Kommentar
14:17 Uhr, 09.07.2010

DAX SENTIMENT INDEX: Neues Prognoseinstrument in Sicht

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Börsianer scheinen sich mit ihren Prognosen derzeit schwerer zu tun als die Fußballfans. Letztere haben neben einer bestens aufgelegten deutschen Mannschaft seit einigen Tagen ein neues, fast schon weltberühmtes Maskottchen: Das Tentakel-Orakel aus Oberhausen, das mit seiner Treffsicherheit richtig von sich Reden gemacht hat. Gemeint ist der Oktopus Paul, der sich vor jedem Länderspiel der deutschen Mannschaft zwischen zwei mit Muscheln gefüllten, beflaggten Töpfchen entscheiden muss, wer denn nun das nächste Spiel gewinnen wird. Nicht nur, dass Paul während dieser Weltmeisterschaft bereits fünf Mal hintereinander richtig gelegen hat. Auch schon bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 bestach das Meerestier mit einer 80-prozentigen Trefferquote – allerdings war es damals vielen noch nicht so bekannt. Sollte Paul heute allerdings Recht bekommen, wäre unsere Nationalmannschaft nicht im Finale, denn er hat sich jüngst für die spanische Muschel entschieden.

Und so dürfte es nicht wenige geben, die Paul im Falle einer weiteren richtigen Prognose morgen lieber auf dem Grill sähen, als dass das liebenswerte Geschöpf noch zu weiteren Prognose-Fressen eingeladen wird. Wenn es da nicht die Börsianer gäbe, die bereits angesichts der bisherigen eindrucksvollen Trefferserie bei der WM in Zukunft den Oktopus vielleicht als permanentes Orakel gerne an der Börse installieren würden. Zumal Muscheln ja zu den ältesten Zahlungsmitteln zählen. Das Tier, das ohnehin kein Unentschieden kennt, müsste sich eigentlich nur zwischen zwei Töpfen „bullish“ und „bearish“ entscheiden. Leider werden Pauls Fähigkeiten als Augur von vielen Akteuren weithin überschätzt. Da ist man nämlich schnell einmal geneigt zu sagen: „so viele Treffer hintereinander können doch kein Zufall sein!“ Mitnichten ist dies der Fall. Denn bereits unter 32 Tintenfischen fände sich theoretisch einer, der sich fünf Mal hintereinander für die korrekte Marktrichtung entscheiden würde – nur Börsengurus brauchen zum Nachweis ihrer Fähigkeiten kürzere Serien.

Da haben es die Teilnehmer des von der Börse Frankfurt regelmäßig befragten Panels schon etwas schwerer, denn sie müssen bei ihrer Einschätzung für den DAX gleich unter drei Alternativen entscheiden. Immerhin ist im Vergleich zu den Vorwochen etwas Bewegung entstanden, weil ein Teil ehemaliger Pessimisten seine Gewinne eingestrichen hat. Meist ohne dabei jedoch wie früher sogleich die Seite zu wechseln. Und weil das Bullenlager vergleichsweise wenig von dieser Wanderung profitiert hat, bleibt auch unser Bull/Bear-Index fast im neutralen Bereich – er konnte sich gerade einmal auf den Stand von vor drei Wochen verbessern.

Auch zu Beginn des neuen Halbjahres, mit dem auch eine neue Referenzperiode (Ausgangspunkt 5.975) für viele Akteure beginnt, haben sich die befragten Vermögensverwalter offenbar weniger von Fundamentaldaten, als vom Stand des DAX selbst leiten lassen. Letzterer ist zwar noch einmal gefallen, hat aber immerhin in der Nähe des Juni-Tiefs, das für viele als Orientierungsmarke herhalten musste, vorläufig einen Kursboden markiert. Auch aufgrund oben genannter Gewinnmitnahmen. Gemessen an der Mitte der immer noch vorherrschenden Konsolidierung waren dies immerhin gute 2,7 Prozent. Gleichzeitig bleibt die Wahrnehmung der mittelfristigen Akteure verzerrungsfrei. Und weil die großen Schieflagen fehlen, heißt das Motto nach wie vor: Unten kaufen, oben geben.
Die gesamten DAX und TecDAX Sentiment-Index erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Download:http://www.wgz-zertifikate.de/de/wgzbank/downloads/zertifikate/webvideo/sentiment-index.pdf

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