Finanzminister Lindner plant umfangreiche Entlastungen - Nvidia senkt Umsatzausblick
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- Stromkosten steigen auf neue Rekordwerte
- Palantir enttäuscht mit schwachem Ausblick
- BioNTech verfehlt Erwartungen deutlich
- Sentix sieht deutsche Wirtschaft auf Rezessionskurs
- Porsche Holding bestätigt Prognose
- Bayer erhält FDA-Zulassung für Darolutamid
- Veolia verkauft britisches Entsorgungsgeschäft
- Siemens Energy senkt Prognose
- US-Senat beschließt Klimaschutz- und Anti-Inflations-Paket
- Berkshire Hathaway verbucht Milliardenverlust
Markt
- Nach den Kursverlusten vom Freitag ist der deutsche Aktienmarkt erholt in die neue Handelswoche gestartet. Der DAX ging mit einem Plus von 0,84 Prozent bei 13.687,69 Punkten aus dem Handel. Am Freitag hatten überraschend starke Zahlen vom US-Arbeitsmarkt die Zinsangst befeuert und damit für weiteren Abgabedruck an den Aktienmärkten gesorgt. Nun überwiegt die Hoffnung, dass die US-Wirtschaft angesichts des starken Arbeitsmarktes weit von einer Rezession entfernt ist. "In dieser Woche sind alle Augen auf die neuen Daten zur Inflation in den USA gerichtet", sagte Jochen Stanzl, Analyst bei CMC Markets. "Nach den starken US-Arbeitsmarktdaten aus den USA dürfte die US-Notenbank Fed weiter mit Volldampf in ihrem Bestreben agieren, die Inflation zu bekämpfen und die Leitzinsen aggressiv anheben."
Chartanalysen & Artikel des Tages
- DAX - Tagesausblick: DAX Chart-Schaltmarken zum Wochenstart...
- EUR/USD-Tagesausblick - Das große Warten geht weiter
- GOLD - Aufwärtstrend holt Schwung
- SENTIX - Die Datenlage ist weitgehend unverändert
Unternehmen & Branchen
- Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat im Juli 46 Verkehrsjets ausgeliefert und Bruttobestellungen von 401 Maschinen verzeichnet, wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte. Die Bestellungen für vier Verkehrsflugzeuge wurden storniert.
- Der Chiphersteller Nvidia hat den Umsatzausblick für das zweite Quartal gesenkt und rechnet jetzt nur noch mit Erlösen von 6,7 Milliarden Dollar, nachdem bisher 7,94 bis 8,26 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt wurden und die Konsensprognose der Analysten bei 8,09 Milliarden Dollar gelegen hatte. Nividia rechnet im zweiten Quartal zudem nur noch mit einer Bruttomarge von 46,1 Prozent (plus/minus 50 Basispunkte). Bisher lag die Prognose bei 67,1 Prozent.
- Der Big-Data-Analysespezialist Palantir hat seinen Umsatz im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 26 Prozent auf 473 Millionen Dollar gesteigert. Das operative Ergebnis verbesserte sich von minus 146,1 Millionen Dollar auf minus 41,7 Millionen Dollar. Unter dem Strich vergrößerte sich der Verlust allerdings. Das Nettoergebnis belief sich auf minus 179,3 Millionen Dollar, nach minus 138,6 Millionen Dollar vor einem Jahr. Das Ergebnis je Aktie sank von minus 0,07 Dollar auf minus 0,09 Dollar. Bereinigt um Sondereffekte betrug das Ergebnis je Aktie minus 0,01 Dollar, während die Analysten plus 0,03 Dollar erwartet hatten. Auch der Ausblick fiel schwächer als erwartet aus.
- Der Spezialchemiekonzern Covestro hat den Verkauf des Additive-Manufacturing-Geschäfts an Stratasys angekündigt. Der Verkaufspreis beträgt 43 Millionen Euro.
- Der mRNA-Impfstoffhersteller BioNTech hat im zweiten Quartal einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang verzeichnet und die Erwartungen der Analysten verfehlt. Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 39,8 Prozent auf 3,20 Milliarden Euro, was deutlich unter den Erwartungen von 3,96 Milliarden Euro lag. Der Nettogewinn brach um 40,0 Prozent auf 1,67 Milliarden Euro ein. Der verwässerte Gewinn je Aktie sank von 10,77 Euro auf 6,45 Euro, während die Analysten mit 7,44 Euro gerechnet hatten. Der Umsatzausblick für den Coronaimpfstoff im Gesamtjahr wurde mit 13 bis 17 Milliarden Euro bestätigt.
