Fundamentale Nachricht
08:50 Uhr, 27.02.2014

DAX: Weiterhin ohne klare Richtung - Tesla baut gigantisches Akku-Werk - Eskalation auf der Krim

Der Dax dürfte heute weiterhin vor sich hin dümpeln. Auch die positiven Zahlen des Schwergewichts Allianz können keine nachhaltiven Impulse liefern. Diese könnten im Verlauf aber von Konjunkturseite kommen.

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DAX - Interessante Mischung aus Konjunktur und Unternehmenszahlen

Der Dax ging zur Wochenmitte mit einem Abschlag von 0,39 % aus dem Handel. Möglicherweise haben auch Meldungen, dass Russland seine Streitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt hat, die Stimmungslage an den Aktienmärkten belasten.

Die Kurse in den USA und Japan traten demgegenüber nahezu auf der Stelle und liefern insofern für den heutigen Handelstag am deutschen Aktienmarkt keine klare Tendenzvorlage. Broker taxieren den deutschen Leitindex aktuell mit -0,04 % bei 9.658 Punkten.

Neben den Zahlen des Versicherers Allianz dürften heute eine Reihe von Wirtschaftsdaten den Trend bestimmen. So kommen am Vormittag die neuen Arbeitsmarktdaten für Deutschland auf den Tisch, sodann der aktuelle Konjunkturklima-Indikator für die Eurozone. Am Nachmittag dürften die Erstschätzung auf die deutschen Verbraucherpreise für Februar sowie im Verlauf die US-Auftragszahlen für langlebige Güter Beachtung finden.

Der Euro bewegt sich weiter leicht unter der Marke von 1,3700 US-Dollar. Marktteilnehmer warteten gespannt auf Aussagen der US-Fed-Chefin Janet Yellen. Sie wird am Abend in einem Senatsausschuss über die Geldpolitik berichten. An der Börse wird besonders darauf geschaut, ob es mögliche Hinweise auf den Zeitplan zum Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik gibt.

Allianz meldet Gewinnsprung

Die Allianz hat 2013 trotz zahlreicher Flut- und Hagelschäden in Deutschland einen kräftigen Gewinnsprung um knapp 15 % auf fast 6 Mrd. Euro, hingelegt. Der operative Gewinn legte um 8 % auf 10,1 Mrd. Euro zu und damit etwas stärker von Analysten erwartet. Mit 5,30 Euro je Aktie soll die Dividende rund 18 % höher ausfallen als 2012.

Zahl der Erwerbstätigen nimmt weiter zu

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist im Januar um 0,7 % bzw. 297.000 Personen gegenüber dem Vorjahr auf rund 41,7 Mio. angestiegen. Im Dezember hatte die Zuwachsrate 0,6 % betragen.

Ukraine: Eskalation auf der Halbinsel Krim

Einer Meldung der Nachrichtenagentur Interfax zufolge haben bewaffnete Männer das Parlamentsgebäude und den Regierungssitz in der Stadt Simferopol auf der Halbinsel Krim besetzt. Dort hatte es am Mittwoch Zusammenstöße zwischen pro-russischen Demonstranten und Anhängern der neuen Regierung gegeben. Die Mehrheit der Bürger auf der Krim ist russisch-stämmig.

Tesla baut gigantische Akku-Werk

Der Elektroauto-Hersteller Tesla will für 5 Mrd. Dollar ein neues Werk zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien bauen. Es soll 2017 in Betrieb gehen und bis zu 6.500 Mitarbeiter beschäftigen. Ziel ist es, die Kosten für Autobatterien zu senken und die verfügbare Stückzahl deutlich zu erhöhen. Das Unternehmen will dazu 1,6 Mrd. Dollar von Investoren einsammeln.

ProSiebenSat.1 meldet Umsatzrekord

Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt. Konzernweit kletterte der Umsatz um gut 10 % auf 2,6 Mrd. Euro und lag damit im Rahmen der Erwartungen. Unter dem Strich stieg der Gewinn um fast 7 % auf 380 Mio. Euro. 2014 soll der Umsatz im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. Das Recurring EBITDA und der Nettogewinn sollen ebenfalls zulegen.

Royal Bank of Scotland mit größtem Verlust seit 2008

Die britische Großbank Royal Bank of Scotland (RBS) hat im vergangenen Jahr unterm Strich einen Fehlbetrag von rund 9 Mrd. Pfund verzeichnet. Das ist der größte Verlust seit 2008. Allein für Rechtsstreitigkeiten und neue Schadensersatzforderung legte die Bank weitere 3,8 Mrd. Pfund zur Seite.

Software AG bringt Aktienrückkäufe zum Abschluss

Software AG hat das am 12. November 2013 begonnene Aktienrückkaufprogramm abgeschlossen. Insgesamt wurden 4.117.283 eigene Aktien zu einem Gesamtpreis von rund 110 Mio. Euro erworben. Das Unternehmen hält damit nun 9,3 % der eigenen Aktien.

Fielmann wächst weiter

Fielmann verkaufte im vergangenen Jahr 7,3 Mio. Brillen, was 3,5 % mehr als im Vorjahr waren. Der Jahresüberschuss der Optikerkette kletterte um 8 % auf 140 Mio. Euro. Fielmann hebt die Dividende um 20 Cents auf 2,90 Euro je Aktie an.

Telefonica Deutschland: Fusion mit E-Plus weiter fraglich

Die EU-Kommission hat Bedenken wegen der geplanten Übernahme von E-Plus angemeldet. Die Kartellwächter befürchten Nachteile für die Verbraucher.

ThyssenKrupp bringt Verkauf des US-Stahlwerks zum Abschluss

ThyssenKrupp ist sein Stahlwerk in den USA los. Der Verkauf der Anlage im Bundesstaat Alabama an ein Konsortium sei abgeschlossen, erklärte der Konzern. Der Preis lag demnach bei 1,55 Mrd. Dollar.

Hochtief überrascht positiv


Der größte deutsche Baukonzern Hochtief hat im abgelaufenen Geschäftsjahr vom Verkauf von Unternehmensteilen profitiert und seinen Gewinn um 10 % auf 171 Mio. Euro gesteigert. Der Auftragseingang ging allerdings um 16 % auf 26,5 Mrd. Euro zurück.

Fluggesellschaft Quantas will 5.000 Arbeitsplätze abbauen

Die australische Qantas will 5.000 Stellen streichen. Qantas hat in den vergangenen sechs Monaten umgerechnet rund 164 Mio. Euro Verlust gemacht. Die bisher getroffenen Maßnahmen zur Kostensenkung seien nicht ausreichend, daher könne ein weiterer Abbau von Arbeitsplätzen nicht ausgeschlossen werden, sagte CEO Joyce.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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