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09:00 Uhr, 26.01.2016

Der DAX dürfte es zunächst schwer haben

Die wieder zurückgekehrte Schwäche der Rohölpreise dürfte am Dienstag die Anleger am deutschen Aktienmarkt hemmen. Der DAX startet erneut deutlich tiefer.

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Aktienmarkt

Die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen trübte sich laut ifo-Geschäftsklimaindex im Januar wegen vieler internationaler Krisenherde überraschend kräftig ein. An den Börsen sorgte der enttäuschende Frühindikator für Unmut. Am Montag wurde die jüngste Erholung beim DAX erst einmal gestoppt. Die Kaufzurückhaltung war jedoch auch im Zusammenhang mit dem neuerlich zur Schwäche tendierenden Ölpreis zu sehen. Zum Handelsschluss sank der DAX um 0,29 Prozent auf 9.736 Punkte. Am vergangenen Donnerstag und Freitag hatte er noch um insgesamt fast 4 Prozent zugelegt.

Die Ölpreise sind im frühen heutigen Handel wieder unter die Marke von 30 US-Dollar je Barrel gerutscht. Ein Fass Brent-Öl kostete am Morgen 29,37 US-Dollar (-3,70 %), WTI-Öl notierte bei 29,41 US-Dollar (-3,07 %). Das wichtigste OPEC-Mitgliedsland Saudi-Arabien hält seine Fördermenge auf einem unverändert hohen Niveau. Der Chef des saudischen Ölkonzerns Aramco, Khalid Al-Falih, sagte am Montag, dass die Investitionen des Konzerns trotz der niedrigen Ölpreise nicht gekürzt worden seien.

Wegen des Ölpreisverfalls scheuten die Anleger wieder das Risiko und verkauften daher Aktien aus ihren Portfolios, sagte Analyst Michael Hewson von CMC Markets in London. Auch der Kurseinbruch an Chinas Festlandbörsen macht die Anleger nervös. Angesichts der schwachen Vorgaben von den Überseebörsen und dem nachgebenden Ölpreis wird der DAX heute auch schwächer in den Handel starten. L&S taxiert den Index eine Stunde vor Handelsstart mit 1,40 Prozent im Minus.

Siemens wird trotz weltweiter Wirtschaftsabkühlung zuversichtlicher

Der Industriekonzern Siemens hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr (per Ende September) angehoben. Dank eines Auftragsbooms im ersten Quartal werde das Jahresergebnis zwischen sechs und 6,40 Euro je Aktie betragen, teilte der Konzern mit. Bisher wurden 6,20 Euro je Anteilsschein erwartet. Damit kommt Siemens auf einen Jahresgewinn von bis zu 5,6 Milliarden Euro, knapp 200 Millionen Euro mehr als bisher. Zudem gab Siemens den Kauf des US-Softwareunternehmen CD-adapco für 970 Millionen US-Dollar bekannt. Dei Society Generale sprach von einem "soliden Zahlenwerk", aus dem die Healthcare-Sparte herausgeragt habe.

Jenoptik kehrt auf Wachstumskurs zurück

Der Technologiekonzern Jenoptik hat im vergangenen Jahr den Umsatz nach dem am Dienstag veröffentlichten vorläufigen Zahlen auf rund 670 (Vorjahr 590) Millionen gesteigert. Der operative Gewinn erhöhte sich zugleich um 10 auf 61 Millionen Euro. Analysten hatten allerdings bei beiden Kennzahlen etwas mehr erwartet.

Gerry Weber erleidet Gewinneinbruch und plant Neuausrichtung

Der Modekonzern Gerry Weber hat im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch erlitten. Das operative Ergebnis (Ebit) ging nach ersten Berechnungen im Vergleich zum Vorjahr um 27,5 Prozent auf 79 Millionen Euro zurück. Der Umsatz konnte dank der übernommenen Kette Hallhuber hingegen um rund 8 Prozent auf 920 Millionen Euro zulegen. Nach einem schwierigen Geschäftsjahr 2014/15 kündigte der Modekonzern nun eine Neuausrichtung an.

Morphosys erhält Meilenstein-Zahlung von Bayer

Das Biotech-Unternehmen Morphosys hat für den Start einer Phase-2-Studie von Bayer eine Meilensteinzahlung erhalten. Ziel der Studie sei es, die Zulassung des Wirkstoffs Anetumab Ravtansine zu unterstützen, teilte Morphosys am Dienstag mit. Finanzielle Details wurden allerdings keine bekanntgegeben.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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