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08:55 Uhr, 31.07.2014

DAX: Unternehmenszahlen im Blick - Siemens: Weniger Umsatz mehr Gewinn

Der deutsche Aktienmarkt hat heute jede Menge Unternehmenszahlen zu verdauen. Am Vormittag stehen zudem vorläufige Inflationszahlen für Juli (Euroraum) auf dem Terminplan, außerdem werden Daten vom deutschen Arbeitsmarkt veröffentlicht.

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DAX - Kaum verändert erwartet

Der deutsche Leitindex hat am Mittwoch mit 0,62 % schwächer geschlossen. Auch in den USA gaben die Standardindizes nach der Notenbanksitzung trotz überwiegend guter Konjunkturdaten und nachgegeben.

Die Fed hat wie erwartet ihren geldpolitischen Kurs bestätigt. Die Wertpapierkäufe werden ab August erneut um 10 Mrd. Dollar auf dann 25 Mrd. Dollar je Monat zurückgefahren. Den Leitzins beließ die Notenbank unverändert in einer Spanne von null und 0,25 %. Die Bedingungen am Arbeitsmarkt hätten sich verbessert und die Arbeitslosenquote sei weiter gesunken, schreibt die Fed. Allerdings bleibe eine signifikante Unterauslastung des Arbeitsmarktes.

Insgesamt hat die US-Notenbank die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage trotz zuletzt positiv ausgefallener Konjunkturdaten nur wenig verändert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrößten Volkswirtschaft war laut Daten vom Mittwoch von April bis Ende Juni mit einer hochgerechneten Jahresrate von 4,0 % gewachsen - deutlich kraftvoller als von Ökonomen erwartet.

Am Donnerstag dürfte der Dax kaum verändert in den Handel gehen. L&S taxiert den Leitindex vorbörslich mit 0,03 % bei 9.597 Punkten. Der Euro zeigt sich am Donnerstagmorgen weiter schwächer bei 1,3390 US-Dollar. Im Euroraum werden am Vormittag vorläufige Inflationszahlen für Juli veröffentlicht, außerdem stehen Daten vom deutschen Arbeitsmarkt an. Aus den USA kommen am Nachmittag die wöchentlichen Jobdaten und weitere Stimmungsindikatoren.

DE: Einzelhandelsumsatz im Juni höher

Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland setzten im Juni 2014 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes real 0,4 % und nominal 0,6 % mehr um als im Juni 2013. Im Vergleich zum Vormonat lag der Umsatz im Juni kalender- und saisonbereinigt real um 1,3 % und nominal um 1,5 % höher.

Bewegung auf dem deutschen Arbeitsmarkt

Im Juni 2014 waren nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes rund 42,1 Mio. Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen um 379.000 Personen bzw. 0,9 %. Damit war die Zuwachsrate gegenüber dem Vorjahr genauso hoch wie im Mai. Erwerbslos waren im Juni 2014 rund 2,1 Millionen Personen, 166.000 weniger als ein Jahr zuvor.

Siemens: Weniger Umsatz mehr Gewinn

Der größte deutsche Industriekonzern Siemens hat im 3. Geschäftsquartal seinen Gewinn um rund ein Drittel auf 1,37 Mrd. Euro gesteigert. Beim Umsatz kamen dem Konzern Währungseffekte in die Quere: Sie drücken die Erlöse um 4 % auf 17,9 Mrd. Euro. Sonst hätte der Konzern ein Wachstum von 1 % verzeichnet. Auch der Auftragseingang fiel durch die Umrechnung in die Heimatwährung mit 19,4 Mrd. Euro geringer aus.

Im Gesamtjahr soll der Konzernumsatz bereinigt um Wechselkurse sowie Zu- und Verkäufe nach wie vor auf dem Vorjahresniveau liegen. Auch das Gewinnziel bestätigte CEO Joe Kaeser.

Adidas senkt Prognosen

Adidas erwartet nun einen währungsbereinigten Umsatzanstieg für das Gesamtjahr 2014 im mittleren bis hohen einstelligen Bereich. Der auf Anteilseigner entfallende Gewinn wird den Erwartungen zufolge bei etwa 650 Mio. Euro liegen. Darüber hinaus gab das Management bekannt, seine „Route 2015“-Ziele erst später als ursprünglich erwartet erreichen zu können. Der Konzernumsatz stieg im 2. Quartal um 2 % auf 3,465 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis belief sich auf 220 Mio. Euro. Der auf Anteilseigner entfallende Gewinn betrug 144 Mio. Euro.

VW bald schon die Nr. 1?

Volkswagen kommt seinem Ziel näher, Toyota den Titel als größter Autohersteller abzujagen. Im ersten Halbjahr hat Toyota 5,09 Mio. Fahrzeuge verkauft, VW ist mit 4,97 Mio. die Nummer 2 vor General Motors.

