Lockdown-Sorgen: DAX dreht ins Minus - Tech-Giganten halten Nasdaq im Plus
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Erwähnte Instrumente
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- USA: Persönliche Konsumausgaben steigen kräftig
- Öl-Riesen Exxon Mobil und Chevron schreiben rote Zahlen
- Merck & Co. hebt Prognose an
- MTU Aero Engines wagt neue Prognose
- Eurozone: BIP bricht um 12,1 Prozent ein
- Eurozone: Inflation zieht an
- Traton verzeichnet "drastischen Absatzrückgang"
- Nemetschek steigert Umsatz und operativen Gewinn
- ProSiebenSat.1 sieht Erholung des Werbegeschäfts
- Swiss Re rutscht wegen Corona in Verlustzone
- Deutschland: Einzelhandelsumsatz entwickelt sich besser als erwartet
- Amazon profitiert von Corona-Krise
- Apple kündigt Aktiensplit an
- Facebook: Werbeboykott hinterlässt kaum Spuren
- Alphabet: Umsatz und Gewinn gehen zurück
Märkte
- Die Aktienmärkte haben am Freitagnachmittag mit Kursverlusten auf die Möglichkeit neuer Corona-Beschränkungen reagiert. In vielen Ländern steigen die Ansteckungszahlen wieder schneller, weswegen Anleger zunehmend befürchten, dass neue Lockdowns, mit wirtschaftlich möglicherweise desaströsen Konsequenzen, verhängt werden könnten. Nach anfänglichen Kursgewinnen drehte der DAX ins Minus und beendete den Xetra-Handel 0,54 Prozent schwächer bei 12.313,36 Punkten. Nachbörslich rutschten der DAX-Future bzw. Indikationen auf den DAX sogar noch stärker ab. Auch an der Wall Street geht es am Freitagnachmiitag im Dow Jones Industrial Average und im S&P 500 abwärts. Einzig die Indizes an der US-Technologiebörse Nasdaq halten sich im Plus. Hier stützen die überragenden Zahlen, die die US-Technologiegiganten Amazon, Apple, Alphabet und Facebook am Donnerstagabend vorgelegt haben. Insbesondere der Onlinehändler Amazon gehört zu den großen Gewinnern der Corona-Lockdowns.
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Unternehmensnachrichten
- Der US-Pharmakonzern Merck & Co zeigt sich für das Gesamtjahr wieder etwas optimistischer und hat seine Prognose angehoben. Der Konzern geht nun von einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 5,63 bis 5,78 Dollar (zuvor: maximal 5,37 Dollar) aus. Der Umsatz riwd nun zwischen 47,2 und 48,7 Milliarden Dollar erwartet, nachdem zuvor 46,1 bis 48,1 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt wurden. Im zweiten Quartal sank der Umsatz um 8 Prozent auf knapp 10,9 Milliarden US-Dollar, während der Nettogewinn um 12 Prozent auf 3 Milliarden Dollar zulegte. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 1,37 Dollar über den Erwartungen von 1,04 Dollar.
- Der Erdölkonzern Exxon Mobil hat im zweiten Quartal 2020 angesichts der globalen Überversorgung mit Erdöl und dem durch die Corona-Krise ausgelösten Nachfragemangel rote Zahlen geschrieben. Unter dem Strich wurde ein Verlust von 1,08 Milliarden Dollar verbucht, nach einem Gewinn von 3,13 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal. Das Ergebnis je Aktie ging von 0,73 Dollar auf minus 0,26 Dollar zurück. Die Analysten hatten mit minus 0,62 Dollar allerdings noch ein niedrigeres Ergebnis erwartet. Der Umsatz lag mit 32,6 Milliarden Dollar deutlich unter den Erwartungen von 38,16 Milliarden.
- Der Erdölkonzern Chevron hat im zweiten Quartal mit einem bereinigten Ergebnis je Aktie von minus 1,59 Dollar die Analystenschätzungen von minus 0,92 Dollar deutlich verfehlt. Der Umsatz lag mit 16 Milliarden Dollar unter den Erwartungen von 22,1 Milliarden Dollar.
- Der US-Baumaschinenhersteller Caterpillar hat im zweiten Quartal zwar einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang verbucht, konnte die Markterwartungen aber übertreffen. Der Umsatz brach um 31 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 10,0 Milliarden Dollar ein, während die Analysten einen noch stärkeren Rückgang auf 9,4 Milliarden Dollar erwartet hatten. Der Nettogewinn verringerte sich von 1,62 Milliarden Dollar auf 458 Millionen Dollar. Der Gewinn je Aktie ging von 2,83 Dollar auf 0,84 Dollar zurück. Die Analysten hatten hingegen nur mit 0,64 Dollar je Aktie gerechnet.
