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Kommentar
08:30 Uhr, 08.03.2023

DAX® - "U-turn" hinterlässt Bremsspuren

Erwähnte Instrumente

  • HUGO BOSS AG
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  • DAX
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"U-turn" hinterlässt Bremsspuren

Auf den erfolgreichen Wochenauftakt und den Ausbruch auf der Oberseite folgte gestern beim DAX® mit 15.706 Punkten zunächst erneut ein neues Jahreshoch. Soweit so gut – doch am Nachmittag erwies sich Jerome Powell mit seinen Aussagen als Spielverderber. Der anschließende „U-Turn“ – inklusive des Rebreaks der alten Ausbruchsmarken bei 15.659/15.634 Punkten – hinterlässt einen faden Beigeschmack. Charttechnisch steht die Gefahr eines Fehlausbruchs auf der Oberseite im Raum. Zumindest ein unmittelbares Ausschöpfen des zuletzt diskutierten Anschlusspotenzials von 400 Punkten aus der Tradingrange vom Februar ist deutlich unwahrscheinlicher geworden. Vielmehr sollten Anlegerinnen und Anleger kurzfristig nach den wichtigsten Rückzugsmarken Ausschau halten. In diesem Zusammenhang ist vor allem das jüngste Aufwärtsgap bei 15.410/15.329 Punkten zu nennen. Danach markieren die verschiedenen Hoch- und Tiefpunkte bei rund 15.200 Punkten den nächsten Haltebereich, ehe die 50-Tages-Linie (akt. bei 15.103 Punkten) für eine weitere Unterstützung sorgt. Als Rettungsanker könnten sich wie so oft die USA erweisen, wo die jüngsten Korrekturen bei S&P 500® und Nasdaq-100® immer noch als trendbestätigende Flaggen interpretiert werden können.

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Neue Aufwärtsbewegung

Mit Hilfe eines trendfolgenden Selektionsmodells auf Basis von insgesamt sieben verschiedener Indikatoren filtern wir jede Woche die trendstärksten Aktien aus DAX®, MDAX® und SDAX® heraus. Diese Auswertung spült immer wieder spannende Tradingkandidaten an die Oberfläche. Ein gutes Beispiel liefert aktuell die Aktie von Hugo Boss. Neben der objektiven Analyse anhand der mehrheitlich trendfolgenden Kriterien weiß das Papier auch charttechnisch zu überzeugen. Auf den Bruch des seit 2015 bestehenden Baissetrends folgte die Ausprägung einer langjährigen Schiebezone zwischen 45 EUR und 60 EUR (siehe Chart). Dieses trendbestätigende Konsolidierungsmuster hat der Titel zuletzt nach oben aufgelöst, sodass unter dem Strich ein prozyklisches Investmentkaufsignal entsteht. Rein rechnerisch ergibt sich ein kalkulatorisches Anschlusspotenzial bis in den Bereich von rund 75 EUR. Jenseits dieser Zielmarke definieren die Hochs von 2017 und 2018 bei 81,34/81,40 EUR den nächsten Widerstandsbereich. Das letztjährige Jahreshoch bei 59,12 EUR können Anlegerinnen und Anleger indes als Absicherung – und damit als Schutz vor einem Fehlausbruch – heranziehen.

HUGO BOSS (Monthly)

Chart HUGO BOSS

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart HUGO BOSS

Chart HUGO BOSS

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Erfolgreiche Trendwende

Es ein ziemlicher Husarenritt, den die C3.ai-Aktie in den letzten gut zwei Jahren auf das Börsenparkett gelegt hat. Nachdem der Titel von fast 184 USD bis auf 10 USD zurückfiel, läuft seit Jahresbeginn eine dynamische Erholung. Letztere brachte eine Reihe von konstruktiven Weichenstellungen mit sich. Neben der Rückeroberung der 200-Tages-Linie (akt. bei 16,52 EUR) und dem Bruch des Abwärtstrends seit dem Frühjahr 2021 (akt. bei 18,77 USD) ist in diesem Zusammenhang vor allem der Sprung über die horizontalen Barrieren bei rund 24 USD zu nennen. Letzteres weckt Hoffnungen in Sachen „langfristige Bodenbildung“. Nachdruck verleiht der unteren Umkehr das jüngste Aufwärtsgap (21,83 USD zu 24,03 USD). Solche Kurslücken sollten Anlegerinnen und Anleger prozyklisch in Richtung ihres Auftretens interpretieren, d. h. ein Aufwärtsgap unterstreicht die Ambitionen der Bullen. Eine erste Zielzone stecken nun die Hochs bei 29,98/30,92 USD ab. Ein Sprung über diese Hürde würde im zweiten Schritt für das nächste Ausrufezeichen sorgen, denn dann wäre die Schiebezone der letzten Wochen mit einem kalkulatorischen Anschlusspotenzial von 10 USD nach oben aufgelöst. Als Stop-Loss ist dagegen die o. g. Kurslücke prädestiniert.

C3 AI (Weekly)

Chart C3 AI

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart C3 AI

Chart C3 AI

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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