Argentinien steht vor der Staatspleite

Argentinien schlittert das 2. Mal binnen weniger Jahre in die Staatspleite. Die Krisengespräche im Schuldenstreit mit zwei US-Hedgefonds sind gescheitert. Damit ist das südamerikanische Land technisch betrachtet zahlungsunfähig. Das Land weigert sich, den Hedgefonds 1,33 Milliarden Dollar plus Zinsen auszuzahlen.

Lufthansa schlägt sich achtbar

Die Lufthansa schaut mit schiefem Blick auf das vergangene Quartal zurück. Der Pilotenstreik und ein Preiskampf im Passagiergeschäft haben der Fluggesellschaft im 2. Quartal einen überraschend starken Gewinnrückgang von 17 5 auf 359 Mio. Euro beschert. Im gesamten 1. Halbjahr stieg der operative Gewinn um 56 % auf 114 Mio. Euro. Der Nettoverlust verringerte sich um 61 Prozent auf 79 Mio. Euro.

Continental schraubt erneut Prognosen nach oben

Der Autozulieferer Continental erhöht seine Jahresprognose erneut: Der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn soll nun 11 % vom Umsatz ausmachen, dessen Prognose wegen des starken Euro leicht auf 34,5 Mrd. Euro sinkt. Der Konzern begründete die besseren Aussichten für das Gesamtjahr u. a. mit günstigen Kautschukpreisen für das wichtige Reifengeschäft.

Fresenius bleibt zuversichtlich

Der Medizinkonzern Fresenius hat im 2. Quartal an Schwung gewonnen. Alle Unternehmensbereiche steigerten Umsatz und Ergebnis gegenüber dem ersten Quartal, der Umsatzausblick für das Gesamtjahr wurde leicht erhöht.

Die Tochter, der Dialysespezialist Fresenius Medical Care (FMC) hat im 2. Quartal den Umsatz um 6 % auf 3,835 Mrd. Dollar gesteigert. Das operative Ergebnis erhöhte sich um 2 % auf 556 Mio. Dollar, der Gewinn nach Minderheiten sank wegen eines Steuereffekts um 11 % auf 234 Mio. Dollar.

Celesio ist mit sich ganz zufrieden

Der Geschäftsverlauf des Pharmahändlers Celesio entsprach im 1. Halbjahr den Erwartungen. Der Konzernumsatz lag mit 10,93 Mrd. Euro um 1,8 % über dem Vorjahresniveau. Bereinigt um Währungskurseffekte und Konsolidierungskreisveränderungen konnte der Umsatz sogar um 3,9 % gesteigert werden. Gleichwohl fiel das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 1,7 % auf 199,1 Mio. Euro.

Evonik bestätigt Jahresziele


Der Spezialchemiekonzern Evonik hat im 2. Quartal seinen Umsatz um 1 % auf 3,25 Mrd. Euro gesteigert. Der Preisdruck bei wichtigen Produkten habe insgesamt nachgelassen, so der Konzern. Der Gewinn ging wegen des gedrückten Preisniveaus im Jahresvergleich aber noch um 28 % 139 Mio. Euro zurück. Im Gesamtjahr dürfte der Umsatz weiterhin leicht steigen, bestätigte der Konzern.

Hochtief verdient weniger

Der Baukonzern Hochtief hat im 2. Quartal wegen des Verkaufs von Geschäftsbereichen im Vorjahr deutlich weniger verdient. Der Gewinn vor Steuern sank auf 144,2 Mio. Euro. Netto blieb ein Gewinn von 56,4 Mio. Euro, nach 82,7 Mio. Euro vor Jahresfrist. Die Leistung sank auf 6,7 Mrd. Euro.

Dürr bleibt auf Wachstumskurs

Der Maschinenbauer Dürr hat seine Ziele für 2014 bestätigt, geht nun aber davon aus, dass Auftragseingang (2,3 bis 2,5 Mrd. Euro) und die EBIT-Marge (8,0 bis 8,5 %) am oberen Rand der Zielkorridore liegen werden.

ProSiebenSat.1 bleibt optimistisch

De Medienkonzern ProSiebenSat.1 startet optimistisch in das zweite Halbjahr und bestätigt die Prognosen für 2014. Bei einem Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich sollen bereinigtes EBITDA und der bereinigte Nettogewinn über dem Vorjahresniveau liegen.

Metro bleibt ein Sorgenkind

Im Ende Juni abgelaufenen 3. Geschäftsquartal ist der Handelskonzern Metro wegen laufender Sparprogramme in mehreren Sparten in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 63 Mio. Euro, nach einem Gewinn von 33 Mio. Euro vor einem Jahr.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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