Dax setzt Aufwärtstrend fort
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Der deutsche Leitindex Dax hat auch am Donnerstag an die beeindruckenden Vortagesgewinne anknüpfen können, und markierte am Nachmittag nach positiv aufgenommenen Konjunkturdaten aus den USA mit 5.748 Punkten ein neues Jahreshoch. Bereits am Morgen hatten Käufer den Markt nahe an neue Höchststände geführt, nachdem gute Vorgaben aus Asien und den USA die Stimmung erneut aufgehellt hatten.
Am Nachmittag fühlten sich die Optimisten dann gleich in mehrfacher Hinsicht bestätigt: In den USA sanken die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker als erwartet. Insgesamt sei die Zahl der Anträge um 5.000 auf 545.000 zurückgegangen, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg gerechnet. Die Börsianer freuten sich über die Zahlen, schließlich spielt die Arbeitslosigkeit eine wesentliche Rolle bezüglich des Konsumverhaltens der Bürger. Befürchtungen, wonach der schwächelnde Konsum in den USA die laufende Erholung unterminieren könnte wurden so zunächst zurückgedrängt.
Nicht besser, aber auch nicht schlechter als erwartet zeigten sich die Zahlen zu den Baubeginnen- und genehmigungen, die in etwa erwartungsgemäß anstiegen. Gegenüber dem Vormonat stiegen sie um 1,5 Prozent, bezogen auf das Gesamtjahr erreichten sie 598.000. Damit lagen sie auf dem höchsten Stand seit vergangenen November. Allerdings enttäuschte die Zahl der Baugenehmigungen leicht, sie legten auf 579.000 zu, erwartet wurden 583.000. Den kleinen Wermutstropfen nutzten nun einige Anleger, um zunächst Gewinne mitzunehmen.
Allerdings dauerten die Gewinnmitnahmen nicht lange an, die um 16 Uhr gemeldeten Daten zum Geschäftsklima in der Region Philadelphia (Philly-Fed-Index) sorgten für neuen Schub und hievten den Dax auf den höchsten Stand des Tages. Der Index stieg von 4,2 Punkten im Vormonat unerwartet deutlich auf 14,2 Punkte und markierte somit den höchsten Stand seit Juli 2007. Hier hatte der Konsens lediglich einen Anstieg auf 8 Punkte vorgesehen, das Geschäftsklima erholte sich also deutlich besser als angenommen.
Doch selbst gute Zahlen konnten die allmählichen Ermüdungserscheinungen der Aktienmärkte nicht vollkommen überdecken, und so beendete der Dax den elektronischen knapp unter dem tageshoch bei 5731 Punkten mit 0,54 Prozent im Plus. Ganz oben auf der Gewinnerliste standen Fresenius, die sich um 6,3 Prozent verteuerten. Marktbeobachter verweisen auf die Reform des Gesundheitswesens in den USA. Dort wurde gestern Abend dem Kongress ein Plan vorgelegt, der die Einnahmen der Gesundheits-Dienstleister weniger beschneidet als befürchtet. Davon profitiert auch die Tochtergesellschaft Fresenius Medical Care, die um 3,5 Prozent avancierte.
Gesucht zeigten sich heute auch die Anteile des Nutzfahrzeugherstellers MAN. Aktuell verdichten sich die Gerüchte, wonach VW plant, den Lastwagenhersteller mit seiner skandinavischen Tochter Scania zusammenzulegen. Von der Kostenseite her besässe ein solches Ansinnen eine gesunde Portion industriepolitische Logik, MAN legen vorsorglich 2,1 Prozent zu, nachdem sie in der Spitze mehr als 4 Prozent höher notierten. Beliebt waren heute auch die Finanzwerte, die als Profiteure der wirtschaftlichen Erholung gehandelt werden, Deutsche Bank gewinnen 3,9 Prozent, die Deutsche Börse legt 2,2 Prozent zu.
Abgegeben werden dagegen BMW und Henkel, die nach Gewinnmitnahmen jeweils mehr als 2 Prozent schwächer notieren.
Heftige Ausschläge verzeichnete heute im M-Dax die Zombieaktie Arcandor, die im Tagesverlauf um 20 Cent zulegen konnte, dann aber wieder um 8 Cent auf 48 Cent abstürzte. Offenbar machen einige Anleger Kasse, schließlich hat der eine oder andere genug mit einer an und für sich wertlosen Hülle verdient. Durchgängig gesucht waren dagegen die Anteile des Immobilienkonzerns IVG, die sich um mehr als 8 Prozent verteuerten. EADS profitierten von der Ankündigung eines sagenhaften Booms bei der Nachfrage nach Verkehrsflugzeugen durch die Tochtergesellschaft Airbus: Bis 2028 solle sich die Zahl der im Eisatz befindlichen Maschinen mehr als verdoppeln, ließ der Flugzeughersteller auf einer Konferenz wissen, die Aktie der Konzernmutter legt um mehr als 5 Prozent zu.
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