Fundamentale Nachricht
12:25 Uhr, 11.06.2014

DAX: Rücksetzer - Lufthansa fallen nach Gewinnwarnung ins Bodenlose

So schnell kanns gehen. Nach Tagen der Kursrally wurde heute eine deutliche Korrektur eingeleitet. Schlusslicht im Dax ist die Lufthansa-Aktie, die nach einer Gewinnwarnung keinen Boden finden will und bereits ein Siebtel ihrer Marktkapitalisierung einbüßte.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Der deutsche Aktienmarkt tendiert zur Wochenmitte leichter. Gegen Mittag liegt das Börsenbarometer Dax um 0,73 % deutlich tiefer bei 9.555 Punkten. Bereits in den vergangenen Tagen hatten Marktbeobachter darauf hingewiesen, dass eine Korrektur nach den zuletzt teils rasanten Kursanstiegen kaum überraschend wäre.

Charttechnik

Der Dax läuft derzeit auf den Unterstützungsbereich um 9.937/925 Punkte zu. Eine Stabilisierung wäre hier möglich, ob aber der Aufwärtstrend direkt wieder aufgenommen werden kann, bleibt abzuwarten. Oberhalb von 9.866 Punkten ist der übergeordnete Bullenmarkt jedoch intakt und Kursverluste stellen nur eine Korrektur innerhalb dessen dar.

Thema des Tages

Der ungewöhnlich harte Winter in den USA und der Ukraine-Konflikt belasten nach Ansicht der Weltbank die globalen Wachstumsaussichten. Die Weltbank senkte ihre Prognose für das Weltwirtschaftswachstum 2014 auf 2,8 Prozent, nachdem sie zuietzt noch von einem Plus von 3,2 Prozent ausgegangen war.

In den Entwicklungs- und Schwellenländern gebe es allerdings Gegenwind, was an mangelndem Reformwillen liege. Das Wachstum in diesen Staaten werde in diesem Jahr bereits zum dritten Mal in Folge insgesamt unter 5 Prozent bleiben, erklärt die Organisation. Dies sei zu wenig, um dort genügend Arbeitsplätze zu schaffen und das Leben der ärmsten 40 Prozent der Weltbevölkerung entscheidend zu verbessern

Die Weltbank erwartet gleichwohl, dass das Wachstum in den Industrieländern der EU und in den USA im Laufe des Jahres anziehen wird.

Aktien im Blick


Die Deutsche Lufthansa leidet unter fallenden Preisen für Flugtickets und hat deswegen die Gewinnerwartung drastisch zurückgenommen. Die Aktie bricht um sagenhafte 14,28 % ein.

Die Fluglinie Emirates hat einen Auftrag über 70 Airbus-Flugzeuge storniert. Das Papier verbilligt sich um 3,71 %.

Kion-Aktien belastet eine Anteilsplatzierung durch einen Großaktionär. Die Titel verlieren 3,93 %.

Konjunktur

Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosenunterstützung in Großbritannien ist im Mai um 27.400 (ggü April) zurückgegangen und verzeichnete mit 1,09 Millionen Personen den niedrigsten Stand seit Oktober 2008. Die Arbeitslosenquote im April ging auf 6,6 % (3-Monatsdurchschnitt) zurück.

Die EU-Kommission hat eine Untersuchung wegen staatlicher Beihilfen eingeleitet. Geprüft werden sollen die äußerst großzügigen Steuerdeals einiger Mitgliedsstaaten mit Starbucks, Apple und Fiat Finance and Trade.

Die französische Regierung hat ihr Defizitziel für 2014 von 3,8% des BIP bekräftigt. Die Wachstumsprognose wurde ebenfalls bestätigt.

Währungen

Der US-Dollar bewegt sich gegenüber den anderen Hauptwährungen in unterschiedliche Richtungen. Während EUR/USD nach wie vor die geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen der EZB belasten (im Tief bei 1,3520), profitiert GBP/USD von einem besser als erwartet ausgefallenen britischen Arbeitsmarktbericht für Mai und notierte bislang bei 1,6797 im Hoch.

Der Neuseeland-Dollar ist am Mittwoch im Vorfeld des Zinsentscheids der Reserve Bank of New Zealand einer der großen Gewinner am Devisenmarkt. In der Spitze notierte NZD/USD bislang bei 0,8574 – ein Zweiwochenhoch. Analysten erwarten im Konsens, dass die Notenbank ihren Leitzins zum dritten Mal in Folge um 25 Basispunkte auf dann 3,25 Prozent anheben wird.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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