- Der Triebwerksbauer MTU Aero Engines hat eine neue Prognose für das laufende Geschäftsjahr veröffentlicht. Demnach soll der Umsatz zwischen 4,0 und 4,4 Milliarden Euro liegen, nach gut 4,6 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Marge des bereinigten Gewinns vor Zinsen und Steuern (bereinigte EBIT-Marge) soll zwischen 9 und 10 Prozent liegen. Das bereinigte Nettoergebnis soll sich analog zum bereinigten EBIT entwickeln, der Free Cashflow soll positiv ausfallen. Der neue Ausblick steht unter dem Vorbehalt, dass es zu keiner signifikanten Verschärfung der COVID-19-bedingten Restriktionen und damit verbundenen weitergehenden negativen Auswirkungen auf den Luftverkehr und die Lieferketten der MTU kommt. Die ursprüngliche Prognose vom 20. Februar 2020 hatte das Unternehmen aufgrund der schwer abschätzbaren Auswirkungen der COVID-19-Pandemie im März zurückgenommen. Seine Halbjahreszahlen veröffentlicht das Unternehmen am kommenden Montag.
- Die Volkswagen-Lkw-Tochter Traton hat im Zuge der Corona-Pandemie einen "drastischen Absatzrückgang" verbucht und kann einen operativen Verlust im Gesamtjahr nicht ausschließen. Im zweiten Quartal brach der Umsatz um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 4,4 Milliarden Euro ein, während sich das operative Ergebnis von plus 585 auf minus 382 Millionen Euro verschlechterte. Unter dem Strich wurde ein Verlust von 385 Millionen Euro verbucht, nach einem Gewinn von 408 Millionen Euro im Vorjahresquartal. "Da sich unser Geschäft nach dem starken Einbruch im April langsam stabilisiert hat, rechnen wir für das laufende Quartal mit einer schrittweisen Erholung der Verkäufe, sofern die Zahl der Neuinfektionen nicht erneut ansteigt", sagte Traton-Chef Matthias Gründler.
- Das auf die Baubranche spezialisierte Softwareunternehmen Nemetschek hat Umsatz und operativen Gewinn im zweiten Quartal trotz Corona-Pandemie leicht gesteigert. Der Umsatz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,7 Prozent auf 141,6 Millionen Euro, während der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 1,9 Prozent auf 40,7 Millionen Euro zulegte. Unter dem Strich entwickelte sich der Quartalsüberschuss leicht rückläufig von 21,9 auf 21,1 Millionen Euro. Nemetschek bestätigte seine Prognose für das Gesamtjahr und rechnet weiter mit einem mindestens konstanten bis leicht steigenden Umsatz. Die EBITDA-Marge soll bei mehr als 26 Prozent (Vorjahr: 29,7 Prozent) liegen.
- Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 hat im zweiten Quartal wegen der Corona-Pandemie einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang verbucht. Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 25 Prozent auf 709 Millionen Euro, während der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 204 auf 21 Millionen Euro einbrach. Unter dem Strich rutschte der Konzern mit einem Konzernergebnis von minus 61 Millionen Euro in die Verlustzone, nach einem Gewinn von 93 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Der Konzern sieht inzwischen allerdings nach eigenen Angaben eine Erholung des Werbegeschäfts seit Juli, gestützt durch die konjunkturelle Aufhellung in den Kernmärkten Deutschland, Österreich und Schweiz. Auf einen konkreten Ausblick für das Gesamtjahr 2020 verzichtet das Unternehmen weiter.
- Der Schweizer Rückversicherungskonzern Swiss Re hat wegen der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 einen Verlust von 1,14 Milliarden Dollar verbucht, nach einem Gewinn von 953 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Vor allem Schäden und Rückstellungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie im Umfang von insgesamt 2,5 Milliarden Dollar belasteten den Gewinne.
- Der Online-Händler Amazon hat im zweiten Quartal von der Corona-Krise profitiert und einen starken Anstieg bei Umsatz und Gewinn verbucht. Der Umsatz erhöhte sich um 40 Prozent auf 88,9 Milliarden US-Dollar, womit die eigene Prognose von 75 bis 81 Milliarden Dollar deutlich übertroffen wurde. Der operative Gewinn legte von 3,1 auf 5,8 Milliarden Dollar zu, während der Nettogewinn von 2,6 auf 5,2 Milliarden Dollar stieg. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich von 5,22 Dollar auf 10,30 Dollar, womit die Erwartungen von nur 1,46 Dollar deutlich übertroffen wurden. Für das dritte Quartal stellt Amazon einen Umsatzanstieg um 24 bis 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 87 bis 93 Milliarden Dollar in Aussicht. Der operative Gewinn soll bei 2 bis 5 Milliarden Dollar liegen.
- Der iPhone-Hersteller Apple hat nach einem Rekordquartal einen Aktiensplit im Verhältnis 4 zu 1 angekündigt. Durch die Maßnahme wird jede alte Apple-Aktie in vier neue Aktien eingetauscht, wodurch sich der Kurs optisch verbilligt. Im zweiten Quartal konnte Apple den Umsatz um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf einen Rekordwert für das zweite Quartal von 59,7 Milliarden Dollar steigern. Der Gewinn legte um 12 Prozent auf 11,25 Milliarden Dollar zu. Die Zahlen lagen insgesamt deutlich über den Erwartungen der Analysten.