- Die Porsche Automobil Holding SE hat nach einem deutlichen Gewinnanstieg im ersten Haljahr ihre Prognose bestätigt. Der Konzerngewinn nach Steuern legte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 31 Prozent auf 3,24 Milliarden Euro zu. Davon stammten 3,1 Milliarden Euro aus der Volkswagen-Beteiligung. Das Unternehmen ist die Beteiligungsholding der Familien Porsche und Piech, die neben deutlich kleineren Investments in erster Linie beim Autobauer Volkswagen investiert ist. Die Geschäftszahlen der Porsche Holding hängen deshalb in erster Linie vom Geschäft des Volkswagen-Konzerns ab. Die Porsche Holding hält gut 53 Prozent der Volkswagen-Stammaktien und 32 Prozent des Eigenkapitals (Stammaktien plus Vorzugsaktien). Für das laufende Jahr rechnet Porsche weiter mit einem Konzernergebnis nach Steuern von 4,1 bis 6,1 Milliarden Euro. In der Prognose sind keine Effekte aus einem möglichen Börsengang des Sportwagenbauers Porsche (derzeit eine hundertprozentige Volkswagen-Tochter) enthalten.
- Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat von der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Zulassung des Medikaments Darolutamid zur Behandlung von Prostatakrebs erhalten. Die Zulassung bezieht sich auf die zusätzliche Anwendung von Darolutamid in Kombination mit Docetaxel bei metastasiertem hormonsensitiven Prostatakrebs (mHSPC).
- Der französische Veolia-Konzern will sein britisches Entsorgungsgeschäft für 2,4 Milliarden Euro an die Investmentbank Macquarie verkaufen. Mit dem Verkauf will Veolia Wettbewerbsbedenken der britischen Kartellbehörde CMA, die durch die Übernahme des Konkurrenten Suez durch Veolia entstanden waren.
- Der Finanzdienstleister Hypoport hat im zweiten Quartal einen Umsatz von 126,1 Millionen Euro (Vorjahr: 105,2 Millionen Euro), ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 13,3 Millionen Euro (Vorjahr: 9,8 Millionen Eur) und einen Nettogewinn von 9,7 Millionen Euro (Vorjahr: 7,4 Millionen Euro) verbucht.
- Der Energietechnikkonzern Siemens Energy ist im dritten Quartal vor allem wegen Sondereffekten Im Russland-Geschäft und den anhaltenden Problemen bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa in die Verlustzone gerutscht. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde gesenkt. Nachdem bisher unter dem Strich ein Verlust auf Höhe des Vorjahresniveaus von 560 Millionen Euro angepeilt wurde, soll der Verlust nun ungefähr um die Kosten für eine Restrukturierung des Russlandsgeschäftes höher ausfallen. Wesentliche zusätzliche Belastungen erwartet das Unternehmen aber nicht. Die Prognosen für die operative Ergebnismarge und den Umsatz wurden bestätigt. Die angepasste EBITA-Marge soll bei rund zwei Prozent liegen. Im dritten Quartal lag der Umsatz mit 7,28 Milliarden Euro leicht über dem Vorjahresniveau von 7,26 Milliarden Euro, ging auf vergleichbarer Basis allerdings um 4,7 Prozent zurück. Das bereinigte EBITA verschlechterte sich von minus 124 Millionen Euro auf minus 429 Millionen Euro. Das Nettoergebnis nahm von minus 307 Millionen Euro auf minus 533 Millionen Euro ab.
- Der Kursrutsch an den Aktienmärkten im zweiten Quartal hat auch im Portfolio von Warren Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway Spuren hinterlassen, wie der jetzt veröffentlichte Quartalsbericht zeigt. Berkshire Hathaway verbuchte unter dem Strich im zweiten Quartal ein Nettoergebnis von minus 43,8 Milliarden Dollar, nach einem Gewinn von 28,1 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal, wie Berkshire Hathaway am Samstag mitteilte. (Ausführlicher Artikel: Warren Buffett verbucht gigantischen Nettoverlust)
Konjunktur & Politik
- Die Strompreise in Europa sind auf neue Rekordstände gestiegen. In Deutschland kostet ein Baseload-Kontrakt (1 year forward) jetzt 414 Euro pro Megawattstunde, in Frankreich steigt der entsprechende Wert auf 543 Euro. Auch die Kosten um Diesel über den Rhein zu transportieren sind u.a. wegen des niedrigen Wasserstands auf ein neues Rekordhoch gestiegen und lagen am Freitag bei 118 Euro pro Tonne.
- Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will die Steuerzahler laut Spiegel-Informationen im kommenden Jahr um 10,1 Milliarden Euro entlasten. Das Konzept soll noch in dieser Woche vorgestellt werden. Den Plänen zufolge soll der steuerliche Grundfreibetrag von derzeit 10.347 Euro auf 10.633 Euro im kommenden und 10.933 Euro im Jahr 2024 steigen. Der Betrag, ab dem der Spitzensteuersatz fällig wird, erhöht sich von derzeit 58.597 Euro auf 61.972 Euro im kommenden Jahr und 63.521 Euro im Jahr 2024. Ab dem kommenden Jahr sollen die Einkommensteuertarife auch die Inflation berücksichtigen. Auch das Kindergeld soll angehoben werden. Die Kosten der Entlastung sollen zu je 42,5 Prozent Bund und Länder und zu 15 Prozent die Kommunen tragen.
- Laut einer Modellrechnung der Bundesnetzagentur kann eine Gasnotlage im Winter unter bestimmten Bedingungen vermieden werden. Vorausgesetzt Nord Stream 1 ist bis Juni 2023 weiterhin nur zu 20 Prozent ausgelastet, sei dazu neben einer Verbrauchsreduktion um 20 Prozent auch eine Reduktion der Transitmengen in Nachbarländer um 20 Prozent nötig.
- China hat seine Militärmanöver rund um Taiwan am Montag überraschend fortgesetzt. Zuvor hatte es geheißen, dass die Übungen nur bis Sonntag andauern sollen. China hatte mit den Manövern auf den Besuch von US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi auf Taiwan reagiert. Im Rahmen der sogenannten Ein-China-Politik lehnt Peking offizielle diplomatische Kontakte von Taiwan mit dem Ausland ab. Taiwan wird von der Volksrepublik als abtrünnige Provinz betrachtet.
- Die Konjunkturaussichten der Finanzmarktteilnehmer für die Eurozone haben sich im August überraschend nicht weiter eingetrübt. Der Sentix-Konjunkturindex für die Eurozone stieg gegenüber dem Vormonat um 1,2 Punkte auf minus 25,2 Zähler, wie Sentix am Montag mitteilte. Eine Rezession ist laut Sentix aber trotzdem sehr wahrscheinlich. Die Volkswirte der Banken hatten im Schnitt mit einer weiteren Eintrübung auf minus 29,1 Punkte gerechnet. Im Juli war der Index auf den tiefsten Stand seit rund zwei Jahren gefallen. Für Deutschland allerdings trübte sich der Gesamtindex allerdings im August weiter ein. Hier wurde ein Rückgang von minus 24,2 auf minus 24,4 Punkte verzeichnet, womit der niedrigste Wert seit Mai 2020 erreicht wurde. "Die Wirtschaft bleibt damit stramm auf Rezessionskurs", sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. Weder bei der Inflation noch bei den Energiepreisen noch beim Verbrauchervertrauen gebe es Entwarnung. Vielmehr werde den Konsumenten mehr und mehr der Umfang der finanziellen Belastungen bewusst.
- Die Arbeitslosenquote in der Schweiz ist im Juli saisonbereinigt bei 2,2 Prozent geblieben. Erwartet wurden ebenfalls 2,2 Prozent. Unbereinigt blieb die Arbeitslosenquote ebenfalls unverändert bei 2,0 Prozent.
- Der US-Senat hat mit den Stimmen der Demokraten am Sonntagnachmittag ein 750 Milliarden Dollar schweres Gesetzesvorhaben von US-Präsident Joe Biden beschlossen, mit dem unter anderem die Investitionen in den Klimaschutz stark ausgeweitet werden, die Steuern für Besserverdiener angehoben und zugleich die Inflation bekämpft werden soll. Das Gesetz sieht mehr als 700 Milliarden Dollar an neuen Einnahmen für die Regierung in einem Zeitraum von zehn Jahren vor und soll 430 Milliarden Dollar zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Weiterzahlung von Hilfsgeldern zum Abschluss einer Krankenversicherung aus dem Affordable Care Act ermöglichen. Außerdem soll der starke Anstieg der Medikamentenpreise abgebremst werden. Das Repräsentantenhaus muss dem Paket noch zustimmen. Die Abstimmung in der zweiten Parlamentskammer ist für Freitag geplant.
- Die chinesischen Exporte haben sich im Juli stärker als erwartet entwickelt. Die Ausfuhren legten um 18,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresniveau zu, während die Volkswirte nur mit einem Plus von 15,0 Prozent gerechnet hatten, nach einem Anstieg um 17,9 Prozent im Vormonat. Die chinesischen Importe lagen mit einem Plus auf Jahressicht von 2,3 Prozent allerdings etwas niedriger als erwartet. Der Handelsbilanzüberschuss belief sich auf 101,26 Milliarden US-Dollar, während 90,0 Milliarden Dollar erwartet wurden.
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