Kommentar
11:30 Uhr, 28.10.2010

DAX-Verkäufe richten keinen Schaden an

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • TecDAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Auf die Ankündigungen neuer quantitativer Lockerungsprogramme haben Börsianer in den vergangenen Wochen genauso entspannt reagiert wie auf Unstimmigkeiten der Staaten, die sich im sogenannten "Währungskrieg" befinden. Auch vor dem G20-Treffen am vergangenen Wochenende hatte sich niemand gefürchtet. Weder vorher - der DAX hatte am Freitag lediglich einen Gang zurückgeschaltet und in einer kleinen Handelsspanne an seinem Jahreshoch konsolidiert - noch danach, als klar wurde, dass sich im Internationalen Währungsfonds das Machtgefüge verändern wird. Der DAX hat gleich am Montag noch einmal nachgelegt und ein neues Jahreshoch markiert. Und auch vom furchtbaren Crashmonat Oktober hat niemand mehr geredet. Kein Wunder, nach den schlechten Erfahrungen, die Bären gerade mit dem September gemacht haben.

Trotzdem hat sich das Stimmungsgefüge im Vergleich zur letzten Erhebung deutlich geändert. Die gute Stimmung der Akteure hat sich auf einen Grundoptimismus reduziert, der uns durch den ganzen September begleitet hat. Das heißt nicht, dass die Stimmung der institutionellen Investoren, die wir regelmäßig mit der Börse Frankfurt befragen, nun schlecht ist oder sich die Händler nun ernsthafte Sorgen um die mittelfristigen Aussichten des DAX machen. Es bedeutet lediglich, dass Gewinnmitnahmen stattgefunden haben. Diese Glattstellungen haben den DAX aber nicht allzu viel anhaben können. Denn selbst von der jüngsten Spitze aus gerechnet, war der Rückgang mit gerade einmal 1,5 Prozent kaum der Rede wert. In diesem Licht erscheint der elfprozentige Abzug aus dem Bullenlager fast schon wie eine Überreaktion. Genauso wie der sechsprozentige Anstieg bei den Skeptikern. Aber es handelt sich bei der Verschiebung auch gar nicht um eine Reaktion. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Befragten selbst für den moderaten Kursrückgang dieser Woche verantwortlich waren. Ähnlich wie wir vorher argumentierten, der Optimismus sei vermutlich nicht durch hohes Commitment unterfüttert – also die zugrunde liegenden Käufe nicht besonders umfangreich gewesen – lässt sich nun daraus ableiten: Die Akteure hatten nicht viel, was sie verkaufen konnten. Und das, was in den Markt floss, wurde auf jeden Fall recht wohlwollend aufgenommen.

Der Anstieg der Pessimisten ist also nicht als Drohgebärde zu verstehen. Auch ist es nicht die Angst vor einem drastischen Kursverfall, die den Zulauf bei den Bären verursacht hat. Die Verschiebung spiegelt lediglich den nur allzu menschlichen Versuch einiger Händler wider, nach dem Top zu fischen. Auch der Abzug der Optimisten sollte nicht falsch verstanden werden. Wahrscheinlich ist auch hier der Drang Gewinne, abzusichern groß gewesen. Zumindest größer als die Furcht, dass der DAX ohne sie weiter nach oben marschieren wird. Diese Gefahr besteht aber nun. Und es ist ausgerechnet die müde Kursreaktion auf die jüngsten Verkaufsaktivitäten, die einen Hinweis darauf liefert, dass es immer noch ausreichend Nachfrager gibt, die nur auf die Gelegenheit warten, noch vor dem Jahresende einzusteigen. Mit dieser Erkenntnis werden sich nicht nur die neuen Short- Spieler, sondern auch die untreu gewordenen Ex- Optimisten gleich wesentlich unwohler fühlen. Denn sie wissen: Sie haben Konkurrenz und der DAX noch Aufwärtspotenzial.

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