- Der Werbeboykott einiger großer Kunden hat bei Facebook im zweiten Quartal zwar das Wachstum ein wenig gebremst, sonst aber kaum Spuren in den Zahlen des Social-Network-Anbieters hinterlassen. Die Zahl der monatlich aktiven User stieg um weitere 100 Millionen auf 2,6 Milliarden. Der Umsatz konnte um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 18,8 Milliarden Dollar zulegen, während sich der Gewinn ungefähr verdoppelte auf 5,2 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 1,80 Dollar deutlich über den Erwartungen von 1,39 Dollar. Die Aktien von Facebook konnten nachbörslich auf ein neues Rekordhoch zulegen.
- Als einziger der großen US-Technologiekonzerne hat die Google-Mutter Alphabet im zweiten Quartal nicht von der Corona-Krise profitiert. Im Gegenteil führte die Pandemie zu höheren Kosten und geringeren Werbeeinnahmen. Der Umsatz sank insgesamt um zwei Prozent auf 38,3 Milliarden Dollar, während sich der Gewinn von 9,95 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum auf 6,96 Milliarden Dollar verringerte. Insgesamt lagen die Zahlen gleichwohl über den Markterwartungen.
Konjunktur & Politik
- Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Juli stärker eingetrübt als zunächst gemeldet. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel nach endgültigen Angaben auf 72,5 Punkte, von 78,1 Punkten im Vormonat. In einer ersten Veröffentlichung war noch ein weniger starker Rückgang auf 73,2 Punkte gemeldet worden. Der Index für die Erwartungen fiel von 72,3 Punkten im Vormonat auf 65,9 Punkte (vorläufig: 66,2), während der Index zur Einschätzung der aktuellen Lage von 87,1 im Vormonat auf 82,2 (vorläufig: 84,2) abnahm.
- Die persönlichen Konsumausgaben in den USA sind im Juni um 5,6 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg von 5,3 Prozent, nach einem Plus von revidiert 8,5 Prozent (zunächst: 8,2 Prozent) im Vormonat. Die persönlichen Einkommen gingen unterdessen um 1,1 Prozent zurück. Erwartet wurde ein Minus von 0,8 Prozent, nach einem Rückgang von revidiert 4,4 Prozent (zunächst: Rückgang um 4,2 Prozent) im Vormonat. Der Kern-PCE-Preisindex, ein alternatives Inflationsmaß, legte gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent zu, nach einem Plus von 0,1 Prozent im Mai.
- Die US-Arbeitskosten sind im Juni um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,6 Prozent, nach einem Plus von 0,8 Prozent im Mai.
- Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone ist im zweiten Quartal nach vorläufigen Angaben so stark gesunken wie noch nie seit Beginn der Erfassung im Jahr 1995. Das saisonbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) verringerte sich um 12,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag im Rahmen einer ersten Schätzung mitteilte. Damit fiel der Rückgang noch etwas stärker aus als erwartet. So hatten die Volkswirte der Banken im Mittel mit einem Rückgang um 12,0 Prozent gerechnet. Im ersten Quartal war das BIP bereits um 3,6 Prozent gesunken. Unter den Mitgliedstaaten, für die Daten für das zweite Quartal 2020 vorliegen, verzeichnete Spanien (minus 18,5 Prozent) den stärksten Rückgang im Vergleich zum Vorquartal, gefolgt von Portugal (minus 14,1 Prozent) und Frankreich (minus 13,8 Prozent). Litauen (minus 5,1 Prozent) verzeichnete den niedrigsten Rückgang. Im Vergleich zum Vorjahresquartal brach das BIP in der Eurozone im zweiten Quartal 2020 um 15,0 Prozent ein. Die nächsten Schätzungen für das zweite Quartal 2020 werden am 14. August 2020 veröffentlicht.
- Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone ist im Juli nach vorläufigen Angaben von Eurostat auf 0,4 Prozent gestiegen, von 0,3 Prozent im Vormonat. Erwartet wurden auch für Juli 0,3 Prozent. Die Kerninflationsrate legte von 0,8 auf 1,2 Prozent zu.
- Der Einzelhandelsumsatz in Deutschland hat sich im Juni deutlich besser entwickelt als erwartet. Preisbereinigt ging der Einzelhandelsumsatz zwar gegenüber dem Vormonat um 1,6 Prozent zurück, erwartet wurde aber ein deutlich stärkerer Rückgang um 3,0 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat wurde real sogar ein Anstieg um 5,9 Prozent verzeichnet, während nur ein Plus von 3,0 Prozent erwartet worden war.
- In China haben sich die offiziellen Einkaufsmanagerindizes der Logistik-Branchenvereinigung CFLP im Juli uneinheitlich entwickelt. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe erhöhte sich von 50,9 Punkten im Vormonat auf 51,1 Zähler, während ein konstanter Wert von 50,9 erwartet wurde. Der Index für den Dienstleistungssektor ging hingegen von 54,4 auf 54,2 zurück und verfehlte die Erwartungen von 54,5. Beide Indizes blieben allerdings oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
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