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DAX von Einzelwerten getrieben
Der DAX kümmert sich heute wenig um die als "leicht negativ" eingeschätzten Vorgaben aus den USA und Japan. So legt der deutsche Leitindex zur Stunde 0,25 Prozent auf derzeit 6.892 Punkte zu. Dabei sind vor allem Einzelwerte mit positiven Neuigkeiten für die positive Tendenz verantwortlich.
Im Fokus steht der Energieversorger E.ON. Bei der unendlichen Geschichte um die Endesa-Übernahme mehren sich die Zeichen für ein Happy End. Zwar konnte sich der Endesa-Vorstand am Dienstag nicht zu einer Annahme-Empfehlung für das Angebot der Deutschen durchringen, doch die letzten Widerstände scheinen zu bröckeln. Der Vorgeschmack einer der größten Übernahmen der letzten Zeit hievt den E.ON-Kurs um 2,08 Prozent auf knapp 113 Euro.
Infineon ist heute der Gewinner im DAX. Der Chiphersteller vermeldete einen Auftrag des finnischen Handy-Produzenten Nokia, der an der Börse für Jubel sorgte. Künftig wird Infineon spezielle Mobilfunk-Chips für Handys liefern, die Nokia für Wachstumsmärkte produziert. Infineon-Papiere notierten bei 11,70 und damit stattliche 8,2 Prozent über dem gestrigen Schlusskurs.
Bei Siemens wurde im Vorfeld erwartet, dass der Wert wegen eventueller Forderungen aus der Pleite von BenQ-Mobile unter Druck stehen würde. Nach einem Gutachten des Insolvenzverwalters Martin Pranger könnten Forderungen in Höhe von 100 Millionen Euro auf die Münchener zukommen. Die Aufmerksamkeit des Marktes richtete sich hingegen auf zwei neue Aufträge, die Siemens heute bekannt gab: Das Unternehmen baut in Großbritannien ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk für den Energieversorger Marchwood Power. Bau und langfristige Wartung haben ein Auftragsvolumen von 500 Millionen Euro. Außerdem soll die Siemens-Tochter PTD für den Versorger Transco aus Abu Dhabi eine schlüsselfertige Umspannstation liefern. Hier beläuft sich der Auftragswert auf 120 Millionen Euro. Der Siemens-Kurs steigt um 1,2 Prozent auf 83,30 Euro.
Unter Druck gerät hingegen die Bayer AG. Heute wurde in den USA eine Studie veröffentlicht, die eine höhere Sterblichkeitsrate von Patienten nachweist, die mit dem blutstillenden Medikament Trasylol behandelt werden. Der Konzern weist die Ergebnisse der Studie zurück und will an dem Präparat, dessen Anwendung durch die US-Aufsichtsbehörden bereits eingeschränkt wurde, festhalten. Der Kurs der Leverkusener sinkt um 0,9 Prozent und notiert derzeit bei 44,65 Euro.
Im SDax macht der Kundenmanagement-Dienstleister D+S Europe AG von sich reden. Das Unternehmen meldete einige Großaufträge und will 600 neue Mitarbeiter einstellen. An den Märkten heißt der Auftrag entsprechend "Kaufen", was den Kurs um 5,2 Prozent auf 8,50 Euro ansteigen lässt.
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