Fundamentale Nachricht
08:55 Uhr, 14.08.2014

DAX - Rückschlag: Deutsche Wirtschaft schrumpft im 2. Quartal stärker als erwartet

Der Dax dürfte nach seinem erneuten Erholungsversuch zur Wochenmitte am Donnerstag schwächer in den Handel starten. Schwache Daten zum deutschen Wirtschaftswachstum im 2. Quartal sind ein Belastungsfaktor.

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DAX - Schwächer erwartet

Heute sind die Marktteilnehmer mit einer Mischung von Konjunkturdaten und interessanten Unternehmensnachrichten konfrontiert. Am Morgen veröffentlichte das Statistische Bundesamt bereits Zahlen zur Wirtschaftsleistung in Deutschland für den Zeitraum April bis Juni. Für viele Beobachter ein negative Überraschung. Die deutsche Wirtschaft ist geschrumpft.

Mit den schwachen Daten im Rücken dürfte der deutsche Leitindex Dax schwächer starten. Banker und Broker prognostizieren einen leichteren Auftakt von 0,26 % auf 9.175 Punkte. Gestern ging der Dax noch 1,4 % höher aus dem Handel. In dieser Woche hat das Marktbarometer eine rasante Berg- und Talfahrt erlebt. Neue Daten zur Entwicklung zum Bruttoinlandsprodukt der Eurozone im zweiten Quartal folgen am späten Vormittag.

Das Wechselpaar EUR/USD fällt nach den deutschen Daten zum Wirtschaftswachustm auf ein neues Tagestief bei 1,335 US-Dollar (-0,07 %).

Deutsche Wirtschaftsleistung schrumpft im zweiten Quartal

Im zweiten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland um 0,2 Prozent zum Vorquartal gesunken, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Für die größte europäische Volkswirtschaft ist dies der erste Rückschlag seit 2012. Volkswirte waren nur von einem Rückgang von 0,1 Prozent ausgegangen.

RWE: Probleme halten an

Der Energiekonzern RWE leidet weiter unter dem Einbruch im Kerngeschäft, der Erzeugung. Das für die Dividende entscheidende nachhaltige Nettoergebnis sank im 1. Halbjahr um 62 % auf 749 Mio. Euro. Analysten hatten mit einem etwas geringeren Rückgang gerechnet. Das betriebliche Ergebnis fiel um 40 % auf 2,3 Mrd. Euro. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern.

K+S mit Umsatz- und Gewinnrückgang

Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S hat im 2. Quartal von einem guten Salzgeschäft profitiert. Auf der anderen Seite sorgten sinkende Kali-Preise und der starke Euro für einen deutlichen Umsatzrückgang von 10 % auf 785,7 Mio. Euro. Auch der Nettogewinn (bereinigter Gewinn aus fortgeführtem Geschäft) sank - und zwar um 23,4 % auf 81,1 Mio. Euro.

ThyssenKrupp erwirtschaftet Gewinn

Im dritten Geschäftsquartal 2013/14 konnte der Industriekonzern ThyssenKrupp in die Gewinnzone zurückkehren. Unter dem Strich stand ein Ergebnis von 39 Mio. Euro, nach einem Fehlbetrag von 395 Mio. vor einem Jahr. Den operativen Gewinn (bereinigtes Ebit aus den fortgeführten Aktivitäten) steigerten die Essener verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um das Dreifache auf fast 398 Mio. Euro. Der Umsatz des Konzerns legte um 8 Prozent auf 10,7 Mrd. Euro zu. Der Vorstand erwartet nun nach drei Verlustjahren in Folge erstmals wieder ein ausgeglichenes oder sogar leicht positives Nettoergebnis im Gesamtjahr.

Tui meldet Gewinnsprung im 3. Quartal

Europas größter Reisekonzern Tui hat im dritten Quartal dank des eingeschlagenen Sparkurses und einem späten Ostergeschäft den bereinigten operativen Gewinn auf 163,4 Mio. Euro gehievt und damit 89 % mehr erzielt als vor Jahresfrist. Im laufenden Geschäftsjahr 2013/2014 bis Ende September soll der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn daher jetzt um mindestens 12 % steigen - das ist das obere Ende der bisher angepeilten Spanne.

Argentinien: Verhandlungen mit privaten Banken scheitern

Im laufenden Schuldenstreit ist Argentinien bei den Verhandlungen zwischen internationalen Banken und zwei US-Hedgefonds mit seinen Vorschlägen gescheitert. Keines der Konzepte über einen Ankauf der argentinischen Staatanleihen sei akzeptabel gewesen, teilte einer der US-Fonds mit. Es gebe somit keine realistische Aussicht mehr auf eine private Lösung. - Argentinien weigert sich, 1,3 Mrd. Dollar plus Zinsen an die Hedgefonds auszubezahlen.

Manz: Umsatzstärkstes Quartal der Firmengeschichte

Der Hightech-Maschinenbauer Manz hat mit Erlösen von über 109 Mio. Euro bzw. rund 164 Mio. Euro den höchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte sowohl für das zweite Quartal wie auch das erste Halbjahr erzielt. Gleichzeitig erwirtschaftete Manz in den ersten sechs Monaten ein positives operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,2 Mio. Euro.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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