Fundamentale Nachricht
08:50 Uhr, 28.02.2014

Dax: Stabilisierung - Bericht über Milliardenverluste bei RWE - Ukraine: Spannungen nehmen zu

Der Dax könnte sich heute stabilisieren und seine zeitweiligen Vortagesverluste vergessen machen. Starke Daten der deutschen Einzelhändler sowie einige Unternehmenszahlen (u. a. von Bayer) stehen zunächst im Fokus. Am Nachmittag könnten US-Konjunkturmeldungen für frische Impulse sorgen.

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DAX - Fester erwartet

Für den letzten Handelstag der Woche wird der Dax zum Auftakt fester erwartet. Die internationalen Vorgaben sind durchaus positiv: So hat der marktbreite S&P-500-Index in den USA auf einem neuen Rekordstand geschlossen. Der Future auf den Dow Jones Industrial sendet ebenfalls positive Vorzeichen. In Asien gab es dagegen keinen klaren Trend. Der Broker L&S taxiert den deutschen Leitindex aktuell 0,12 % höher bei 9.600 Punkten.

Am Donnerstag war das Börsenbarometer belastet durch Sorgen um die Entwicklung in der Ukraine zeitweise heftig, auf 9.497 Punkte abgerutscht, bevor die Verluste zum Ende mit wieder eingedämmt werden konnten.

Neben dem Blick Richtung Ukraine, Krim und vor allem Russland geben im weiteren Handelsverlauf heute einige Konjunkturdaten frische Impulse - darunter das US-BIP für das vierte Quartal. Außerdem haben die Investoren zahlreiche Unternehmenszahlen zu verdauen.

Der Euro steigt nach starken Zahlen vom Einzelhandel in Deutschland auf ein Tageshoch bei 1,3718 US-Dollar (+0,07 %). Der Umsatz in dem Sektor ist im Januar um bereinigt 2,5 % gestiegen, während Ökonomen lediglich mit einem Zuwachs von 1,2 % gerechnet hatten.

Der US- Ölpreis fällt um 0,15 % auf 102,13 US-Dollar und knüpft damit an die schwache Vortagestendenz an. Einige Marktbeobachter warnen, dass Öl überkauft sein könnte. Das kalte Winterwetter in den USA habe lediglich übergangsweise für Unterstützung gesorgt.

Die Feinunze Gold notiert aktuell bei 1.329 US-Dollar (-0,11 %). Der Goldpreis konnte in diesem Jahr bereits um 11 % zulegen. Erstmals seit Dezember kauften Anleger im Februar wieder mehr Anteile am größten börsengehandelten Goldfonds SPDR Gold Shares, als sie verkauften.

"Handelsblatt"-Bericht über Milliardenverluste bei RWE

Der Energiekonzern RWE hat im vergangenen Jahr nach Informationen des „Handelsblatts“ einen Verlust in Höhe von knapp 3 Mrd. Euro angehäuft haben. Eine RWE-Sprecherin wollte zu den Informationen keine Stellungnahme abgeben. Händler erwarten, dass der Einfluss auf den Aktienkurs am Ende nicht allzu groß ausfällt, da durchaus zuvor bereits mit Sonderabschreibungen gerechnet worden sei.

Bayer: Starker Euro macht zu schaffen

Die Euro-Stärke hat den Pharma- und Chemiekonzern Bayer im vergangenen Jahr unerwartet deutlich ausgebremst. Die Zuwächse bei Umsatz und Ergebnissen blieben auch wegen höherer Forschungs- und Entwicklungskosten im Schlussquartal etwas hinter den Erwartungen zurück. Der Gewinn indes ging 2013 um über 24 % auf 3,19 Mrd. Euro nach oben. Der Umsatz legte dank florierender Agrochemiegeschäfte und einem starken Gesundheitsgeschäft um 1 % auf 40,16 Mrd. Euro zu.

Ukraine: Spannungen nehmen zu

Der russische Verteidigungsminister Schoigu dementiert jeglichen Zusammenhang zwischen Manövern russischer Streitkräfte und der Lage in der Ukraine. Auf der Halbinsel Krim haben sich die Spannungen verschärft, nachdem Russland den Schutz für seine in Sewastopol stationierte Schwarzmeer-Flotte erhöht hatte. Außerdem beschloss das Regionalparlament eine Volksabstimmung über die Abspaltung der Halbinsel von der Ukraine abzuhalten.

Koalition stellt sich auf höhere Neuverschuldung ein

Die Große Koalition geht davon aus, dass die Neuverschuldung im Haushalt 2014 höher ausfällt als geplant. Bisher geht Berlin von 6,2 Mrd. Euro neuen Schulden aus. Diese Summe könnte sich aber erhöhen, sagte der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Barthle. Ursprüngliches Ziel der Bundesregierung war es, 2014 einen strukturell ausgeglichenen Haushalt vorzulegen.

Zyprisches Parlament stoppt Privatisierungen

Das Parlament in Zypern hat ein umstrittenes Privatisierungsgesetz gestoppt. Damit stehen nun Zahlungen der Euro-Partner und des IWF wieder in Frage. Im März sollte eine nächste Hilfstranche in Höhe von 236 Mio. Euro fließen.


Salzgitter - tief in den roten Zahlen

Salzgitter ist 2013 tief in die roten Zahlen gerutscht. Vor Steuern stand ein Fehlbetrag von 478 Mio. Euro, minus 29 Mio. Euro in Vorjahr. Der Umsatz sackte aufgrund einer schwachen Auftragslage im Röhrengeschäft um gut 11 % auf 9,2 Mrd. Euro ab. Unter dem Strich stand ein Verlust von 490 Mio. Euro.

Bei Fuchs Petrolub läuft es wie geschmiert

Der Schmierstoff-Hersteller Fuchs Petrolub hat 2013 sein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 6,6 % auf 312,3 Mio. Euro gesteigert. Damit übertraf das Unternehmen die Prognose. Unterm Strich steht ein Gewinn von 218,6 Mio., nach 207 Mio. Euro zuvor.

Japan: Industrie legt starke Produktionsdaten vor

Die japanische Industrieproduktion legte in der vorläufigen Fassung im Januar um 4,0 % gegenüber Dezember zu, nach einem Anstieg um 0,9 % zuvor. Analysten waren von einem Plus von 3,1 % ausgegangen.

Freenet erkauft sich Wachstum

Der Telekommunikationsanbieter Freenet hat im vergangenen Jahr von Zukäufen profitiert. Der Umsatz erhöhte sich zum Vorjahr von 3,09 Mrd. auf 3,19 Mrd. Euro. Der durchschnittliche monatliche Umsatz pro Vertragskunde ging indes um 1,1 Euro auf 22,30 Euro zurück, da Freenet-Kunden zu günstigeren Tarifen wechselten.

Nordex steigert Umsatz in 2013 beträchtlich

Der Windkraftanlagenbauer Nordex hat 2013 nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 1,429 Mrd. Euro erzielt, nach 1,075 Mrd. Euro im Jahr 2012. Das operative Ergebnis (EBIT) kletterte in die Gewinnzone auf 44,3 Mio. Im Jahr zuvor stand hier noch ein Verlustbetrag von 61,1 Mio. Euro.

Vossloh kürzt Dividende

Der Bahntechnikkonzern Vossloh hat im vergangenen Jahr nur noch 15 Mio. Euro verdient, nach 59,2 Mio. Euro zuvor. Die Ausschüttung an die Aktionäre soll von 2,00 Euro zuvor auf 0,50 Euro je Aktie gekürzt werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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