Kommentar
17:46 Uhr, 14.09.2010

Daxianer sind keine fernsehsüchtigen Angsthasen

Die Deutschen haben große Angst und sehen sehr viel fern. Das ergaben zwei in der vergangenen Woche veröffentlichte Studien. 220 Minuten täglich verbrachte die Nation in diesem Jahr vor dem Fernseher, wie eine Untersuchung im Auftrag von ARD und ZDF ergab. Damit gilt Fernsehen hierzulande immer noch als Leitmedium, obwohl das Internet mit einer Nutzungszeit von durchschnittlich 83 Minuten pro Tag kräftig aufholt. Das Jahr 2010 scheint zudem das Jahr der Angst zu sein, denn so besetzt von ihr waren die Deutschen selten in den vergangenen 20 Jahren. Dies wiederum besagt das Ergebnis einer Versicherungsumfrage. Insbesondere die Befürchtung, wirtschaftliche Nachteile erleiden zu müssen, hat sich in diesem Jahr erhöht: Mehr als zwei Drittel der Befragten haben Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten. Dagegen ist die Furcht vor Arbeitslosigkeit in diesem Jahr gesunken – der einzige Punkt, der seinen Schrecken etwas verloren hat. Vielleicht besteht ja ein Zusammenhang zwischen dem hohen Medienkonsum und der wachsenden Besorgnis in der Bevölkerung.

Was die Daxianer anbelangt, sind im Augenblick nicht wirklich viele Angsthasen unter ihnen auszumachen. Grund genug hätten sie: Es gab in der vergangenen Woche Warnungen vor einer Wachstumsdelle für die deutsche Wirtschaft. Die OECD erwartet für das dritte Quartal dieses Jahres nur noch ein BIP-Plus von 0,2 Prozent – im zweiten Quartal betrug der Zuwachs noch 2,2 Prozent. Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung, kann aktuell noch nicht einmal einen Aufschwung erkennen. Die Daten zur deutschen Konjunktur waren nicht mehr so berauschend wie Investoren es zuletzt gewohnt waren. Der Handelsbilanzüberschuss fiel im Juli geringer aus als erwartet. Und die Auftragseingänge der Industrie sind überraschend gesunken, obwohl man eigentlich mit einem niedrigen Anstieg gerechnet hatte. All das hat die DAX-Akteure dennoch nicht in Sorge versetzt. Im Gegenteil, sie scheinen wieder etwas beruhigter zu sein ob der guten Zahlen zur deutschen Konjunktur in den letzten Wochen.

An der oberen Hälfte seiner 6.175er Konsolidierungsobergrenze musste der DAX erst einmal ein paar Mal schnuppern, bevor ihm der Durchstoß gelang. Nun ist der Weg für weitere Kursgewinne bis 6.385 frei. Tabu ist jedoch ab sofort ein Rutsch unter die 6.000er Marke. Weniger, weil dies eine runde Zahl und damit eine sogenannte „psychologisch wichtige Unterstützung“ ist, sondern vielmehr, weil dort im Durchschnitt die Käufer, die innerhalb der Konsolidierung zugegriffen haben, ins Minus rutschen würden.

Alle in diesem Dokument genannten Preisniveaus verlieren bei einem Durchstoß von zehn Punkten ihre Gültigkeit.

Die gesamte Analyse des DAX, EuroStoxx50® und S&P 500 aus dem Blickwinkel der verhaltensorientierten Forschung erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Download http://www.wgz-zertifikate.de/de/wgzbank/downloads/zertifikate/webvideo/wgz_cognitrend_report.pdf

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