 0,2 % gestiegen nach zuvor ebenfalls 0,2 %. Das Dreimonatsmittel des M3-Wachstums liegt bei 0,1 % nach zuletzt 0,0 %.

Die Geldmenge M1 ist im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahr um 8,1 % geklettert nach +9,2 % im Vormonat. Der Durchschnitt der letzten drei Monate liegt hier bei 9,2 %.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 473.000 gefallen. Erwartet wurden 475.000 bis 485.000 neue Anträge nach zuvor 504.000 (revidiert von 500.000).

Unser Kommentar:

Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind wieder leicht gefallen, bewegen sich allerdings immer noch auf Krisenniveau. Keine Entwarnung also vom Arbeitsmarkt.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 40 Bcf auf 3.052 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 27 Bcf geklettert, im Vorjahr hatten sie bei 3.250 Bcf gelegen.

Freitag:

Die japanischen Verbraucherpreise sind im Juli zum Vorjahr um 0,9 % gefallen. Auf Monatssicht sanken die Preise um 0,5 %.

Die Kernrate ohne verderbliche Lebensmittel und ohne Energie sank auf Jahresbasis um 1,1 %, auf Monatssicht verlor der Index um 0,3 %.

Der Verbraucherpreisindex für Tokio ist im August gegenüber dem Vorjahr um 1,0 % gefallen. Zum Vormonat ist der Preisindex um 0,4 % geklettert.

In der Kernrate (ohne verderbliche Lebensmittel und Energie) ist der Preisindex zum Vorjahr um 1,1 % gesunken, gegenüber dem Vormonat um 0,2 % geklettert.

Die japanische Arbeitslosenquote liegt im Juli saisonbereinigt bei 5,2 % und ist damit zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gefallen. Die Zahl der Beschäftigten ist zum Vorjahr um 10.000 bzw. 0,0 % auf 62,71 Mio. gesunken. Gleichzeitig kletterte die Arbeitslosenzahl um 280.000 bzw. 7,8 % auf 3,31 Mio.

Die deutschen Einfuhrpreise sind im Juli zum Vorjahr um 9,9 % gestiegen nach zuletzt 9,1 % (revidiert von +8,5 %). Im Monatsvergleich sind die Preise auf der Importseite um 0,2 % gefallen nach zuvor +0,9 %. Ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse ist der Index der deutschen Einfuhrpreise auf Jahresbasis um 4,1 % gestiegen. Gegenüber dem Vormonat stieg der Index mit 7,5 % %.

Die Ausfuhrpreise haben in Deutschland zum Vorjahresmonat um 4,1 % angezogen nach zuletzt +3,9 % (revidiert von +3,6 %). Auf Monatssicht stagnierten die deutschen Exportpreise mit 0,0 % nach +0,4 % (revidiert von +0,5 %) im Monat zuvor.

Für August notiert der EuroCOIN Indikator bei 0,37. Im Monat zuvor hatte er noch bei 0,40 gestanden.

Das britische Quartalswachstum liegt im zweiten Quartal gemäß der ersten offiziellen Schätzung bei 1,1 %. Auf Jahressicht ist die Wirtschaftsleistung im Vereinigten Königreich um 1,6 % gestiegen.

Das schweizerische KOF Konjunkturbarometer für August notiert bei 2,18 nach 2,22 im Juli (revidiert von 2,23) und 2,24 im Juni.

Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in der vorläufigen Fassung für das zweite Quartal um 1,6 % gestiegen. Damit wurde die offizielle Vorabschätzung von 2,4 % nach unten revidiert. Erwartet wurde ein Anstieg um 1,3 bis 1,4 %. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum noch 3,7 % betragen.

Unser Kommentar:

Einem Bericht des Haushaltsbüros des Kongresses zufolge ist die Wirtschaftsleistung der Vereinigten Staaten im zweiten Quartal durch die US-Regierungshilfen um bis zu 4,5 Prozent gestiegen.

Mit anderen Worten: Ohne die staatlichen Eingriffe wäre die US-Wirtschaft nicht gewachsen sondern deutlich geschrumpft. Der viel zitierte selbst tragende Aufschwung wird daher wohl noch auf sich warten lassen.

Die persönlichen Ausgaben für den Konsum ("Personal Consumption Expenditures", PCE) sind laut vorläufigen Zahlen um 0,1 % gestiegen.

Der endgültige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan notiert im August bei 68,90 nach 69,60 in der vorläufigen Fassung. Es war erwartet worden, dass die vorläufige Veröffentlichung von 69,6 innerhalb des Bereichs von 69,4 bis 69,6 revidiert werden würde. Im Monat zuvor hatte der Index bei 67,8 notiert.

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in Kürze erscheint.

Anmeldemöglichkeit (1) : Das Drei-Monats-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs

Anmeldemöglichkeit (2) : Das Jahres-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs

Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen