DAX SENTIMENT INDEX - Kauflaune der heimischen DAX-Akteure ist ungebrochen
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Während hierzulande soeben der Karneval zu Ende geht, sind in vielen Ländern Asiens die Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest in vollem Gange: Begrüßt wird das „Jahr des Tigers". Im Gegensatz zum zurückliegenden „Jahr des Ochsen", in dem harte Arbeit am Ende traditionell auch eine gute Ernte zu erbringen verspricht, gelten Tiger-Jahre als notorisch turbulent, mit vielen Unruhen und Katastrophen. Denn der Tiger ist schwer einschätzbar und schlägt ausgerechnet dann zu, wenn man es am wenigsten vermutet. Als hätte die internationale Finanzmarktgemeinde gegenwärtig nicht schon genug zu verkraften! Dabei sind es gar nicht mal so sehr die handfesten Negativmeldungen aus der Fundamentalecke – beispielsweise ein stagnierendes BIP im vierten Quartal 2009 – sondern vielmehr die potenziellen Bedrohungen, die allenthalben lauern und die Anlegerstirn in Sorgenfalten legen. Denn Unsicherheit mag freilich niemand – auch Börsianer nicht.
Doch gerade diese Unsicherheitsfaktoren mochten zuletzt einfach nicht recht verschwinden. Da war zum einen das Dauer-Thema Griechenland und die dreißigtägige Frist, die die europäischen Finanzminister den Hellenen nun gewähren, damit diese ihre Maßnahmen zur Schuldenbewältigung auf den Weg bringen und weitere Instrumente zur Kontrolle ihres Haushaltslochs ausarbeiten können. Das heißt freilich nicht viel mehr, als dass den Investoren nun wieder dreißig Tage voller Ungewissheit bevorstehen. Neue Sorgen um einen möglichen Wachstumseinbruch in China als Folge der erneuten Anhebung der Mindestreserveanforderungen für Geschäftsbanken sowie Unklarheiten bei der Schuldentilgung des Staatskonzerns Dubai World fügten sich hervorragend ins trübe Gesamtbild.
Insofern kann es kaum verwundern, dass viele Marktteilnehmer bzw. -beobachter derzeit zum Schwarzmalen neigen. So warnten etwa Morgan Stanleys Aktienstrategen davor, dass das gesamte erste Halbjahr für Aktien schwierig bleiben dürfte und die neueste globale Umfrage der Bank of America/Merrill Lynch belegt ebenfalls eine merklich abgekühlte Stimmung unter den Fondsmanagern. Was hingegen die Teilnehmer unserer Sentimenterhebung betrifft, so steht deren Gemütsverfassung in krassem Gegensatz zu diesen Misstrauensbekundungen, die vornehmlich aus dem Ausland herrühren. Denn hiesige DAX-Investoren sind nach wie vor in Kauflaune: In der aktuellen Befragung zeigt sich, dass man weiter Bestände aufgebaut hat – sogar weit mehr als zu Jahresbeginn. Das Bärencamp lichtete sich um sechs Prozent, die es zum überwiegenden Teil direkt ins Bullenlager zog. Der Gesamtoptimismus, gemessen am Bull/Bear-Index, legte nochmals merklich zu und rangiert nun auf dem höchsten Stand seit Ende Januar letzten Jahres.
Durch ihre jüngsten Käufe konnten die heimischen Akteure dem deutschen Leitindex in der Berichtswoche ein wenig Rückenwind verleihen. Der Druck, der seit Wochen auf dem DAX lastete, ist vorerst abgeebbt. Das zeigt im Übrigen auch der Seitenblick auf den Kursverlauf des Euro, der momentan ebenfalls nicht allzu sehr gebeutelt erscheint. Sollte aus diesen schwergewichtigen Quellen in nächster Zeit jedoch die zweite Abgabewelle losrollen, dann hätten die mittelfristig agierenden Anleger dem wohl nicht mehr allzu viel entgegenzusetzen – schließlich haben sie einen Großteil ihres Pulvers bereits verschossen. Hinzu kommt, dass wir auf aktuellem Niveau (bei ca. 5.700 Zählern) die durchschnittlichen Einstandspreise der DAX-Bullen vermuten. Somit könnten wir es schon bald mit Verkaufsdruck aus dem Inland zu tun bekommen. Die Möglichkeit, ihre Engagements ohne gefühlte Verluste aufzulösen, werden sich viele wohl nicht entgehen lassen wollen.
Die gesamten DAX und TecDAX Sentiment-Index erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Download http://www.wgz-zertifikate.de/de/wgzbank/downloads/zertifikate/webvideo/sentiment-index.pdf
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