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08:55 Uhr, 30.06.2014

DAX: "Super Thursday" im Blick - Schäuble will bis 2018 keine Schulden abbauen

Mit moderaten Gewinnen dürfte der deutsche Aktienmarkt in die neue Woche starten. Es winkt ein ruhiger Handelstag. Vor dem "Super Thursday" am Donnerstag dürften sich die Anleger vornehm zurückhalten.

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DAX - Freundlicher Wochenauftakt

Vorbörslich präsentiert sich der deutsche Aktienmarkt freundlich. Bei L&S wird der Leitindex Dax zur Stunde um 0,19 % höher auf 9.834 Punkte taxiert. In der Vorwoche hat der deutsche Leitindex mit -1,72 % allerdings den größten Wochenverlust seit Mitte April verbucht und ist von der 10 000-Punkte-Marke weit zurückgefallen.

Bis Donnerstag dürften die Marktteilnehmer auf der Hut bleiben. Dann steht nicht nur die Zinsentscheidung der EZB auf dem Terminplan, sondern auch der wegen eines Feiertags am Freitag um einen Tag vorgezogene Arbeitsmarktbericht aus den USA.

EUR/USD zeigt sich am Morgen bei 1,3648 US-Dollar stabil. Am heutigen Montag werden Preisdaten aus dem Währungsraum erwartet, zum anderen stehen Geld- und Kreditzahlen an. Beides hat große Bedeutung für die Ausrichtung der EZB, von der aber zunächst keine weiteren Schritte erwartet werden. In den USA werden der Einkaufsmanagerindex aus der Region Chicago und Daten vom Häusermarkt veröffentlicht.

Die Ölpreise geben zu Beginn der neuen Woche weiter nach. Das Fass Brent-Öl kostet aktuell 112,93 US-Dollar (-0,23 %), ein Barrel der US-Sorte WTI notiert zugleich bei 105,24 US-Dollar (-0,47 %). Der Konflikt im Irak ist weiterhin nicht in den Süden des Landes, wo sich der Großteil der dortigen Ölförderung befindet, vorgedrungen.

EZB/Mersch: Leitzinsen noch bis 2016 auf rekordtiefem Niveau

Die vor gut zwei Wochen beschlossene Zinssenkung der EZB zeigt nach Worten von Direktoriumsmitglied Yves Mensch die gewünschte Wirkung. Die meisten Zinsen hätten sich im kurzfristigen Bereich nach unten bewegt, sagte Mersch am Sonntag im Deutschlandfunk. Dies sei genau in der Größenordnung der Leitzinssenkung der Zentralbank geschehen. Mersch räumte aber ein, das Instrument der Zinsen sei weniger wirksam, wenn man schon nahe bei Null sei. Deshalb seien auch zusätzliche Schritte unternommen worden. Laut Mersch könnte der Leitzins noch bis Ende 2016 auf einem ähnlichen Niveau (Anm. akt.: 0,15 %) bleiben, wenn keine neuen Entwicklungen eintreten.

Einzelhandelsumsatz geht abermals zurück

Keine guten Zeiten für deutsche Einzelhändler. Im Mai gingen die Umsätze auf Monatssicht abermals zurück, und zwar um preibereinigt 0,6 %, nach revidiert 1,5 % im Vormonat. Ökonomen hatten indes auf einen Anstieg um 0,8 % gehofft. Im Jahresvergleich stiegen die Erlöse real um 1,9 Prozent und nominal um 2,2 Prozent.

Schäuble will bis 2018 keine Schulden abbauen

Nach dem ersten ausgeglichenen Haushalt seit mehr als vier Jahrzehnten peilt der Bund nach den Worten von Finanzminister Schäuble (CDU) keine Überschüsse und keine Steuerentlastungen an. Bis zum Jahr 2018 soll es lediglich bei dem Verzicht auf neue Kredite bleiben. In den Schuldenabbau sollen keine Steuergelder fließen. Beim Abtragen der 1.300-Mrd.-Euro-Altlast setzt Schwarz-Rot allein auf hohe Gewinne der Bundesbank und eine anhaltend gute Konjunktur. Das geht aus dem Entwurf für den Haushalt 2015 und den Finanzplan bis 2018 hervor.

BNP Paribas akzeptiert historisch hohe Strafe

Die französische Großbank BNP Paribas hat offenbar eine Rekordzahlung an die US-Behörden in Höhe von 8,9 Mrd. Dollar akzeptiert, berichten übereinstimmend das „Wall Street Journal“ sowie mehrere Nachrichtenagenturen. BNP Paribas wird beschuldigt, illegal Handel mit Staaten wie Iran, Kuba und dem Sudan getrieben zu haben und damit zwischen 2002 und 2009 US-Wirtschaftssanktionen gegen diese Länder umgangen haben.

Verizon im Verdacht auf Beihilfe von Spionage auch in Frankfurt

Nach einem Bericht der SZ ist Verizon auch für einen Teil der IT-Infrastruktur bei der Europäischen Zentralbank in Frankfurt verantwortlich. Das US-Unternehmen steht unter dem Verdacht, große Datenmengen an den US-Geheimdienst NSA zu übermitteln.

Lufthansa will Billigheimer auch auf Langstrecken einsetzen

Die Deutsche Lufthansa setzt laut „Handelsblatt“ auf weitere Günstigangebote à la Germanwings - auch auf der Langstrecke. „Wir haben konkrete Ideen, wie wir im Langstreckengeschäft einen eigenen Budgetdienst starten können“, sagt ein hochrangiger Lufthansa-Manager der Zeitung.

EU-Kartellwächter wollen doch schärfer gegen Google vorgehen

Die EU-Kommission will nun offenbar doch härter gegen Google vorgehen. Um jegliche Manipulation von Ergebnissen bei der Google-Suche auszuschließen, wolle EU-Wettbewerbskommissar Almunia die Auflagen möglicherweise noch einmal verschärfen, berichtet der „Spiegel“.

Buenos Aires zeigt sich weiter zahlungsbereit

Das am Rande der Staatspleite stehende Argentinien hat seine Zahlungsbereitschaft bekräftigt. Man sei bereit, unter „gerechten, ausgewogenen und legalen Bedingungen“ allen Gläubigern zu zahlen, heißt es in einer Regierungserklärung. Das Land liegt im Streit mit Hedgefonds, die an einem früheren Schuldenschnitt nicht teilgenommen hatten und auf die volle Auszahlung ihres Kapitals bestehen.

Vereinigt gegen die Deutsche Post

Laut einem Bericht der „Welt“ wollen die Paketlogistiker GLS, DPD, Hermes und UPS noch in diesem Jahr eine Alternative zum kürzlich eingeführten Paketkasten der Deutschen Post einführen. Alle Paketdienste sollen Zugang dazu bekommen. Die Deutsche Post hatte es abgelehnt, ihre Paketkästen für Konkurrenten zu öffnen.

ThyssenKrupp verkauft schwedische Werftentochter

ThyssenKrupp verkauft seine schwedische Werftentochter ThyssenKrupp Marine Systems AB (ehemals) Kockums eigenen Angaben zufolge für 37 Mio. Euro an Saab-Gruppe. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch den Vorstand und die Aufsichtsgremien von ThyssenKrupp sowie durch die schwedische Wettbewerbsbehörde.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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