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08:55 Uhr, 21.05.2014

DAX: Schwache Vorgaben aus Übersee - Kartellamt fordert strengere Gesetze für Firmen im Netz

Nach seiner jüngsten Seitwärtsbewegung dürfte der Dax am Mittwoch leichter starten. Frische Impulse könnte am Abend das zur Veröffentlichung anstehende Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung bringen. Anleger erhoffen sich neue Aufschlüsse der weiteren Geldpolitik in den USA.

Erwähnte Instrumente

DAX - Tiefer erwartet

Seit Mitte vergangener Woche findet der deutsche Leitindex keine klare Richtung und pendelt impulslos seitwärts. Frischen Wind könnte heute aber die Veröffentlichung des jüngsten Sitzungsprotokolls der US-Notenbank bringen. Außerdem geben Reden von Fed-Mitgliedern Aufschluss über die weitere Geldpolitik der Fed. Am Dienstag hatte William Dudley, regionaler Fed-Chef von New York, betont, dass die Fed das Tempo beim geplanten Zinsanstieg gering halten und der Reaktion der Finanzmärkte anpassen werde.

Die Vorgaben aus Übersee lassen auf einen leichteren Trend auch beim deutschen Aktienmarkt schließen. Enttäuschende Nachrichten von Einzelhandelskonzernen hatten am Dienstag die US-Börsen ins Minus gedrückt. Der Dow Jones Industrial schloss am Dienstag 0,83 % tiefer, für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 0,65 % nach unten. Auch in Tokio fallen am Morgen die Kurse, allerdings moderat um 0,24 %. L&S taxiert den Dax unmittelbar vor Börseneröffnung ähnlich schwächer bei 9.611 Punkten.

Google - Kartellamt fordert strengere Gesetze für Firmen im Netz

Das Bundeskartellamt unterstützt den Vorstoß aus der Politik gegen den Internetkonzern Google. Google sei ein marktbeherrschendes Unternehmen, sagte Kartellamtspräsident Mundt der „Süddeutschen Zeitung“. Die Marktanteile der Amerikaner bei Suchanfragen liegen weltweit bei etwa 70 Prozent, in Deutschland bei 90 Prozent. Die Position verfestige sich sogar, so Mundt. „Google war bislang auch erfolgreich dabei, seine Marktmacht auf andere Bereiche zu übertragen", stellte der oberste deutsche Kartellwächter fest.

Bundeswirtschaftsminister Gabriel (SPD) hat erst Ende vergangener Woche eine Zerschlagung des Konzerns ins Gespräch gebracht. Deutschland wolle sich „dem Diktat der Internetmonopolisten“ widersetzen, hatte er in der FAZ geschrieben.

Der Internetriese plant offenbar Gegenteiliges und will sich ausländische Firmen und Technologierechte in großen Stile einverleiben. Für die geplante Expansion seien zwischen 20 und 30 Mrd. Dollar zur Seite gelegt worden, teilte Google auf Anfrage der US-Börsenaufsicht schriftlich mit. Das Schreiben stammt vom 20. Dezember 2013, wurde von der SEC aber erst am Dienstag veröffentlicht.

ThyssenKrupp: Neue Vorwürfe

Laut "Handelsblatt" wird gegen Mitarbeiter einer polnischen Tochterfirma von ThyssenKrupp wegen möglicher illegaler Absprachen bei Bahnschwellen ermittelt.

Gesetzentwurf gegen Sozialmissbrauch

Nach einem Gesetzentwurf der Bundesregierung sollen EU-Bürger beim Missbrauch von Sozialleistungen mit einem befristeten Wiedereinreiseverbot von bis zu fünf Jahren belegt werden. Außerdem sind Geld- oder Haftstrafen vorgesehen, wenn bei der Beantragung von Aufenthaltsbescheinigungen falsche oder unvollständige Angaben gemacht werden, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Nordex investiert massiv

Nordex will die Rotor-Fertigung in Rostock ausbauen und das Werk auf die Produktion größerer und leistungsfähigerer Flügel vorbereiten. Geplant ist die Investition eines zweistelligen Millionenbetrags.

Thailand nach Kriegsrechts-Verhängung: Teflon-Effekt

Die Verhängung des Kriegsrechts in Thailand hat nach Einschätzung der Deutsch-Thailändischen Handelskammer (GTCC) keine Auswirkungen auf deutsche Unternehmen, die in dem Land tätig sind. Es gibt keinerlei Einschränkungen für die Geschäftstätigkeit", sagte Jörg Buck, Geschäftsführer der GTCC der Nachrichtenagentur dpa. Er sprach von einem „Teflon-Effekt“: „Was politisch passiert, perlt von der Wirtschaft ab.“

Das Militär hat der Verhängung des Kriegsrechts die Konfliktparteien zu einem Krisentreffen einberufen. Eine Armeesprecherin sagte, zu den Gesprächen seien auch führende Vertreter des Senats sowie der Wahlkommission geladen. Militärchef Prayuth wolle mit allen Beteiligten erörtern, wie die seit Monaten anhaltende politische Krise des Landes beendet werden könne.

China spricht sich für neue asiatische Sicherheitsstruktur aus

Der chinesische Präsident Xi Jinping fordert eine neue Sicherheitsstruktur in Asien. Diese sollte ohne die USA auskommen, dafür jedoch Russland und den Iran miteinbeziehen, sagte Xi bei einem Treffen der asiatischen Sicherheitskonferenz in Shanghai. Zugleich rief Xi Jinping zu einem gemeinsamen Kampf der asiatischen Länder gegen Separatismus, Extremismus und Terrorismus auf.

Netflix kommt nach Deutschland

Der Online-Videodienst Netflix forciert seine Expansion in Europa. Bis Jahresende will Netflix sein Angebot auch in Deutschland, Frankreich, Österrreich, Belgien, der Schweiz und Luxemburg starten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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